Karawanegruppe Ruhrgebiet, c/o Bahnhof Langendreer, Wallbaumweg 108, 44894 Bochum


Der „vergessene Krieg“

Die aktuelle Lage in der Demokratischen Republik Kongo


Über die Situation im Kongo, ein Land im zentralen Afrika, berichteten die  Medien 1997 weltweit. Damals wurde der Diktator Mobutu von Rebellen unter der Führung von Kabila und mit Unterstützung  von Truppen aus Ruanda und Uganda entmachtet. Es wurde nicht nur vom Sturz des 32-jährigen diktatorischen Regimes berichtet, sondern auch über den potentiellen Reichtum des Landes aufgrund von Bodenschätzen (Diamanten, Gold, Kupfer, Kobalt, Coltan) und über die lange Zeit der Unterdrückung und des Elends der Bevölkerung trotz alles vorhandenen Reichtums.

Was geschah nach Mobutu?

Kabila übernahm der Macht in einem in allen Bereichen zerstörten Land (sozial, militärisch, ökonomisch, religiös, geistig, politisch). Nach einem Jahr seiner Machtübernahme waren seine Verbündeten aus Ruanda und Uganda mit seiner Politik nicht zufrieden und sie versuchten, ihn mit einer Rebellion im Osten und Nord-Osten des Landes zu stürzen. Diese Rebellion verbreitete sich durch eine andere Gruppe in Norden in der Region Equateur unter der Führung von Mbemba Jean Pierre, einem alten Offizier von Mobutu. Durch drei Rebellengruppen und die Regierung wurde das Land in vier verschieden Gebiete geteilt.

Man kann sich selbst vorstellen, wie nun die soziale Situation der Bevölkerung aussieht. Nichts in diesem Land funktioniert, da jede Partei für ihr besetztes Gebiet kämpfen muss. Alle bewaffneten Parteien sichern ihr tägliches Überleben durch Plünderungen und Überfälle auf die Bevölkerung. Jede Kriegspartei versucht die Rohstoffe, die sich in ihrem Gebiet befinden, so schnell wie möglich zu fördern, um ihr Konto zu füllen und auch um Waffen zu kaufen. Mittlerweile ist der Rohstoffhandel zur Ursache des Krieges geworden. Für die Bevölkerung gibt es nur Unterdrückung und jede Art von Misshandlungen. Nach dem Bericht der Menschenrechtorganisationen zählt man seit dem Anfang dieses Krieges (1998) 3,5 Millionen Tote. Für viele Menschen ist Flucht die einzige Lösung, um ihr Leben zu retten.

Trotz dieses Chaos, dieser Unruhe, dieser Unterdrückung und dieser politischen Instabilität werden die Plünderung und Ausbeutung der Reichtümer des Landes von westlichen Ländern durch ihre sogenannten Geschäftsleute mitbetrieben.

Die UNO und andere internationalen Organisationen sind darüber informiert, aber sie unternehmen nichts dagegen. Man hört nichts mehr über den Krieg im Kongo, der längst ein „vergessener Krieg“ geworden ist.

Trotzt der heutige Lage in Kongo werden abgelehnte politischen Flüchtlinge in den Kongo abgeschoben, als ob sich die politische Lage dort schon stabilisiert hätte.

Die Veranstaltung berichtet über

·       die Zeit nach Mobutu bis heute,

·        die aktuelle politische, wirtschaftliche und soziale Lage im Kongo,

·        den vergessenen Krieg, seine Folgen und wer davon profitiert,

·        die Situation von Flüchtlingen aus dem Kongo in Deutschland,

·        das Schicksal von in den Kongo abgeschobenen Kongolesen.

Montag, 5. Mai 2003, 18°°

Raum 6, Bahnhof Langendreer, Bochum