Pressemitteilung des AStA der Ruhr-Uni


Breites Bündnis will Naziaufmarsch am 22.2. verhindern
Bochum nicht den Nazis überlassen


Für den 22. Januar haben Bochumer Neonazis erneut einen Aufmarsch in der Bochumer City angekündigt.
Der AStA der Ruhr-Universität fordert alle BochumerInnen auf, sich dieser Provokation
entgegenzustellen und sich an den Gegenaktivitäten zu beteiligen, um klar zu machen, dass Bochum
keinen Raum für rassistische und antisemitische Hetze bietet. Ein breites Bündnis verschiedenster
Gruppen (von Kirchen übr Parteien und Gewerkschaften bis zu MigrantInnen) ruft zu einer Kundgebung
um fünf vor zwölf am Hauptbahnhof auf. Im Vorfeld der großen Bündnisdemonstration findet bereits um
11 Uhr auf dem Husemannplatz eine Kundgebung des DGB und der Ratsparteien statt.

Der neuerliche Aufmarsch wurde von dem bekannten Bochumer NPD-Mitglied Claus Cremer unter dem Motto
„Gegen Globalisierung – Freiheit für Wattenscheid – Freiheit für Deutschland“ angemeldet und sollte
ursprünglich gegen 14 Uhr am Bochumer Hauptbahnhof starten. Für den AStA der Ruhr-Universität stellt
dieser „erneute Aufmarschversuch der neonazistischen Szene eine Provokation da, der sich alle
zivilgesellschaftlichen Kräfte Bochums entgegenstellen sollten“, so Thilo Machotta vom AStA-
Öffentlichkeitsreferat. Dabei scheint der angekündigte Protest schon erste Erfolge zu zeigen: „Die
Nazis werden aufgrund der Gegendemonstration den Hauptbahnhof nicht zur Anreise nutzen können. Sie
mobilisieren nun zu einem bisher geheimen Ort in Bochum“, sagt der AStA-Vorsitzende Rolf van Raden.

Wegsehen keine Alternative

Bereits am 28. Dezember letzten Jahres und am 4. Januar diesen Jahres waren bis zu 150 der
militanten Neonaziszene zuzuordnende Rechtsextreme durch Bochum marschiert, beschützt durch starke
Polizeikräfte. Am 18. Januar hatten rund 900 BürgerInnen aus dem gesamten demokratischen Spektrum
durch eine Demonstation ein Zeichen gegen neofaschistische Aufmärsche gesetzt: Der Superintendant
der evangelischen Kirche, Fred Sobich, rief den Anwesenden zu, Beschwichtigungen nicht zu folgen,
die da hießen, man solle sich von marschierenden Neonazis nicht provozieren lassen. „Wir lassen uns
provozieren!“, erklärte er, denn es müsse für Bochumer Bürgerinnen und Bürger eine
Selbstverständlichkeit sein, an Kundgebungen gegen Rassismus und Neonazismus teilzunehmen. Dieser
Forderung schließt sich auch der AStA der RUB an und ruft die Bochumer Bevölkerung und auch alle
Studierenden der RUB zu Protesten auf. „Für den 22. Januar sollten sich daher alle BürgerInnen
unserer Stadt an den Aktivitäten gegen den Aufmarsch der extrem Rechten beteiligen“, so Thilo
Machotta vom AStA-Öffentlichkeitsreferat.

Für den AStA der Ruhr-Uni ist es keine Alternative, die Neonazis zu ignorieren. Ist doch hinlänglich
bekannt, dass die Rechten in erster Linie nicht auf eine Aussenwirkung ihrer Aufzüge bedacht sind.
„Für sie ist entscheidend, ihre Szene zu festigen, den Einzelnen ein Gefühl der Stärke zu vermitteln
und gerade junge 'KameradInnen' an die rechte Szene zu binden. So verwundert es kaum, dass wieder
ein Aufmarsch in Bochum angemeldet wurde – fanden die letzten beiden doch ohne große Behinderungen
statt“, brachte der AStA-Vorsitzende van Raden das Problem auf den Punkt.