Zweite Bochumer Montagsdemonstration am 23. August

Die Montagsdemonstrationen in Bochum sollen fortgesetzt werden. Nach dem erfolgreichen Start der Demonstrationen gegen den Sozialabbau am vergangenen Montag wird es auch am 23. August wieder Protest auf der Straße geben. Ab 17:00 Uhr werden auf dem Husemannplatz erneut mehrere hundert Menschen erwartet, die ihrem Unmut gegenüber der herrschenden Politik Ausdruck verschaffen wollen. Waren es bei der letzten Demonstration zu Beginn etwa 550 Menschen gewesen, hatten sich beim Protestzug durch die Fußgängerzone Bochums zum Bahnhof und über die Massenbergstraße zum Rathaus spontan weitere angeschlossen. Vor dem Rathaus spendeten etwa 800 Menschen Beifall, als die Einladung zur nächsten Demonstration ausgesprochen wurde.

"Den Menschen ergreifen mit den Montagsdemonstrationen die Gelegenheit, ihren Widerstandswillen auszudrücken," sagt eine Mitinitiatorin vom Vorbereitungsteam. "Wir haben am Montag viele Menschen gesehen, die zum ersten Mal auf einer Demonstration waren." Das Aktionsbündnis aus Einzelpersonen und gesellschaftlichen Gruppierungen wird auch diesmal den Rahmen schaffen, dass die Demonstration zivilen Protest sichtbar machen soll und nicht zu Wahlkampfzwecken missbraucht wird. "Wichtig ist uns der parteilose aber parteiergreifende Protest", heißt es aus der Vorbereitungsgruppe. "Rechtsextreme Nationalisten, Hetzer oder Linientreue haben montags keine Chance." Deutlich solle werden, dass die meisten Menschen von den massiven Umbauten des Systems betroffen sind. "Sie sind es entweder unmittelbar durch Leistungskürzungen oder mittelbar durch Lohndumping und weil sie sich nicht vorstellen können, in einer solchen wenig zukunftsfähigen Gesellschaft leben zu können," erklären die Initiatoren.

Bei dem zweiten Vorbereitungstreffen am Dienstagabend war ausdrücklich auch die Beteiligung von Gewerkschaften gewünscht worden, die bereits viele Demonstrierende gefordert hatten. "Es wird gerecht zugehen", sagt die Moderatorin, "jede Demonstrantin erhält drei Minuten Redezeit." Erneut werden besonders Migrantenorganisationen aufgefordert, sich zu beteiligen. "Wir werden uns nicht durch eine Politik der Härte auseinander dividieren lassen."

Die Überzeugung, dass Hartz IV noch gestoppt werden kann, eint das Bündnis. Die Unsicherheit über die miserablen Zukunfsaussichten dieser Poliik gehe in der Gesellschaft aber weiter. "Mit einem einfachen Zurück in die Zeit vor der Agenda 2010 wird es nicht getan sein. Die Chancen für einen Politikwechsel sind da. Wir brauchen Reformen in der Gesundheits-, in der Wirtschafts- und generell in der demokratischen Politik, die diesen Namen wirklich verdienen."