Antifa-Cafe-Anders

Das Antifa-Cafe-Anders existiert jetzt ungefähr fünf Jahre. Wir fragten damals die Heimleitung des Falkenheims, ob sie uns Räume zur Verfügung stellen könnte. Wir konnten dort jeden Freitag ein offenes, unkommerzielles Antifa-Cafe gestalten. Offen heißt für uns, daß sich die unterschiedlichsten Leute treffen können, um ungezwungen miteinander zu reden. Unkommerziell heißt, daß Essen und Getränke von möglichst vielen Leuten organisiert und umsonst oder wenn möglich gegen Spende angeboten wird. Manchmal gestalteten wir Themenabende z.B. über die zunehmende Rechtsentwicklung in der Gesellschaft (insbesondere in Bochum), Erfahrungen mit der Psychiatrie, trugen selbstgeschriebene Gedichte vor, zeigten Filme, veranstalteten Konzerte u.s.w. Mit der Zeit entstanden jedoch Probleme mit der Heimleitung. Wir hatten das Gefühl, daß sie uns stärker kontrollieren wollte. Nachdem Nazis versuchten im Juni das Cafe zu überfallen, und dies auch durch die Presse ging, überlegte die Heimleitung, ob das Cafe weiterhin bestehen sollte, auch deswegen, weil besorgte Eltern ihre Zöglinge daran hinderten das Jugendheim und die Kindertagesstätte zu besuchen. Dadurch, daß das Thema "Rechtsextremismus" in allen Medien diskutiert wurde, durften wir wahrscheinlich weitermachen. Wir waren seit Bestehen des Cafe`s nicht ganz zufrieden mit den Räumlichkeiten. Gründe waren z.B.,daß wir um Punkt 22.00 Uhr das Haus verlassen mußten, Leute kein Dosenbier mitbringen durften und Hunden es nicht erlaubt war die Räumlichkeiten zu betreten. Als sich die Chance eines "Antirassistischen Zentrums" bot, wollten wir die Möglichkeit nutzen das Antifa-Cafe dort einzurichten. Dadurch, daß das AZ geräumt wurde, und die Heimleitung aufgrund der Pressekonferenz vom 08.12.2000 sehr verärgert reagierte, wird es schwierig unser Cafe zu erhalten. Wir unterstützen somit den Wunsch, daß es ein AZ in Bochum gibt.