Pressemitteilung des AStA der Ruhr-Uni vom 21.3.2002

Lehramt in Bochum vorerst gesichert

Am 19.3. wurde aus dem Düsseldorfer Wissenschaftsministerium
bekannt, dass mit Bielefeld und Bochum nur zwei der insgesamt neun
Hochschulen, die sich in NRW um die gestufte Lehramtsausbildung
beworben haben, den Zuschlag für den fünfjährigen Modellversuch
erhalten. „Bochum hat zwar Glück gehabt, dennoch gibt es keinen
Anlass zur ungetrübten Freude,“ kommentierte der AStA-Vorsitzende
Rolf van Raden die Entscheidung. „Denn das heißt auch, dass an
sieben anderen Unis die Lehramtsausbildung vorerst eingestellt
werden muss. Im Zuge der Zersparpolitik wird die
Bildungslandschaft in NRW so weiter ausgedünnt.“

Kooperation statt Konkurrenz

Während einerseits von den Universitäten verstärkte Kooperation
gefordert wird, war das Bewerbungsverfahren für den Modellversuch
von vornherein darauf angelegt, eine Konkurrenzsituation zwischen
den Hochschulen zu schaffen, um sie gegeneinander auszuspielen.
„Wir werden nicht in diese Konkurrenzfalle tappen“ kündigte Verena
Witte (Referat für Hochschul- und Bildungspolitik) an. „Der
Bochumer AStA wird sich mit den Studierendenvertretungen der Unis
stärker vernetzen, bei denen die Landesregierung das Lehramt
streichen will. So können wir eine gemeinsame Vorgehensweise
entwickeln, die nicht von Standortlogik geprägt ist.“

Für klare Studienbedingungen sorgen – Rektorat in die Pflicht
nehmen

Zum Wintersemester 2002/03 sollen sich die ersten Studierenden für
das gestufte Lehramtsstudium einschreiben können. Der Zeitdruck
könne zu einem ähnlichen Chaos wie bei der Umstellung auf die
gestuften Studiengänge im vergangenen Herbst führen, befürchtet
der Bochumer AStA. So liegt z.B. die Genehmigung für den
Modellversuch bisher nur für Fächer vor, die auch schon vorher auf
Lehramt Sekundarstufe II studierbar waren. In vielen
naturwissenschaftlichen Fächern existieren dagegen noch nicht
einmal Genehmigungen für die gestuften Studiengänge an sich. „Hier
muss sich die Universitätsleitung beeilen,“ fordert Britta
Schneider, ebenfalls Referentin für Hochschul- und
Bildungspolitik, das Rektorat auf. "Dazu gehört auch, die
Studiengänge studierbar zu gestalten. Und das ist nicht der Fall,
wenn in den naturwissenschaftlichen Bachelor-Studiengängen nur ein
Fach studiert werden soll, in der Master-Phase des
Lehramtsstudiums aber zwei.“