Ruhr Nachrichten - 23. 02. 2001: Dieser Flop hat 78 000 Mark gekostet Verwaltung: Kein "autofreier Tag" mehr / Die Grünen kündigen einen neuen Antrag an Diese Bewertung dürfte der Stadtverwaltung leicht gefallen sein: Der "autofreie Tag" am 22. September letzten Jahres war ein Flop. Und der hat 78 000 Mark gekostet. Woraus die Verwaltung die Empfehlung an den Rat ableitet, aus personellen und finanziellen Gründen auf eine erneute Beteiligung der Stadt an einem "autofreien Tag", obgleich er auch europaweit propagiert wird, zu verzichten. Eine Einschätzung, die auch OB Stüber nach allen gemachten Erfahrungen teilt: Das war ein vorhersehbarer, vorsätzlicher und teurer Flop. Auch darum, weil für Vorbereitung und Planung viel zu wenig Zeit zur Verfügung stand. Doch damals vermochte die SPD wohl ihrem kleineren Koalitionspartner gegenüber die Idee zur Bochum-Beteiligung am "autofreien Tag" - der indes nur ein Nachmittags-Umzug wurde - nicht auszureden. Der Flop-Einschätzung stimmte die CDU-Fraktion uneingeschränkt zu. Roland Mitschke: 78 000 Mark in den Sand gesetzt, und das angesichts der knappen Kassen. Was der CDU ebenso unverständlich war, dass die Verwaltung aus dem "autofreien Fiasko" den selbstgefälligen Schluss zieht, dass damit der Beschluss für ein zweites "autofrei" erledigt sei. Wie das, fragte CDU-Chef Müller, und verwies auf die Sachlage, dass nur der Rat selber seine Beschlüsse revidieren könne. Darum solle das jetzt in einer Beschlussvorlage der Verwaltung auch so formuliert werden. Zugleich mit einer Stellungnahme komplettiert, was Einzelhandel und City-Ring an Erfahrung beim "autofreien Tag" gesammelt hätten. Der Version, dass die Verwaltung sich an keinem weiteren "autofreien Tag" mehr beteiligen werde und derartige Aktionen künftig als Agenda-Sache betrachte, setzte Wolfgang Cordes von den Grünen das "Contra" seiner Freunde entgegen: Schon jetzt sei angekündigt, dass wir in einer der nächsten Ratssitzungen den Antrag stellen werden, auch in diesem Jahr wieder einen "autofreien Tag" zu veranstalten. Diesmal aber besser politisch und auch organisatorisch vorbereitet, so dass es keinen weiteren Flop geben könne. Dazu wollen die Grünen alle Interessierten an einen Tisch bringen und auch bereits ein Motto formulieren.an- Ruhr Nachrichten - 23. 02. 2001