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Samstag 02.09.23, 17:51 Uhr

Die schlimmste Asylrechtsverschärfung, die es in der Geschichte der EU je gegeben hat!

Im Koalitionsvertrag der Ampelregierung wurde unter anderem festgehalten, dass man sich für bessere Standards in den Asylverfahren der EU-Staaten einsetzen und das Leid und die illegalen gewaltsamen Pull- und Push-Backs an den EU-Außengrenzen beenden wolle. Außerdem sollte die zivile Seenotrettung finanziell unterstützt und eine staatlich organisierte Seenotrettung aufgebaut werden. 

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Mittwoch 30.08.23, 12:57 Uhr

Demonstration zum Antikriegstag

Das Bochumer Friedensplenum ruft am Antikriegstag, am Freitag, den 1. September zu einer Demonstration auf. Startpunkt ist 17 Uhr auf dem Konrad Adenauerplatz vor dem Mandragora. Die Demonstration geht dann über die Kortumstraße bis zur Harmoniestraße. Dort findet eine Abschlusskundgebung statt. Im Aufruf heißt es: »Als am 1. September 1939 die Armeen des faschistischen Deutschland nach Jahren der Hochrüstung Polen überfielen, ahnte kaum ein Mensch, dass damit der zweite Weltkrieg begonnen hatte. Klar wurde dies erst mit der schrittweisen Ausweitung und Eskalation des kriegerischen Infernos. 1945 blickte die Welt auf über 70 Millionen Tote, zerbombte Städte, verwüstete Landschaften und zerschmetterte Lebensentwürfe.

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Donnerstag 17.08.23, 15:10 Uhr
Für ein sicheres Kommen und Bleiben!

Festung Europa bekämpfen

Am 9.9.2023 führt ein Bündnis aus verschiedenen Aktionsgruppen eine Wandermahnwache in der Bochumer Innenstadt durch.
Mit dem nachfolgenden Text informieren die Aktivist*innen über die aktuelle Situation von geflüchteten Menschen und Menschen, die flüchten wollen:
»Im Koalitionsvertrag der Ampelregierung wurde unter anderem festgehalten, dass man sich für bessere Standards in den Asylverfahren der EU-Staaten einsetzen und das Leid und die illegalen gewaltsamen Pull- und Push-Backs an den EU-Außengrenzen beenden wolle. Außerdem sollte die zivile Seenotrettung finanziell unterstützt und eine staatlich organisierte Seenotrettung aufgebaut werden.

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Samstag 12.08.23, 17:23 Uhr
Begrüßung von Dr. Irmtrud Wojak beim Sommerfest zur Fertigstellung der Fritz Bauer Bibliothek

Zeichen für Erinnerung und Widerstand

Wir freuen uns heute über die Fertigstellung unserer Fritz Bauer Bibliothek und ich begrüße Sie und Euch alle herzlich hier auf unserem Baugrundstück. Ich freue mich sehr über diesen großen Schritt auf dem Weg zum Bochumer Fritz Bauer Forum. Es ist dies gewiss ein Moment, um innezuhalten und Dank zu sagen. Dank an alle Beteiligten, die mir und uns seit der Grundsteinlegung vor zwei Jahren weitergeholfen und uns ermutigt haben, in diesen Zeiten weiterzugehen, uns Gedanken über die Gestaltung des Forums und seine Aufgaben zu machen. Gerade unter dem äußeren Druck, der einen manchmal ermüden lassen will. Ermüden deswegen, weil man das Gefühl bekommt, dass dieses Fritz Bauer Forum angesichts wachsender Menschenfeindlichkeit im politischen Tagesgeschäft ebenso wie im Alltag auf die lange Dauer notwendiger denn je gebraucht wird. Da kann man sich schonmal fragen, wie schaffen wir das eigentlich?

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Mittwoch 24.05.23, 19:31 Uhr

Bürgerbeteiligung beim Handlungskonzept Wohnen

Der Mieterverein kommentiert die Veranstaltung zur ‚Bürgerbeteiligung beim Handlungskonzept Wohnen‘ : >>Derzeit wird im Rathaus das Handlungskonzept Wohnen von 2017 überarbeitet. Denn schon damals wurde beschlossen, die Ziele des Programms (u. a. jährlich 800 Wohnungen neu zu bauen, davon 200 öffentlich gefördert) alle fünf Jahre zu überprüfen und gegebenenfalls anzupassen. Jetzt sollen die Bürgerinnen und Bürger der Stadt in einem groß angelegten „Dialogmarkt“ daran beteiligt werden – aber kaum jemand weiß davon.

„Am 2. Juni 2023 können sich die Bochumer Bürgerinnen und Bürger einbringen: Zwischen 15 und 19 Uhr findet der Dialogmarkt in der Rotunde Bochum, Konrad-Adenauer-Platz 3, statt. An Themeninseln wird zu aktuellen Themen rund ums Wohnen informiert und diskutiert. Eine Anmeldung ist nicht erforderlich, wir heißen alle Gäste herzlich willkommen!“

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Dienstag 21.02.23, 12:52 Uhr
Das Friedensplenum ruft auf zur Friedensdemonstration am Freitag

Stoppt das Töten in der Ukraine – für Waffenstillstand und Verhandlungen! 9

Unter diesem Motto ruft das Bochumer Friedensplenum zu einer Demonstration am kommenden Freitag, dem 24.2. 17-18 Uhr und schreibt dazu: »Wir starten im Bermuda Dreieck auf dem Konrad-Adenauer Platz vor dem Mandragora.

Wir schließen uns mit dieser Demonstration einem Aufruf von vielen bundesweiten Organisationen an zu dezentralen Aktivitäten am Jahrestag des Beginns des russischen Angriffs auf die Ukraine. Diese Organisationen haben den Mut, sich  gegen „eine Erhöhung der Rüstungsausgaben, militärische “Sondervermögen”, Drohungen und weitere Eskalation“ auszusprechen:

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Sonntag 05.02.23, 15:05 Uhr

Demo gegen das Sorgenkind der Klimapolitik

Fridays for Future Bochum plant eine Lauf-Demonstration für den 10.02.2023, um gegen die Verkehrspolitik von Volker Wissing zu demonstrieren und teilt mit: »Volker Wissing und sein Verkehrsministerium sind das Sorgenkind der deutschen Klimapolitik. Im Verkehrssektor sind die CO2-Emissionen bislang kaum gesunken und nun soll der Autobahnausbau priorisiert vorangetrieben werden.

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Sonntag 09.10.22, 20:14 Uhr
Update mit dem Link zum Film

Im Ersten: „Mörder bevorzugt – Wie der BND NS-Verbrecher rekrutierte“ 2

Der Film ist in Netz zu finden unter.

Am morgigen Montag, den 10.10. läuft um 23.20 Uhr in der ARD eine Dokumentation über den dem Kanzleramt von Konrad Adenauer unterstelltem Bundesnachrichtendienst. „Der Film zeigt schonungslos neue, erschreckende Erkenntnisse aus der Forschung in den Archiven des Bundesnachrichtendienstes. In keiner anderen bundesdeutschen Organisation oder Behörde wurde in dieser Konsequenz an nationalsozialistischen Vorstellungswelten festgehalten und somit auch der Boden für rechtsextremistisches Gedankengut kontinuierlich genährt“, kündigt die ARD an. Der BND hatte außerdem nachweislich und verbotener Weise für Konrad Adenauer u. a. die SPD und FDP ausspioniert. Dr. Ralf Feldmann hatte in einer Bürgeranregung gefordert, dass der Konrad-Adenauer-Platz in Bochum nicht länger nach dem ehemaligen Kanzler benannt sein soll.

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Donnerstag 18.08.22, 17:20 Uhr

Verfassungsbruch ist für den Bochumer Rat o.k.

Der Hauptausschuss des Bochumer Rates ist dem gängigen Verhalten der Bochumer Kommunalpolitik auch gestern treu geblieben und hat demonstriert, dass bürgerschaftliches Engagement demotiviert werden soll. Amtsrichter a.D. Dr. Ralf Feldmann hatte eine nach der Gemeindeordnung vorgesehene Bürgeranregung eingereicht, dass der Konrad Adenauer Platz umbenannt wird. Der Hintergrund: Der Historiker Professor Klaus-Dietmar Henkeke hatte dokumentiert, dass Adenauer nicht nur Nazi-Größen in Spitzenpositionen in Westdeutschland gebracht hat, sondern auch verfassungswidrig seine politischen Gegner:innen hat ausspionieren lassen.

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Freitag 22.07.22, 18:00 Uhr

Ein Abgrund von Verfassungsverrat: Konrad-Adenauer-Platz umbenennen

Gehlen, Adenauer, Globke: drei „lupenreine“ Demokraten

Dr. Ralf Feldmann hat eine Bürgeranregung zur Umbenennung des Konrad-Adenauer-Platzes an den Stadtrat geschickt. Sie steht voraussichtlich am 17. August auf der Tagesordnung des Hauptausschusses. Er erklärt zu seinem Vorschlag: »Die Kanzlerschaft Konrad Adenauers ist überschattet von fortgesetztem Rechts- und Verfassungsbruch. Das ist ein wesentliches Ergebnis der Forschungsarbeiten von Klaus-Dietmar Henke. Der Vorsitzende der Historikerkommission zur Erforschung der Geschichte des Bundesnachrichtendienstes kommt zu diesem Befund nach Auswertung umfangreichen bisher nicht zugänglichen Archivmaterials.

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Donnerstag 14.04.22, 21:26 Uhr
Bochumer Friedensplenum

Aufruf zum Ostermarsch 1

»Am Sonntag kommt der Ostermarsch nach Bochum. Die Fahrradetappe, die in Essen um 10 Uhr auf dem Willy-Brandt-Platz beginnt, erreicht gegen 13 Uhr Wattenscheid. Dort an der Friedenskirche am August Bebel Platz spricht der Autor Reinhard Junge, sein Thema: „Nie wieder Krieg, nie wieder Faschismus“. Die Fahrradetappe endet gegen 16 Uhr auf dem Konrad-Adenauer-Platz (Bermuda-Dreieck). Redner dort ist Jochen Bauer, Landesvorstandsmitglied der Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft. Ein Schwerpunkt seiner Rede ist die Frage: „Ist Bochum der nächste Standort für den Cyberkrieg?“

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Dienstag 12.04.22, 13:34 Uhr

Bezirksregierung genehmigt „Das Leben des Brian“ am Karfreitag 3

Am Karfreitag soll wieder – wie es schon Tradition in unserer Stadt ist – der Film „Das Leben des Brian gezeigt werden“. Das widerspricht eigentlich dem Feiertagsgesetz des Landes und so hatte die Bezirksregierung Arnsberg zu befinden. Martin Budich informiert über das Ergebnis: »Die Riff-Bermudahalle in Bochum ist sehr wahrscheinlich der einzige Ort in NRW, an dem am diesjährigen Karfreitag eine von der Bezirksregierung genehmigte* der „Unterhaltung dienende öffentliche Veranstaltung“ stattfindet. Die Initiative Religionsfrei im Revier zeigt den Film „Das Leben des Brian“. Das Feiertagsgesetz NRW verbietet grundsätzlich, dass dieser Streifen an diesem Tag aufgeführt wird. Mehr als 700 weitere Filme stehen auf dem Index.

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Montag 11.04.22, 11:41 Uhr
Nach Enthüllungen über jahrelanges Ausspionieren der Opposition

Umbenennung des Konrad-Adenauer-Platzes 6

Unter der Überschrift „Das deutsche Watergate“ berichtete die Süddeutsche Zeitung über jahrelanges Ausspionieren der SPD durch die Adenauer-Regierung. Ralf Feldmann nimmt diese Enthüllungen zum Anlass für einen offenen Brief an den Oberbürgermeister und den Rat der Stadt mit der Forderung nach Umbenennung des entsprechenden Platzes in unserer Stadt: »wie die Süddeutsche Zeitung berichtet, ließ Konrad Adenauer, der erste Bundeskanzler der Bundesrepublik, die SPD, seine demokratische Opposition, fast zehn Jahre lang durch die „Organisation Gehlen“ und nachfolgend durch den Auslandsgeheimdienst BND ausspionieren. Dazu hat der Historiker Klaus-Dietmar Henke nun nicht nur in Akten der CDU-nahen Konrad-Adenauer-Stiftung harte Beweise gefunden. Henke ist Sprecher der unabhängigen Historikerkommission zur Erforschung der Geschichte des BND. Die Forschungsergebnisse sollen im Mai in einem Buch veröffentlicht werden.

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Donnerstag 07.04.22, 12:31 Uhr
Always Look On The Bright Side Of Life

Karfreitag 2022 wird wieder „Das Leben des Brian“ gezeigt 2

Monty Python - Always Look On The Bright Side Of Life [HD]

Die Initiative „Religionsfrei im Revier“ wird nach zwei Jahren Pandemie bedingter Pause am Karfreitag wieder das „Leben des Brian“ zeigen. Beginn der Veranstaltung ist um 19 Uhr in der RIFF-Bermudahalle am Konrad-Adenauer-Platz in Bochum. Hiermit protestiert die Initiative gegen Bestimmungen des Feiertagsgesetz NRW, die „alle der Unterhaltung dienenden Veranstaltungen“ am Karfreitag bis Samstag früh um 6 Uhr verbieten. Tanzveranstaltungen sind bereits am Donnerstag ab 18 Uhr untersagt.

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Donnerstag 05.08.21, 11:58 Uhr

Gedenken an die atomare Zerstörung von Hiroshima

Ein Aufkleber mit diesem Motiv wird bei der Aktion verteilt.

Das Bochumer Friedensplenum und die DFG-VK erinnern am morgigen Freitag daran, dass vor 76 Jahren – also am 6. August 1945 – die japanische Stadt Hiroshima durch eine Atombombe dem Erdboden gleichgemacht wurde. Mit einer kleinen Demonstration, die um 19 Uhr vor dem Hauptbahnhof beginnt, soll u. a. darauf aufmerksam gemacht werden, dass es heute weltweit rund 13 400 Atombomben gibt. Sie können alles Leben auf dieser Erde zerstören. Der Einsatz von nur 100 Bomben von der Größe der Hiroshimabombe würde – über Massensterben und primäre Verwüstungen hinaus – das globale Klima völlig ruinieren, einen Zusammenbruch der Landwirtschaft bewirken, weltweit Hungersnöte und epidemische Infektionskrankheiten verursachen. 

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Montag 02.08.21, 08:10 Uhr
Interview mit Gertrud Koch, aka Mucki

Edelweisspiraten, die sind treu

Azzoncao: Hallo Mucki. Sag mal dein eigentlicher Name ist doch anders?

Mucki:  Hallo. Ja, mein bürgerlicher Name ist Gertrud Koch. Aber alle kennen mich nur unter Mucki. Das ist der Name, den ich im „Dritten Reich“ im Untergrund getragen habe. Den habe ich  bis heute behalten.

Azzoncao: Du bist eine Ur-Kölsche?

Mucki:  Ja, ich bin hier 1924 geboren worden. Mein Vater war Kölner und meine Mutter kam aus Bonn. Aber das liegt ja auch bei Köln. Ich bin hier als kölsche Mädchen in Köln-Mitte in Nähe des Opernhaus aufgewachsen. Das war in der Nähe der Synagoge. Ich bin sozusagen unter Juden geboren und aufgewachsen. Das ganze Viertel war jüdisch.

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Freitag 16.04.21, 13:55 Uhr
Die Aktion muss verschoben werden!

Take Back the Night 4

Die Aktion muss verschoben werden!

In der Programmvorschau der feministischen Aktionswochen war bereits angekündigt worden:“Wir FLINT Personen holen uns in einer ausgelassenen, kraftvollen und solidarischen Aktion die Nacht zurück!“ Das Motto „Take back the Night“. Das Netzwerk „Stadt für alle“ teilt jetzt Einzelheiten mit: »Wann?: 24.04., ab 20.35 Uhr. Wo?: in der ganzen Bochumer Innenstadt; wir haben zusätzlich 3 Anlaufstationen (den Parkplatz an der Herrmannshöhe (am Sprühtunnel), im Bermudadreieck (Konrad- Adenauer- Platz vor dem Mandragoora), Hans- Schalla- Platz am Schauspielhaus.

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Sonntag 13.12.20, 15:20 Uhr

10 Jahre Verfassungsbruch im Verwaltungsgericht Düsseldorf:
Wie lange noch?
Zugleich ein Plädoyer gegen einen weiteren Aufstieg des Präsidenten

Von Ralf Feldmann

Im Verfassungsstaat hat das Verfassungsgericht in Verfassungsfragen das letzte Wort. Seine Entscheidungen begrenzen den Entscheidungsspielraum der Gesetzgeber, Exekutive und Justiz müssen ihnen folgen. Für die freiheitliche Grundordnung des Grundgesetzes ist diese Kompetenzordnung der rechtsstaatlichen Konfliktlösung grundlegend. Der Präsident des Verwaltungsgerichts Düsseldorf missachtet sie seit 10 Jahren fortgesetzt und vorsätzlich. Am Tag der deutschen Einheit 2010 ließ er im Haupttreppenhaus des Gerichts ein Kreuz anbringen. Das war zu Beginn seiner Präsidentschaft die persönliche Antwort des gläubigen Katholiken gegen den Kruzifixbeschluss des Bundesverfassungsgerichts von 1995 zur Verfassungswidrigkeit von Kreuzen in öffentlichen Räumen des Staates.

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Sonntag 20.09.20, 17:39 Uhr

Fakten über die finanziellen Einnahmen der Kirchen

Quelle für die Jahre 2012 – 2018: Statistisches Jahrbuch 2019 des Statistischen Bundesamtes, Seite 73. Für das Jahr 2019: Veröffentlichungen der EKD und der Deutschen katholischen Bischofskonferenz.

Am vergangenen Montag war in der Bochumer WAZ zu lesen: »Steigende Kosten und sinkende Kirchensteuereinnahmen erfordern eine grundsätzlich andere Finanzierungssystematik, fordern die 126 Delegierten der Kreissynode am Samstag in der Christuskirche. Sollte sich das nicht erreichen lassen, „wird es unausweichlich sein, unser gesamtes Kita-System drastisch zu verkleinern“, kündigt Superintendent Gerald Hagmann an.“ Zu dieser Nachricht gab es keine Richtigstellung.

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Montag 14.09.20, 18:41 Uhr
Vereinigung der Verfolgten des Naziregimes – Bund der Antifaschistinnen und Antifaschisten

Rede von Reinhard Junge auf der Demonstration „Bochum nazifrei“ am 12.09.2020

1. Ich bin fast 74 – und das Thema Faschismus hat mein ganzes Leben begleitet. Denn ich komme aus einer Familie, deren Mitglieder in der Nazizeit insgesamt fast 15 Jahre verloren haben: in KZs, Zuchthäusern, Gefängnissen, Strafbataillon und Emigration. In Diskussionen darüber habe ich oft den Satz gehört: „Wir wollen keinen verordneten Antifaschismus wie in der DDR“. Dieses Totschlagargument sollte man aber mit einem Ost-West-Vergleich beleuchten.

Beide deutsche Staaten hatten vom Naziregime das gleiche „Erbe“ übernommen: Zerstörte Städte, traumatisierte Menschen, Millionen Mitglieder der NSDAP: Täter, Mitläufer, Denunzianten. Wenige Jahre zuvor hatten die meisten noch gejubelt. In dem Film „Der gewöhnliche Faschismus“ kann man Aufnahmen von einem Hitler-Besuch in Essen sehen: Im offenen Mercedes genießt der Nazi-Chef den Beifall von Tausenden – und verzückte Mütter halten ihre Babys dem „Führer“ entgegen, als ob er sie segnen sollte.

Was sollte man nach 1945 mit diesen Menschen machen? Sie alle einsperren? 40 oder 50 Millionen? Unmöglich. Es ging darum, die wirklich Schuldigen zu bestrafen und mit dem großen „Rest“ ein neues Deutschland aufzubauen und sie dadurch zu verändern.

2. Wie ging die DDR mit diesem Problem um? Alle Nazi-Karrieristen wurden aus dem öffentlichen Dienst verbannt: Staatsanwälte, Richter, Lehrer. Alle Schüler/innen haben mit ihren Klassen die KZ-Gedenkstätten Buchenwald, Sachsenhausen oder Ravensbrück besucht. Im Unterricht wurden Kenntnisse über politische Verfolgung, Massenmord und über den Arbeiterwiderstand vermittelt. Straßen, Plätze, Schulen und Kasernen wurden nach Antifaschisten benannt. Dennoch gab es Leute, die den Ungeist des Rassismus weiterreichten. So tauchten in den 80-er Jahren Banden von Naziskins auf. Von 1980-89 gab es rund 2000 Urteile gegen Nazivandalen, die meisten landeten im Knast, einige wurden in den Westen abgeschoben. In die Parlamente oder ins Fernsehen der DDR kamen sie nie.

3. Wie sah es bei uns in der Bundesrepublik aus, wo es diesen „verordneten Faschismus“ nicht gab und nicht gibt. 1947 wurde die Vereinigung der Verfolgten des Naziregimes (heute: VVN-Bund der Antifaschisten) gegründet. Wenig später, schon im Kalten Krieg, spaltete die SPD die VVN und gründete die Arbeitsgemeinschaft Verfolgter Sozialdemokraten (AVS). CDU und FDP gründeten nichts dergleichen. Die FDP galt in den 50-er und 60-Jahren als „Partei der Ritterkreuzträger“, in der CDU fanden so viele alte Nazis ihre politische Heimat, dass man sie damals auch die Nachfolgepartei der NSDAP hätte nennen können. Alte Nazis wurden Staatssekretäre, Bundeskanzler, Minister- und Bundespräsidenten.

Ebenso erteilte Adenauer 1951 allen Altnazis in Schulen, Justiz und Polizei die demokratische Absolution, damit sie in ihre Jobs zurückkehren konnten. Die Bundeswehr wurde von Nazigenerälen aufgebaut, die dem „Führer“ bis zum Schluss treu gedient hatten. Der einzige Wehrmachtsgeneral, der in der DDR am Aufbau der Armee beteiligt war, hatte 1944 in Belarus mit seiner Truppe kapituliert und zum Sturz Hitlers aufgerufen, weswegen er in Abwesenheit zum Tode verurteilt wurde. In der Bundeswehr hätte dieser „Verräter“ keine Chance gehabt.

Dann gab es noch die Ärzte. Viele KZ-Ärzte konnten eigene Praxen eröffnen. Und Bochum? Das Gesundheitsamt hatte mindestens 365 „Erbkranke“ zur „Euthanasie“ (gr. „guter Tod“) in Mordkliniken der Nazis geschickt und zahlreiche Zwangssterilisationen durchgeführt. Es ist nicht bekannt, dass einer der beteiligten Ärzte deshalb seinen Job verloren oder gar vor Gericht gestanden hätte.

4. Den ersten Versuch, Nazis in den Bundestag zu bringen, unternahm 1969 die NPD, nachdem sie bereits den Sprung in mehrere Landtage geschafft hatte. Bundesweite Protestaktionen von Antifaschisten begleiteten Auftritte ihres Chefs Adolf (!) von Thadden. Auch in Bochum haben wir zahlreiche NPD-Plakate mit dem Aufkleber „Ein Adolf war schon zuviel“ versehen. Offenbar erinnerte diese Parole viele Menschen – nur 24 Jahre nach dem Krieg – an das Leid des 2. Weltkriegs und die NPD verpasste mit 4,3 Prozent knapp an den Einzug ins Parlament. Eine Schlappe, von der sie sich nie erholt hat.

5. Heute sitzen die Faschisten, wie wir alle wissen, bereits in allen Parlamenten und können ihre Lügen mehrfach im Monat über das Fernsehen verbreiten. Viele Moderatoren behandeln sie wie rohe Eier. Aber im Land gibt es zahlreiche unaufgeklärte Naziverbrechen. Bei der Verfolgung dieser Straftaten gleicht unsere Justiz einem Jagdhund, den man zum Fuchsbau tragen muss. Viele Gewalttaten, ja Morde, sind ungesühnt. Es gibt über 600 offene Haftbefehle gegen braune Gewalttäter. Gleichzeitig liefert der „Verfassungsschutz“ die nötige Munition, um der VVN die Gemeinnützigkeit abzuerkennen – was zu ihrem finanziellen Ruin führen könnte. An die Erasmusstiftung der AfD traut man sich aber nicht heran …

Das alles passiert, wenn man keinen „staatlich verordneten“ Antifaschismus hat. Deshalb stehen wir und Antifaschisten in vielen anderen Städten heute auf der Straße. Wir selbst haben uns diesen Antifaschismus „verordnet“. Wir wollen keinen Faschismus und keinen Krieg. Wir wollen eine Welt des Friedens. Um das zu schaffen, müssen wir noch eine Menge tun. Packen wir es an!


Der Text wurde aus Zeitgründen während des Vortrags leicht gekürzt und verändert.