Wir haben die Homepage von "Bündnis für Menschen" gelesen und können es nicht lassen ziemlich bissig zu werden.

Punkt A:
"...Ein Haken an der Sache ist aber leider, dass unsere gewählten Vertreter im Zeitalter der Globalisierung nur begrenzten Einfluss auf das Geschehen haben und sie oft von den Mächtigen dieser Welt so manipuliert werden, dass sie deren Interessen vor die, des gesamten Volkes stellen.
Ihnen gleitet das Ruder mehr und mehr aus der Hand. Wo unser Staat früher noch die schützende Hand über seine Bürger hielt, bestimmen heute freier Markt und Börse wo es lang geht. ..."

Die gewählten Vertreter haben in der Vergangenheit die Interessen des gesamten Volkes vertreten????
Der Staat hielt irgendwann mal seine "schützende Hand" über "seine Bürger"?????
Ihnen, den gewählten Vertretern, gleitet das Ruder aus der Hand????
Sie werden von "den Mächtigen dieser Welt" manipuliert????
Der freie Markt und die Börse bestimmen "heute" wo es langgeht?????

Na, daß ist uns aber alles sehr neu. bzw. sehr alt.:
Nieder mit der Globalisierung.
Hoch die nationale Souveränität. Hoch der Staat. Hoch die Nation. Hoch das gesamte Volk.
Nieder mit der Manipulation und Ausbeutung durch das internationale Finanzkapital.
Hoch das nationale Kapital.

Punkt B:
"...Auch in den Industrieländern, allen voran bei unserem großen Vorbild, den USA macht sich Armut breit, soziale Sicherheit gibt es nur für solche, die es sich leisten können. Eine Folge ist der zunehmende, völlig unberechtigte Fremdenhass...."

Da darf es denn auch etwas latenten Antiamerikanismus geben und somit national werden.

Und auch "unberechtigten Fremdenhass", als ob es "berechtigten" gebe.
"Fremdenhass" auch sehr schön. Viele Leute mit einer anderen Hautfarbe sind längst nicht mehr "fremd" in diesem und anderen Metropolenländern. Von Rassismus zu sprechen, das wäre wohl angebrachter. Aber wer vom "ganzen Volk" redet. Naja.
Als Ursache des "Fremdenhasses" mal wieder von der (nicht weiter differenzierten) Ökonomie zu sprechen, ist auch nicht sehr neu. Wesendliche Gründe, wie biologistische Weltanschauungen ( vom "Volk" und den "Fremden") zur Durchsetzung von Verwertungsinteressen, aber auch sozial- und individualpsychologische Machtinteressen, u.a. gibt es hier nicht.
Daß "die gewählten Vertreter", deren "schützende Hand" über dem "ganzen Volk" lagen, die ganzen letzen 15 Jahre die Rassismuskarte in jeder Variante für sich, für das nationale Kapital, für und mit dem "ganzen Volk", gegen jene von ihnen definierten "Fremden" gespielt haben und als Alibi-Antifaschisten immer von den ökonomischen Gründen des "Fremdenhasses" sprachen, ist den "Menschen des Bündnis" scheints nicht ersichtlich.
Indem sie vom "ganzen Volk" reden und die anderen, denen die rassistischen Angriffe gelten, über ihren Begriff "Fremdenhass" zu "Fremden" machen, definieren sie ebenso, wer und was fremd ist und nicht zum "ganzen Volk" gehört. Und Schuld an diesem Hass ist, wie auch vom deutschen Unternehmerverband und fast allen Politikern zu vernehmen: die Armut. Und die, wir wissen es bereits, ist eine Folge der? Na wer weiß es? Richtig, der Globalisierung. Denn so lange "die schützende Hand" über "dem ganzen Volk" lag, gab es ja scheints kaum Probleme.
Dieses dammische, böse internationale Finanzkapital! Dieser Saupreuß, dieser jüdische.

Wir fragen uns allen Ernstes, wer dieses "Bündnis für Menschen" ist. Diese "Bewegung", die eine Partei werden will. Eine Gruppe rechter Querfrontstrategen, die über die "Antiglobalisierungs"-Debatte Einfluß auf linke Diskurse nehmen will und sich an Unbedarfte ranmacht? Mittels BO-alternativ?
Und wir fragen uns, was mit "BO-alternativ" los ist, solche Texte, die durchaus aus dem rechten Lager kommen könnten, in dieser Form zu veröffentlichen.

Antifa "die kleinen Strolche"