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7. 12. 2000

Alte Feuerwache geräumt - gewaltsames Vorgehen gegen DemonstrantInnen
Stadt Bochum erstickt Aufbau eines Antirassistischen Zentrums mit Gewalt


Zur Räumung der besetzten Alten Feuerwache am gestrigen Nachmittag und zur Demonstration am Abend erklärt die Medizinische Flüchtlingshilfe Bochum:

Wir protestieren aufs Schärfste gegen die Räumung der bis gestern besetzten Alten Feuerwache sowie gegen die gewaltsamen Polizeiübergriffe gegen TeilnehmerInnen des am selben Abend friedlich geäusserten Protestes.
Noch am gestrigen Vormittag hatte die Medizinische Flüchtlingshilfe Bochum öffentlich eine Verhandlungslösung für die besetzte Feuerwache gefordert. In dem seit Samstag besetzten Gebäude sollte ein Antirassistisches Zentrum entstehen. Im Falle einer Legalisierung des Projektes durch Erteilung einer Nutzungsgenehmigung hätte neben zahlreichen anderen Initiativen auch die Medizinische Flüchtlingshilfe Bochum Räumlichkeiten beziehen können.
Die Medizinische Flüchtlingshilfe muss ihr derzeitiges Büro zum 31.12. verlassen.
Mit grosser Sorge erfüllt uns das gewaltsame Vorgehen der Polizei gegen die noch am selben Abend spontan entstandene Demonstration. Ohne Vorankündigung wurde gegen die Protestierenden unter Einsatz von Schlagstöcken vorgegangen. Einsatzkräfte versuchten grundlos, einen Mitarbeiter der Medizinischen Flüchtlingshilfe an den Haaren aus dem Demonstrationszug zu zerren. Andere DemonstrantInnen wurden geschlagen und getreten.
Ausserdem liegen Informationen vor, dass ein Journalist von Zivileinsatzkräften noch lange nach dem Ende der Demonstration zur Einschüchterung bis Dortmund gut sichtbar verfolgt wurde.

Wir weisen diese Formen körperlicher und psychischer Gewaltanwendung gegen DemonstrantInnen und Presseöffentlichkeit aufs Schärfste zurück und rufen die Stadt Bochum auf, ihr beschämendes Verhalten umgehend zu korrigieren.