Bedenkzeit und Verzögerungstaktiken sind vorbei:

Wann zahlt endlich Hackert den vorenthaltenen Lohn in den Stiftungsfonds ein?!

Seit über 150 Jahren (gegr. 1838) ist die Bau-Unternehmung August Hackert in Bochum ansässig und gehört damit zu den ältesten und traditionsreichsten Unternehmen dieser Stadt. Wie viele andere kleinere Bochumer Firmen gehörte auch das Unternehmen Hackert während der nationalsozialistischen Herrschaft zu den Profiteuren der Zwangsarbeit. Seit Dezember letzten Jahres konfrontierte der VVN /Bund deutscher Antifaschisten und die Initiative "Entschädigung jetzt" das Unternehmen mit den Entschädigungsforderungen ehemals bei Hackert beschäftigter Zwangsarbeiter und forderte dazu auf, der bundesweiten Stiftungsinitiative beizutreten. Keine Reaktion!!!

Bekannt war bisher, dass Hackert bis kurz vor Kriegsende 21 belgische Zwangsarbeiter beschäftigte, untergebracht im Lager an der Hofsteder Strasse. Mit den "West-Arbeitern" gab sich Hackert offenbar nicht zufrieden.

Laut Zeugenaussagen eines ehemaligen russischen Zwangsarbeiters, Fedotow Alexej M. (geb. am 12.03.1926), der bis zum März 1943 bei den Bochumer Gröppelwerken eingesetzt war, orderte Hackert jeden Tag eine Arbeitskolonne aus 15 russischer Zwangsarbeitern bei den Gröppelwerken an, zu denen auch sein Bruder Fedotow Petr M. gehörte.

Hackert profitierte über dieses System der Leiharbeiterschaft sogar doppelt von den Zwangsarbeitern, ohne dafür bis heute einen Pfennig zu zahlen. Im Gegenteil:

So teilte der heutige Geschäftsführer Ernst August Hackert einer Journalistin der taz-ruhr in einem Interview mit, dass erst geprüft werden müsse, wer denn von der Zwangsarbeit profitiert habe, der Staat, die Stadt oder das Unternehmen.

Wer so redet, spekuliert ganz offen damit, von jeder Verantwortung freigesprochen zu werden!!! Diese Haltung nehmen wir nicht hin!!!

Mittlerweile fordert auch der IHK-Präsident Gerd Pieper eine breite Beteiligung der regionalen Wirtschaft am Stiftungsfonds.

Wir möchten auch von der Landesentwicklungsgesellschaft und der Stadt Essen wissen, ob akzeptabel sein kann, dass einer Firma Aufträge erteilt werden – wie für die Restaurierung des Industriedenkmales Zeche Zollverein – die kleinlich und mit Geschachere sich aus der geschichtlichen Verantwortung stiehlt.

Wir fordern daher die Auftraggeber von Hackert auf, ihre Aufträge zurückzuziehen, falls das Unternehmen sich weiterhin weigert, dem Stiftungsfonds beizutreten und zu zahlen!!!