Sonntag 30.12.07, 17:00 Uhr
Café Azzoncao informiert über linksradikales Bochumer Brauchtum

„50 Jahre sind genug“


stadtpark1.jpgDas Politik-Cafe Azzoncao lädt am kommenden Samstag, den 5. Januar um 15.00 Uhr im Café Endstation des Bahnhof Langendreer ein: „Anfang Februar 1983 stürzten Unbekannte das Kriegerdenkmal am Eingang des Bochumer Stadtparks um. Fast 50 Jahre hatte es dort gestanden und diente seit seiner Einweihung 1935 als martialische Kunst dem NS-Regime zur Kriegspropaganda. Nach dem Krieg wurde es nicht entfernt und diente weiterhin der NPD für Propagandakundgebungen samt Kranzabwürfen. Zum Gedenken an die Machtübergabe an die Nazis 1933 sägten einige Linksradikale den beiden Kriegern kurzerhand die Beine durch, so dass sie auf der Nase landeten. Daneben sprayten sie: „50 Jahre sind genug“. Die NPD schrie Zeter und Mordio und setzte eine Belohnung zur Ergreifung der Frevler aus. Die anfangs ratlose Stadt Bochum entsorgte den metallernen Albtraum von Blut und Krieg, Vaterland und Tod in das hiesige Stadtarchiv. Einige Jahre später verlor ein ähnliches Kriegerdenkmal aus Langendreer über Nacht seinen Kopf. [siehe LeserInnenbrief] Wohl auch aus antimilitaristischen Motiven. stadtpark2.jpg Beide Fälle dokumentierte 1994 die Bochumer Videogruppe Klack Zwo B in einem prämierten Film. Sie trug Archivmaterial zusammen und interviewte Zeugen, Reservistenverbände, Historiker und auch die (anonymisierten) Täter. Das Polit-Cafè Azzoncao zeigt diesen 20 minütigen Video (Originaltitel: „Im Geiste unbesiegt“) am kommenden Samstag, den 5.Januar um 15.00 Uhr im Café Endstation des Bahnhof Langendreer.“stadtpark-3.jpg