Aufruf zur Lesbendemo am 10. 6. um 14°° in Bochum

Unter dem Motto "Keine Lesbe ist illegal" werden die Besucherinnen des Lesbenfrühlingstreffens gemeinsam mit anderen Frauen/Lesben aus der Region in der Bochumer Innenstadt gegen die rassistische Abschottungspolitik der BRD und der EU protestieren.
Lesben werden bis heute in vielen Ländern diskriminiert und häufig sogar mit Haft- und Todesstrafen, Folter, Vergewaltigung und Mord bedroht. Trotzdem wird Homosexualität von der BRD nicht als politische Verfolgung anerkannt und ist deshalb nur in besonderen Ausnahmefällen als Asylgrund akzeptiert.

Deshalb fordern wir Asyl für Frauen, die als Lesben verfolgt werden.

Diese Forderung alleine reicht aber nicht aus.
Denn mit der Grundgesetzänderung 1993 wurde das Grundrecht auf Asyl faktisch abgeschafft. Seitdem gibt es kaum noch eine Chance in der BRD Asyl zu bekommen. Gleichzeitig wird die Lebenssituation von Geflüchteten bewusst immer unerträglicher gemacht. Vielen bleibt, wenn sie nicht abgeschoben werden wollen, nur die Flucht in die sogenannte "Illegalität".

Deshalb sagen wir: "Kein Mensch ist illegal."
Denn illegal heißt: "gesetzlich verboten" und Menschenleben können nicht verboten werden.
Menschen migrieren weltweit aus den unterschiedlichsten Gründen. Lesben aus anderen Ländern wollen in der BRD leben um hier zu arbeiten, hier zu studieren oder eine Ausbildung zu machen, um andere Länder kennen zu lernen, weil sie hier politische Zusammenhänge haben, weil sie hier mit ihren Freundinnen oder mit ihrer Partnerin zusammenleben wollen.

Viele Lesben fordern die aufenthaltsrechtliche Gleichstellung von lesbischen Paaren mit Ehepaaren.

Diese Forderung alleine reicht aber nicht aus.
Den die bestehenden Gesetze sind in erster Linie im Sinne derjenigen, die einen deutschen Pass besitzen. Ihnen wird das Recht zugebilligt ihre Ehepartner/partnerinnen frei zu wählen. Ausländische Ehepartnerinnen/partner dagegen sind mindestens drei Jahre lang vollkommen vom Wohlwollen ihrer deutschen Partner/partnerinnen abhängig, vor allem in bezug auf einen gesicherten Aufenthalt.

Deshalb fordern wir ein eigenständiges und von anderen Personen unabhängiges Aufenthaltsrecht für alle.

Mit einer großen bunten Lesbendemonstration wollen wir gegen die rassistische Abschot-tungspolitik der BRD und der EU protestieren.
Die Demonstration beginnt am Samstag, den 10. 6. um 14°° am Dr. Ruer-Platz, dort wird auch gegen 15 Uhr 30 eine Abschlusskundgebung stattfinden.

Es werden noch Frauen/Lesben gesucht, die Ordnerinnen während der Demo sein wollen.
Bitte tragt euch in die Helferinnenliste des LFT ein oder kommt um 13 Uhr 30 zum Treffpunkt vor dem Musischen Zentrum an der Ruhr-Universität-Bochum (auf der Brücke zwischen Uni und U 35)!
>>> näheres zum LesbenFrühlingsTreffen