Büttenrede von Verkehrskasper
Jürgen Eichel
Landessprecher des VCD

Ein Zug, ganz neu, soll uns beglücken,
magnetisch schwebend, über Brücken,
durch Tunnel und zu eb'ner Erde,
dass an der Ruhr ein Leuchtturm werde.

"Metrorapid - ein Quantensprung,
brächt' Arbeitsplätze Alt und Jung",
so sprach's der Clement, der Rapide,
allein, es fehlte das Liquide.

"Ein paar Milliarden Taler nur,
dann käm' der Fortschritt an die Ruhr",
sprach auch der Steinbrück kurz darauf
- so nahm das Unheil seinen Lauf.

"Die Eisenbahn, die schafft's nicht mehr,
deshalb muss die Magnetbahn her,
zur Fußball-WM soll es sein"
- so schall es bald landauf, landein.

Doch ach! Da waren böse Buben,
die saßen keck in ihren Stuben,
wälzten die Pläne auf und nieder,
prüften die Rechnung immer wieder

und fanden - wer hätt' das gedacht -:
Da ward getrickst mit aller Macht,
und schön gerechnet nicht zu knapp
das schwebende Milliardengrab.

Kaum einer geriet in Verzückung
zu würdigen die Zwangsbeglückung
mit dem rapiden Schwebezug
- "die bess're Bahn wär' uns genug!

Die fährt nicht nur bis Düsseldorf,
nein, auch nach Köln und andere Ort',
und umsteigen braucht man nur selten,
wenn bess're Fahrpläne erst gelten!"

Da sprach der Steinbrück: "Jetzt erst recht!
Die machen uns den Metro schlecht!
Und fehlt uns auch noch Geld, wohlan,
so nehmen wir es von der Bahn!"

Doch seht! Da sind die bösen Buben,
sie sitzen nicht mehr in den Stuben,
nein, sie erzähl'n es überall:
"Der Hochmut, der kommt vor dem Fall!"

Und die Moral von der Geschicht':
So manchem Leuchtturm fehlt das Licht,
und wer ihn dennoch baut vors Haus,
wirft Geld rapid zum Fenster raus!