Es leiden die Unschuldigen Wir fordern keinen Krieg gegen den Irak. Er würde am meisten denen schaden, die bereits jetzt schon unter dem Embargo leiden Mit zunehmender Besorgnis sehen Mitglieder verschiedener Bochumer Friedensgruppen die Vorbereitung eines Krieges gegen den Irak. Dabei beunruhigt uns die zunehmende Militarisierung der amerikanischen und deutschen Außenpolitik unter dem Deckmantel der Terrorbekämpfung. Mit Erschrecken stellen wir fest, dass unsere Regierung immer weniger Vorbehalte hat, solche völkerrechtswidrigen Angriffskrieg zu führen, auch gegen ein Land, dass mit den Angriffen des 11. Septembers wenig oder gar nichts zu tun hatte . So hält Schröder zum Beispiel nach Berichten der Frankfurter Rundschau vom 23.2.02 die US-Drohungen gegen den Irak für richtig. Die irakische Bevölkerung leidet aber seit mehr als 11 Jahren unter dem vom Westen verhängten Embargo. Nach Berichten des Deutschen Ärzteblattes vom Oktober 2001 hat der Irak vor dem Embargo für 600 Millionen Mark Medikamente importiert. Wegen fehlender finanzieller Mittel sowie (absichtlich) langsamer Überprüfung fehlt es aber seit Beginn des Embargos an fast allen wichtigen Medikamentengruppen, wie Zytostatika (für Chemotherapie) Antibiotika etc. Auch EKG Papier, Mammographiegeräte Computertomographen werden, wegen ihrer angeblich missbräuchlichen Verwendungsmöglichkeit (dual use), kaum noch eingeführt. Die WHO und das Kinderhilfswerk der Vereinten Nationen bestätigen, daß weiterhin monatlich etwa 5000 Kinder unter fünf Jahren infolge des Embargos an Krankheiten und Mangelernährung sterben; seit 1991 etwa eine halbe Million. Die Zahl der älteren Kinder und Erwachsenen, die seit 1991 wegen fehlender Heilmittel starben liegt bei etwa 1,5 Millionen. Es gibt seit Beginn des Embargos eine Arbeitslosenquote von 60-80%. 800000 Kinder sind schwer unterernährt. Ein erneuter Krieg gegen den Irak würde wiederum auf Kosten, der schon durch das Embargo leidende Bevölkerung gehen. Eine wirkliche humanitäre Hilfe wäre die Aufhebung dieses Embargos. Auch die Weiterverbreitung von Atomwaffen (angeblich entwickelt der Irak wieder solche???) lässt sich sicher nur sehr kurzfristig durch einen solchen Krieg verhindern. Langfristig lässt sich dies nur durch Abrüstung erzielen. Diesbezüglich zielt das Raketenabwehrprogramm der USA genau in die entgegengesetzte Richtung und wird erneutes militärisches Wettrüsten nach sich ziehen. Deshalb fordern wir: Kein erneuter Krieg gegen den Irak, sondern statt dessen Aufhebung des inhumanen Embargos. Von unserer Bundesregierung verlangen wir, sich nicht in treuer Gefolgschaft in den nächsten völkerrechtswidrigen Angriffskrieg zu stürzen. Von unserem Außenminister fordern wir, wie bereits die PDS-Fraktion im Bundestag, eine verbindliche Erklärung, dass Deutschland sich an einem Irak-Einsatz nicht beteiligen will. Noch einmal lassen wir uns nicht von unserer Bundesregierung die Augen verwischen, die unter dem Deckmantel der Humanität Angriffskriege in der halben Welt führt. Wer wirklich Humanität will, muss als erstes das Embargo gegen den Irak aufheben. Um unseren Forderungen Nachdruck zu verleihen, wollen wir am Samstag, den 23.3.02 um 11.00Uhr als friedensbewegte Menschen aus Bochum (und hoffentlich aus dem gesamten Ruhrgebiet) vor dem amerikanischen Konsulat in Düsseldorf demonstrieren, und die Öffentlichkeit durch viele kreative Aktionen auf die drohende Kriegsgefahr aufmerksam machen. Klaus der Geiger wird dort auftreten. Vertreter des Komitees für Grundrechte und Demokratie, sowie ein in Deutschland lebender irakischer Arzt, der regelmäßig Hilfstransporte in den Irak begleitet, sind angefragt. Außerdem wird Generalkonsul Harris zum Gespräch eingeladen. Es soll ihm dann eine Erklärung gegen den Krieg überreicht werden. Sollte er nicht kommen, wird diese vor dem Konsulat abgelegt.
Diese Aktion unterstützten: Bochumer Friedensplenum Dortmunder Friedensforum Essener Friedensforum Düsseldorfer Friedensforum attac Bochum Duisburger Friedensforum Netzwerk Friedenskooperative IPPNW (Internationale ÄrztInnen für die Verhütung des Atomkrieges und in sozialer Verantwortung) Gruppe Bochum IPPNW Gruppe Düsseldorf Menschen für den Frieden Düsseldorf attac Düsseldorf Frauen für den Frieden in der ev. Kirche von Westfalen,
Gruppe Bochum |