Auch „Hamburg enteignet“ ist eine Initiative, die sich für einen gerechteren Wohnungsmarkt einsetzt.
Das heißt für uns in Hamburg, dass wir große profitorientierte Wohnungsunternehmen enteignen und vergesellschaften wollen und werden! Denn so wie bundesweit gilt Vonovia auch in Hamburg mit ca. 20 Tausend Wohnungen als größter Player auf dem kapitalistischen Wohnungsmarkt. Immer wieder wird seitens der Politik, auf die angeblich so erfolgversprechende und soziale Wohnungspolitik in Hamburg verwiesen, wo man die Mietfrage mit Neubau lösen will. Doch das Konzept „bauen, bauen, bauen“ hilft nicht den Mieter*innen. Es werden damit keine Mieten gesenkt, sondern es führt nur dazu, dass Miethaie wachsen und noch mehr Profit erzielen können.
Die Interessen, die Vonovia und Co verfolgen, haben sich in der Corona Pandemie noch einmal verdeutlicht: Während viele von uns in Kurzarbeit gehen mussten, ihre Jobs verloren und in finanzielle Not gerieten, erhöhte Vonovia erneut die Mieten und steigerte die ohnehin schon riesigen Gewinne. Nun beklatschen sie sich für ihr bisher erfolgreichstes Geschäftsjahr und bezeichnen sich selbst als sozialen und ökologischen Vorzeigekonzern. Das finden wir heuchlerisch, denn uns ist Vonovia vor allem durch unbegründete Mieterhöhungen, Ignoranz gegenüber Mieter*innen und nicht zuletzt fragwürdige Modernisierungs- und Endstandhaltungsmaßnahmen bekannt. Dieses Unternehmen hat seine Gewinne durch eine Ware erbeutet, die eigentlich ein Grundrecht ist: und zwar Wohnraum!
Wie sich das in der ganz realen Wohnsituation vieler Mieter*innen in Hamburg und bundesweit widerspiegelt ist deutlich zu sehen: Wohnen ist zum Luxusgut geworden. Viele Mieter*innen können sich nicht aussuchen, in welchem Stadtteil sie leben. Viele von uns leben in beengten Verhältnissen und heruntergekommenen Wohnungen. Und trotzdem geben sie einen Großteil ihres Einkommens für die Miete aus. Vonovia und andere profitorientierte Immobilienuntemehmen sind Grund dafür, dass Personen verdrängt werden: aus ihren Wohnungen, an den Stadtrand, ins Umland und in die Obdachlosigkeit.
FLlNTAs (d.h. Frauen, Lesben, Intersexuelle, Nichtbinäre, Trans- und A-Gender Personen), die zuhause Gewalt erfahren, finden oft keinen neuen bezahlbaren Wohnraum und bleiben dadurch der häuslichen Gewalt ausgeliefert. Auch andere marginalisierte Gruppen, wie migrantisierte oder durch die Gesellschaft behinderte Personen, werden auf dem Wohnungsmarkt diskriminiert. Die Situation von uns Mieter*innen wird immer prekärer und die aktuelle Politik scheint die Entwicklung nicht ernst zu nehmen. Wir von „Hamburg enteignet“ fordern die Enteignung und Vergesellschaftung von großen profitorientierten Wohnungsunternehmen wie Vonovia, um dafür zu
sorgen, dass sich langfristig alle Menschen Wohnen leisten können.
Wir lassen uns nicht zu Konkurrent*innen auf dem Wohnungsmarkt machen und uns gegeneinander ausspielen! Wir müssen uns als Mieter*innen zusammenschließen und kollektiv dem Kampf gegen Vonovia und Co entgegentreten.
Wir von „Hamburg enteignet“ wollen dem Beispiel aus Berlin folgen und durch einen Volksentscheid den Mieter*innen die Möglichkeit geben, die Wohnungspolitik nach ihren Bedürfnissen zu gestalten. Für eine Stadt, in der wir alle leben können und auch wollen! Wohnen für alle, statt Profite für Wenige!