Die Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaften (GEW) lädt am Montag, den 24. Juni um 18.30 Uhr im BlueSquare, Kortumstraße 90 zu einer Veranstaltung ein mit dem Titel „Bildung offensiv demokratisch gestalten – Antworten auf den Versuch einer bildungspolitischen Einflussnahme von rechts“: »Auch im Bildungsbereich versuchen rechte Gruppen und Parteien ideologisch Fuß zu fassen. Dabei sind antifeministische Haltungen, Erziehung zur Männlichkeit und ein reaktionäres Familienbild nur ein Teil des Versuchs einer Diskursverschiebung nach rechts. Rassistische Positionen, eine völkische Ideologie und antidemokratische Positionen werden als vermeintlich neutrale Meinungen aufgetan. Eine Strategie der Rechten, wie der AfD ist es, durch Dienstaufsichtsbeschwerden an Schulen und Universitäten Lehrende in die Defensive zu treiben, wenn sie aktiv eine demokratische, freie und emanzipatorische Haltung vermitteln. Nicht nur in Schule und Universitäten wird hierbei eine Verletzung einer vermeintlichen Neutralitätspflicht herbei konstruiert.
In Zeiten von erstarkendem Rechtspopulismus und gefühlten Wahrheiten ist es die Aufgabe von Bildungseinrichtungen, eine demokratische Haltung zu vermitteln.
Die Antwort auf diesen Versuch der Diskursverschiebung kann nur eine entschlossene Demaskierung dieser antidemokratischen Bestrebungen und eine offensive Verteidigung demokratischer Werte sein.
Welche Bedeutung diese Aufgabe in Schule und anderen Bildungseinrichtungen hat, soll an diesem Abend diskutiert werden.
Podiumsdiskussion mit:
- Prof. Dr. Karim Fereidooni (Fakultät für Sozialwissenschaft, RUB)
- Laura Chlebos (M.A. Gender Studies, Projekt „Unser Campus – Kampagne gegen sexualisierte Gewalt an der RUB“)
- Renata Adams (Gesamtschullehrerin)
- Prof. Dr. Jörg Ennuschat (Lehrstuhl für öffentliches Recht, RUB)
- Jan Schedler (Dipl.Sozialw., Fakultät für Sozialwissenschaft, RUB)
- Moderation: Rebecca Sirsch (GEW Bochum)
Eine Veranstaltung der GEW-Hochschulgruppe und dem GEW-Stadtverband.
Bildung ? häh ? Ich hab doch Internet !!!
ich war neulich auf dem Trödelmarkt bei Real mit der 306 und kaufte sogar zwei Bücher . Zuerst eins von dem Nazi-Reventlow , die Kriegsschuldlüge – so heisst das tatsächlich – für 1 Euro. Ein anderer Kunde, ein junger Typ, lauerte darauf, ob ich es wieder weglege, und entpuppte sich als Nazi. Er suche nach Blut und Boden Literatur, und er hatte die Stempel in dem Reventlow gesehen . Vorbesitzer war den Stempeln nach einst die N.S.D.A.P. HJ-Bann Jülich. Der Typ meinte doch glatt, allein dadurch sei es schon 30 bis 40 Euro wert. Hätte ich es ihm für 20 anbieten sollen ? Da lagen noch einige Nazi-Schulbücher für Deutsch und Erdkunde auf dem Tisch, die er auch für Stück 1 Euro bekommen konnte, das war der Einheitspreis an dem Stand für Bücher. Ich wies ihn darauf hin, aber die wollte er nicht. Dabei waren die Nazi-Autoren inclusive Bonzen darin dick vertreten. Ich überlegte anschliessend , ob es gut ist, dass Faschisten dumm, ungebildet und denkfaul sind oder ob wir versuchen sollten , sie zu bilden , mit der Hoffnung , dass sie dann anders werden. Es darf dabei auch nicht vergessen werden , dass mit den Resultaten dieser spezifischen Blödheit Millionen Menschen ins Unglück gestürzt wurden und werden.
Mein zweites Buch von einem anderen Stand für 3 Euro war dann konsequenterweise Vernichtungskrieg, Verbrechen der Wehrmacht ….
Als ich diese story der Antifa erzählte, bekam ich folgende Anworten :
„Lesen bildet! Vor allem unsere Beiträge !
Dass Nazis blöd sind, glaube ich nicht. Dazu gibt es zu viele Nazi-Profs. z.B. war etwa die Hälfte des ca. 1300 Mann starken SS-Führungskorps, höchste Offiziere, Akademiker, mit Dr.-Titel und
davon ein Viertel Profs! Was meinst du, wie das an den Unis heute aussieht? Die haben nicht alle Springer-Stiefel und Glatze, viele liefen immer
schon in Nadelstreifen rum.“
Ich gab zurück :
Das glaubt ihr doch selber nicht , dass Akademiker – egal ob in Nadelstreifen oder Jeans – und Blödigkeit einander ausschliessen !
Und wie das heute an den Unis aussieht ist der Beweis . Blödigkeit ist eine Beschränkung
der Sicht auf das, was geradeaus vor der Nase liegt, wenn es mit einer Möhre oder Geld verziert ist. Das Problem vor der Nase mag dann im Einzelfall erkannt und zumindest aus solcher Sicht erfolgreich angegangen werden. Aber wenn der Weg jenseits der Scheuklappen liegt, gibt es ein Unglück.
Lesen bildet die Beschränkten nicht, wenn der Lesestoff ebenfalls beschränkt ist ! Guck dir bloss mal die Rektorinnen und Rektoren in unserer nächsten Umgebung an, was die aus den Unis hier im Ruhrgebiet machten : Zulieferer für Technologie- firmen. Hegel-Archiv ? brauchen wir nicht , Institut für deutsche Sprache und Literatur ? brauchen wir nicht , Anglistik und Amerikanistik, Musikwissenschaft, Skandinavistik, Hethitologie brauchen wir nicht und Geschichtswissenschaft -kann die nicht auch weg ? Und Demokratie ? Hier doch nicht ! Einige Gründer der Ruhruniversitäten rotieren in ihren Gräbern …