VCD Kreisverband
Bochum und Gelsenkirchen

Jürgen Eichel
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27.12.00

VCD: Straßenbahn in Langendreer ein Gewinn für den Stadtteil
Ein einziger Straßenbahnwagen kann 70-100 Pkw ersetzen


Als dringend notwendiges Verkehrsangebot und Chance zur bürgerfreundlichen Umgestaltung des Stadtraumes betrachtet der Verkehrsclub Bochum die geplante Führung der Straßenbahn 310 über Langendreer Zentrum. Dabei sollten Bäume und Stellplätze soweit möglich erhalten bleiben bzw. ersetzt werden. Auch der Bahnkörper könne flexibel gestaltet werden. Deshalb hat der VCD kein Verständnis für die Bemühungen einer Initiative, die die veränderte Führung der Straßenbahn
in Langendreer verhindern will.

"Die Straßenbahn ist die in jeder Hinsicht günstigste Lösung", so Friedrich Kreidt vom VCD. Größeres Platzangebot, höherer Fahrkomfort, keine Abgase vor Ort, geringere Belästigung der Fahrgäste durch Lärm und Vibrationen seien als Vorteile auch gegenüber dem Bus zu nennen. Der Bus könnte zudem einen großen Teil der Straßenbahn-Beschleunigungsmaßnahmen
auf der Wittener Straße nicht nutzen und nicht in den U-Bahn-Tunnel einfahren. Eine Buslinie müßte also entweder in Laer gekappt werden (erneuter Umsteigezwang) oder zusätzlich parallel zur Straßenbahn in die Innenstadt geführt werden - die Folge: höhere Betriebskosten bei
geringeren Fahrgastzahlen.

Die Unterstraße wurde als vierspurige Straße gebaut, auf beiden Seiten wird jedoch auf langen Abschnitten geparkt - de facto gibt es also bereits jetzt eine Zweispurigkeit mit Linksabbiegespuren. Daran wird sich nichts ändern. Für den Fall, daß eine Fahrspur einmal völlig durch Autos blockiert wird, kann laut VCD der Bahnkörper so gestaltet werden, daß er für Autos befahrbar bleibt. In der Hauptstraße fährt die Straßenbahn ohnehin auf der Straße mit und verhält sich wie ein Bus mit geringerem Platzbedarf. Der VCD erwartet zudem eine Verringerung der Verkehrsbelastung: "Ein einziger Straßenbahnwagen ersetzt im Spitzenverkehr 70 bis 100 Pkw", so Friedrich Kreidt.

Die Baukosten für das Gesamtvorhaben einschließlich der Strecke nach Witten sind auf 60 Millionen DM kalkuliert, davon entfallen auf den Abschnitt Unterstraße - Markt - Langendreer S-Bahnhof 43,5 Millionen DM. Damit korrigiert der VCD Behauptungen der Initiative, wo von 100 Mio DM die Rede war.

Keine Alternative sieht der VCD in der heutigen Führung der Linie 310 am Rande des Stadtteils Langendreer. "Die zum Teil eingleisige Trassierung entspricht nicht mehr heutigen Anforderungen", so der VCD. Die Linienführung über den Markt, inklusive Abzweig zum S-Bahnhof, erreiche weitaus mehr Menschen und schaffe wichtige Ver-knüpfungen zu einer Reihe
von Buslinien an der Haltestelle Langendreer Denkmal. Mittelfristig ergebe sich so auch die Möglichkeit, mit einer Streckenverlängerung Langendreer Bahnhof - Lütgendortmund - Castrop auch die hochbelastete Buslinie 378 auf Straßenbahn umzustellen und damit auch diese Linie
attraktiver zu gestalten, so der VCD.

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