Frei 17.1., 20.00 Uhr Bahnhof Langendreer

 

Lesung & Gespräch

Suzan Samanci / Kurdistan:

Schnee auf  schroffen Bergen

Suzan Samanci , 1962 in einem Dorf bei Diyarbakir geboren,  als Kind ohne Kenntnisse der türkischen Sprache nach Ankara umgezogen, schreibt seit den 80er Jahren Lyrik und Prosa.  In ihren Erzählungen beschreibt sie auf sehr einfühlsame Weise den kurdischen Alltag und reflektiert die eigene Geschichte zwischen dem dörflichen Leben in der traditionellen Gesellschaft Kurdistans und dem in der modernen türkischen Großstadt . Inzwischen hat Samanci  sechs Veröffentlichungen von Prosabänden vorzuweisen, auf deutsch erschienen Helin roch nach Baumharz (1997, Ararat-Verlag) und Schnee auf  schroffen Bergen (1999, Unrast Verlag).

Die Autorin beschreibt kunstvoll und bilderreich das Leben der kurdischen Menschen, ihre Naturverbundenheit, ihre Feste und liebevollen Erinnerungen, aber auch Entwurzelung und Sehnsucht nach Heimat, den alltäglichen Terror und die permanente Angst vor Vertreibung und Krieg. Als Zeitzeugin gelingt es ihr, ein aktuelles und realistisches Bild vom Alltag in der seit Jahrhunderten unterdrückten Region zu zeichnen.

Suzan Samanci  erfährt mittlerweile die Aufmerksamkeit der Literaturkritik, 1997 erhielt sie in der Türkei den Orhan-Kemal-Erzählerpreis.  Doch ihr Bekenntnis zu ihrer kurdischen Herkunft führt immer wieder zu Schwierigkeiten, so wurden wiederholt Verfahren gegen sie angestrengt, die aber bisher ohne Verurteilung endeten. Frau Samanci lebt heute – als alleinstehende Mutter von zwei Kindern – wieder in Diyarbakir. 

Im Bahnhof liest sie aus Schnee auf  schroffen Bergen  und anderen Texten. Für Übersetzung ist gesorgt.

Die Lesung wurde in Kooperation mit dem Nord-Süd Büro im Bahnhof Langendreer und der Fraueninitiative „Freiheit für Leyla Zana“ vorbereitet und mit finanzieller Unterstützung durch das Kulturbüro der Stadt Bochum realisiert.