Exkursionen der Bochumer Geschichtswerkstatt 1. Halbjahr 2010 Samstag, 20. März 2010 Auf den Spuren der Edelweißpiraten – Stadtrundgang durch Dortmund Edelweißpiraten – so nannten sich in den dreißiger und vierziger Jahren Gruppen von Jugendlichen, die gegen die Nazis standen und sich vorwiegend gegen die Hitlerjugend organisiert haben. Sie organisierten sich in Dortmund, aber auch in anderen Ruhrgebietsstädten und im Bergischen Land und trugen häufig unter dem Hemdenkragen das aus Horn geschnitzte Edelweiß. In Dortmund nannten sich die Edelweißpiraten „Latscher“. Bekannt geworden sind die Edelweisspiraten auch durch ihre Lieder, die sie gegen die Nazis komponiert haben. Nach dem Stadtrundgang werden wir noch Gelegenheit haben, die Mahn- und Gedenkstätte Steinwache zu besuchen. Tourleiter: Volker Gerwers Treffpunkt: Bochum Hauptbahnhof Uhrzeit: 10.00 Uhr Anmeldung erforderlich! Samstag, 17. April 2010 Kapp-Putsch und Märzrevolution im Jahr 1920 – Radtour von Dinslaken nach Wesel Am Morgen des 13. März 1920 zog die ”Brigade Erhardt“ mit schwarz-weiß-roten Fahnen und Hakenkreuzen am Stahlhelm durch das Brandenburger Tor bis zum Regierungsviertel, um die noch junge Weimarer Republik zu beseitigen. Die damalige Reichsregierung musste fliehen. Vor ihrer Flucht hat sie noch zum Generalstreik aufgerufen, dem ungefähr 12 Millionen Bürgerinnen und Bürger in ganz Deutschland folgten. Im Ruhrgebiet formierten sich Arbeiterwehren zur Roten Ruhrarmee. Es folgte daraufhin der größte bewaffnete Aufstand, den es in der Geschichte der deutschen ArbeiterInnenbewegung gegeben hat. Daran soll auf dieser Radtour erinnert werden. Auf der Tour von Dinslaken über Wesel nach Hünxe (ehemaliges Frontgebiet) werden wir Orte des Kampfes und Erinnerungsstätten aufsuchen. Tourleiter: Volker Gerwers Treffpunkt: Bochum Hauptbahnhof Uhrzeit: 9.00 Uhr In Kooperation mit der Rosa-Luxemburg-Stiftung NRW Anmeldung erforderlich! Sonntag, 18. April 2010 Auf den Spuren der Märzrevolution in Bochum und Wattenscheid – Historisch-politische Bildungsfahrt per Rad Der Ausgangspunkt der Radtour wird der Springerplatz sein, an dem am 13. März 1920 eine Demonstration gegen den Kapp-Lüttwitz- Putsch stattfand. Die zweite Stadion ist der ehemalige Bochumer Hauptbahnhof, heute Konrad-Adenauer-Platz, der damals für das Kampfgeschehen eine strategische Bedeutung hatte. Weitere Stationen sind u. a. der Friedhof an der Blumenstr., der Kommunalfriedhof in Bochum-Werne und das alte Rathaus in Wattenscheid. Auf unserem Weg werden wir an zwei Gedenksteine Halt machen, die heute an die Zeit der Märzrevolution im Jahr 1920 erinnern. Der Endpunkt der Radtour wird das ehemalige Freikorps-Denkmal in Essen-Horst sein, das von den Nazis im November 1934 dort errichtet wurde. Uhrzeit: 11.00 Uhr Veranstalter: Bahnhof Langendreer und Bochumer Geschichtswerkstatt Anmeldung erforderlich! Samstag, 24.April 2010 Bochum im Nationalsozialismus Schwerpunktthema: Zwangsarbeit und Zwangsarbeiterlager in Bochum – Stadtrundfahrt per Rad Während diese etwa 4-stündige Radtour machen Station an den früheren Standorten der KZ-Außenlager und auf den Geländen der ehemaligen Zwangsarbeiterlager. Ausgangspunkt ist der Springerplatz. Weitere Stationen sind u. a. das Gelände des Bochumer Vereins, der Kommunalfriedhof in Altenbochum und als Endpunkt das Wohnprojekt Gerthe, auf dessen Gelände sich während des Zweiten Weltkrieges ein Zwangsarbeiterlager befand. Dort werden wir an einer Führung teilnehmen und mit Mitgliedern des Vereins „Bewahren durch Beleben“ sprechen. Treffpunkt: Springerplatz, Bochum Uhrzeit: 11.00 Uhr Tourleiter: Volker Gerwers Veranstalter: AStA der Ruhr-Universität Bochum und Bochumer Geschichtswerkstatt Anmeldung erforderlich! Samstag, 2.Mai 2010 Widerstand und Verfolgung 1933 – 1945 in Dinslaken und Voerde (Niederrhein) – Radrundfahrt Die Radrundfahrt thematisiert den Widerstand und die Verfolgung in Dinslaken und Voerde. 1933 – 1945. Einen längern Aufenthalt werden wir in vor dem im Jahr 1987 errichteten Mahnmal auf dem Gelände des ehemaligen Zwangsarbeiter- bzw. Kinderlagers Buschmannshof haben. Wir werden mit ehemaligen Mitgliedern der Friedensgruppe Voerde sprechen, die sich für die Errichtung dieses Mahnmals eingesetzt haben. Tourleiter: Volker Gerwers Treffpunkt: Bahnhof Dinslaken Uhrzeit: 10.00 Uhr Anmeldung erforderlich! Freitag, 7. Mai – Sonntag, 9. Mai 2010 Auf dem Weg der Befreiung – Radtour von Xanten nach Kleve Im Februar und März 1945 wurde der Niederrhein von den alliierten Truppen befreit. Die Kämpfe auf der linken Rheinseite dauerten fast vier Wochen. Vor allem im Reichswald bei Kleve haben noch erbitterte Kampfhandlungen stattgefunden. Am 23.März 1945 begann der großangelegte Rheinübergang von Briten, Amerikanern und Kanadiern. Wir werden Orte aufsuchen, die an die Befreiung des Niederrheins durch die alliierten Truppen sowie an Widerstand und Verfolgung während des Nationalsozialismus erinnern. Treffpunkt: Bochumer Hauptbahnhof, Fahrt mit dem Zug bis Xanten Uhrzeit: 9.00 Uhr Tourleiter: Volker Gerwers Kosten: ca. 100 Euro (Übernachtung) + Anfahrt Veranstalter: Ludwig-Quidde-Forum und Bochumer Geschichtswerkstatt Anmeldung erbeten bis zum 10. April 2010! Mittwoch, 2. Juni 2010– Sonntag, 6. Juni 2010 Vor 30 Jahren: Die Gründung der Freien Republik Wendland – Studienreise Im Februar 1977 erklärte der damalige Ministerpräsident von Niedersachsen Ernst Albrecht (CDU) Gorleben zum Standort für ein Nukleares Entsorgungszentrum (NEZ). Nur wenige Wochen später, am 12.März, protestierten bereits über 10000 Menschen in Gorleben gegen diese Pläne. Es folgte im Frühjahr 1979 der große Protest-Treck nach Hannover. Das Gelände, auf dem das atomare Endlager errichtet werden sollte, wurde im Frühjahr 1980 von Atomkraftgegnern besetzt, die „Freie Republik Wendland“ wurde gegründet. Nach einem Monat wurde sie durch einen brutalen Polizeieinsatz beseitigt. Das NEZ ließ sich zwar politisch nicht durchsetzen, geblieben sind allerdings die Gorleben-Anlagen: ein atomares Zwischenlager, eine Pilotkonditionierungsanlage im Wartestand und ein Endlager-Erkundungsbergwerk. Geblieben ist auch der Protest dagegen.Seit den neunziger Jahren kam es immer zu Protesten von AtomkraftgegnerInnen gegen die Castor- Transporte ins atomare Zwischenlager. Auf unserer Exkursion wollen wir mit ZeitzeugInnen sprechen, mit Menschen, die sich an der Gründung der „Freien Republik Wendland“ beteiligten und die heute noch für den Widerstand gegen die Atomanlagen im Wendland verantwortlich sind.Ferner werden wir einiges über die Geschichte des Wendlandes erfahren. Tourleitung: Volker Gerwers und Peer Wollnik Kosten: ca. 120 € für Übernachtung und Verpflegung + Fahrkarte Veranstalter: Anti-Atomplenum Bochum und Bochumer Geschichtswerkstatt Anmeldung erbeten bis zum 10. Mai 2010! Samstag, 26. Juni 2010 Häuserkampf in Bochum. Fahrradtour Die Veranstaltung muss leider ausfallen. Häuserkampf in Bochum hat eine bewegte Geschichte. Die Kulturzentrumsbewegung besetzte in den 80er Jahren mehrere Fabrikgebäude zur Errichtung eines autonomen Kulturzentrums in Bochum. Im Zuge des Widerstandes gegen den Ausbau des Außenrings wurde das Heusnerviertel besetzt. Gemeinsam kämpften und lebten hier über Jahre die verschiedensten Menschen. Anfang der 90er Jahre wurde das alte Amtshaus auf der Brückstraße 33 besetzt, um alternative Wohnformen zu leben. Das Antirassistische Zentrum entstand im Anschluss an den Antifasommer im Jahr 2000 in der alten Feuerwache. Im Protest gegen die Einführung der Studiengebühren wurde 2006 die Freie Uni Bochum ausgerufen und das Querforum West besetzt. Um einen Einblick in die Geschichte des Häuserkampfs in Bochum zu bekommen, geht es mit dem Fahrrad zu diesen und einigen anderen ehemals umkämpften Orten. Die Fahrradtour bietet eine Einführung für Interessierte, aber auch die Möglichkeit zum Erzählen für Leute, die dabei waren. Zeit: Samstag 26. Juni 2010, 15 Uhr Ort: Soziales Zentrum, Josephstraße 2, Bochum Strecke: Soziales Zentrum, Alleestraße, Kohlenstraße, Hattinger Straße, Innenstadt, Herner Straße Anmeldung erforderlich! Sonnag, 23. Mai 2010 - Sonntag, 30.Mai 2010 Studienreise nach Salecina (Schweiz) Salecina liegt am Übergang vom Oberengadin zum Bergell, auf dem Malojapass im Kanton Graubünden. Es ist ein Ferien- und Bildungszentrum, das aus zwei alten, umgebauten Landwirtschaftsgebäuden besteht, die umgeben sind von Bergwiesen. Es wurde in den siebziger Jahren des letzten Jahrhunderts gegründet. Der Schweizer Marxist Theo Pinkus war ein Mitbegründer dieser Freizeit- und Bildungsstätte. Max Frisch und Herbert Marcuse gehörten zu den Besuchern von Salecina. In dieser Woche werden wir einige Wanderungen sowie Ausflüge ins Bergell-Tal und zum Museum Ciäsa Granda in Stampa unternehmen, in dem Werke der Künstler Familie Giacometti zu sehen sind. Ferner werden uns mit den Folgen des Klimawandels in den Alpen auseinandersetzen. Tourleitung: Volker Gerwers Kosten: für Übernachtung und Verpflegung: ca. 280 Euro (je nach Einkommen) + Anreise Veranstalter: Ludwig-Quidde-Forum und Bochumer Geschichtswerkstatt Anmeldung erbeten bis zum 26. April 2010! Anmeldung und nähere Infos unter: geschichtswerkstatt [at]bo-alternativ.de Das Programm als pdf-Datei |
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