Programm 1.Halbjahr 2016

Workshops und Vorträge

Donnerstag, 14.April 2016 Fällt leider aus!
Vor 75 Jahren: Die „Operation Strafgericht“- Die Bombardierung Belgrads durch die deutsche Luftwaffe
Am 6.April 1941 wurde die jugoslawische Hauptstadt Belgrad durch deutsche Luftwaffe bombardiert. Während des Bombardements kamen etwa 17000 Menschen ums Leben. Am selben Tag begann der deutsche Angriff auf Griechenland.
Das Königreich Jugoslawien wurde am 6.April 1941 ohne vorherige Kriegserklärung von der deutschen Wehrmacht und verbündeten Streitkräften überfallen und innerhalb kürzester Zeit erobert. Auslöser war ein Putsch gegen die Belgrader Regierung (27.3.1941) gewesen, der den Beitritt Jugoslawiens zum Dreimächtepakt zu gefährden schien. Die schlecht ausgerüstete und auch teils auch dem ungeliebten Staat gegenüber unloyale Armee wurde von den Angreifern überrannt. König und Regierung flohen nach Großbritannien. Jugoslawien kapitulierte und wurde zwischen NS-Deutschland, Italien, Ungarn und Bulgarien aufgeteilt.
Auch Griechenland wurde im April und Mai 1941 von deutschen, italienischen und bulgarischen Truppen besetzt.
Wir wollen uns während dieses Workshops mit folgenden Fragen beschäftigen: Wie kam es zum Angriff auf Jugoslawien und Griechenland ? Wie unterschied sich die deutsche und italienische Besatzungspolitik in Jugoslawien und Griechenland zwischen 1941 und 1945?
Veranstaltungsort: Soziales Zentrum Bochum
Uhrzeit: 19.00 Uhr
Referent: Volker Gerwers

Stadtrundgänge

Samstag, 12.März 2016
Stadtrundgang zum Thema Widerstand und Verfolgung in Bochum 1933 – 1945
Während dieses ca. 2-stündigen Stadtrundgangs wird an den Widerstand gegen das NS-Regime in Bochum erinnert sowie über das Ausmaß und die Organisierung der Verfolgung und Vernichtung von Nazi-Gegnern, Juden und Sinti und Roma informiert. Wir machen u. a. Station vor den ehemaligen Standorten der Gewerkschaftshäuser, am Apolonia Pfaus-Park und am Standort der alten Synagoge. Weitere Stationen sind das ehemalige Polizeipräsidium an der Uhlandstr. und der Springerplatz
Treffpunkt: Hauptbahnhof Bochum
Uhrzeit: 14.00 Uhr
Anmeldung bis zum 10.03.2016 erbeten unter: geschichtswerkstatt@bo-alternativ.de
Teilnahmegebühr: 3 Euro

Samstag, 19.März 2016
Edelweißpiraten in Dortmund
Stadtrundgang durch die Dortmunder Nordstadt
Edelweißpiraten – so nannten sich in den dreißiger und vierziger Jahren Gruppen von Jugendlichen, die gegen die Nazis standen und sich vorwiegend gegen die Hitlerjugend organisiert haben.. Sie organisierten sich in Dortmund, aber auch im Ruhrgebiet und im Bergischen Land und trugen häufig unter dem Hemdenkragen das aus Horn geschnitzte Edelweiß. In Dortmund nannten sich die Edelweißpiraten „Latscher“. Viele ihrer Mitglieder haben Zwangsarbeiter geholfen, Flugblätter gedruckt und es wurden von ihnen Lieder gegen die Nazis komponiert.
Nach dem Stadtrundgang werden wir noch Gelegenheit haben, die Mahn- und Gedenkstätte Steinwache zu besuchen.
Treffpunkt: vor der Mahn- und Gedenkstätte Steinwache
Uhrzeit: 11.00 Uhr
Guide: Volker Gerwers
Teilnahmegebühr: 3 Euro
Anmeldung bis zum 16.03.2016 unter: geschichtswerkstatt@bo-alternativ.de

Politisch-historische Exkursionen per Rad

Samstag, 26.März
Die Erinnerung an den Rheinübergang und die Luftlandung der alliiierten Truppen im März 1945 am Niederrhein – eine Spurensuche
Radtour von Rees nach Voerde (Niederrhein)

In der Nacht vom 23. auf den 24.März 1945 begann die „Operation Plunder“, der Rheinübergang der us-amerikanischen, britischen und kanadischen Truppen. Im Rahmen der „Operation Varsitiy landeten alliierte Trupppen in der Nähe von Hammminkeln. Wir wollen während dieser Radtour Antworten auf folgende Fragen finden: Welche Spuren dieser Unternehmen sind heute noch sichtbar? Wie wird am Niederrhein an diese Ereignisse erinnert?
Treffpunkt: Hauptbahnhof Bochum
Uhrzeit: 9.00 Uhr
Kosten: Spende + Fahrtkosten (Fahrt mit dem Zug bis Rees)
Anmeldung bis zum 23.03.2016 erbeten unter: geschichtswerkstatt@bo-alternativ.de

Samstag, 16.April 2016
Kapp-Putsch und Märzrevolution
Radtour von Dinslaken nach Wesel
Am Morgen des 13. März 1920 zog die ”Brigade Erhardt“ mit schwarz-weiß-roten Fahnen und Hakenkreuzen am Stahlhelm durch das Brandenburger Tor bis zum Regierungsviertel, um die noch junge Weimarer Republik zu beseitigen. Die damalige Reichsregierung musste fliehen. Vor ihrer Flucht hatte sie noch zum Generalstreik aufgerufen, dem ungefähr 12 Millionen Bürgerinnen und Bürger in ganz Deutschland folgten. Zur Abwehr des Kapp-Putsches formierten sich im gesamten Ruhrgebiet Arbeiterwehren, die sich dann Roten Ruhrarmee nannten. Die Aufstandsbewegung weitete sich im gesamten Ruhrgebiet aus.
Auf der Tour von Dinslaken über Hünxe nach Wesel (ehemaliges Frontgebiet) werden wir Orte des Kampfes und Erinnerungsstätten aufsuchen.
Treffpunkt: Bochum Hauptbahnhof (Fahrt mit dem Zug bis Dinslaken)
Uhrzeit: 8.30 Uhr
Teilnahmegebühr: 5 Euro
Anmeldung erbeten bis zum 13.04.2016 unter: geschichtswerkstatt@bo-alternativ.de

Samstag, den 28.Mai 2016
Häuserkampf in Bochum
Häuserkampf in Bochum hat eine bewegte Geschichte. Die Kulturzentrumsbewegung besetzte in den 80er Jahren mehrere Fabrikgebäude zur Errichtung eines autonomen Kulturzentrums in Bochum. Im Zuge des Widerstandes gegen den Ausbau des Außenrings wurde das Heusnerviertel besetzt. Gemeinsam kämpften und lebten hier über Jahre die verschiedensten Menschen. Anfang der 90er Jahre wurde das alte Amtshaus auf der Brückstraße 33 besetzt, um alternative Wohnformen zu leben. Das Antirassistische Zentrum entstand im Anschluss an den Antifasommer im Jahr 2000 in der alten Feuerwache. Im Protest gegen die Einführung der Studiengebühren wurde 2006 die Freie Uni Bochum ausgerufen und das Querforum West besetzt.
Um einen Einblick in die Geschichte des Häuserkampfs in Bochum zu bekommen, geht es mit dem Fahrrad zu diesen und einigen anderen ehemals umkämpften Orten. Die Fahrradtour bietet eine Einführung für Interessierte, aber auch die Möglichkeit zum Erzählen für Leute, die dabei waren.
Zeit: 14 Uhr – 18 Uhr
Treffpunkt: Soziales Zentrum, Josephstraße 2 Bochum
Strecke: Soziales Zentrum, Alleestraße, Kohlenstraße, Hattinger Straße, Innenstadt, Herner Straße
Kosten: Spende

Studienreisen

Mittwoch, 4.Mai  – Sonntag, 8.Mai 2016
Auf dem Weg der Befreiung
Radtour von Xanten nach Kleve
Im Februar und März 1945 wurde der Niederrhein von den alliierten Truppen befreit. Die Kämpfe auf der linken Rheinseite dauerten fast vier Wochen. Vor allem im Reichswald bei Kleve haben noch erbitterte Kampfhandlungen stattgefunden. Am 23.März 1945 begann der großangelegte Rheinübergang von Briten, Amerikanern und Kanadiern.
Wir werden vor Ort Gedenkorte und Erinnerungsstätten aufsuchen, die an die Befreiung des Niederrheins durch die alliierten Truppen sowie an Widerstand und Verfolgung während des Nationalsozialismus erinnern.
Der Tag der Befreiung wird in den Niederlanden am 5.Mai gefeiert. In Groesbeek werden wir an diesem Tag an den Befreiungsfeierlichkeiten teilnehmen.
Treffpunkt: Bochumer Hauptbahnhof, Fahrt mit dem Zug bis Xanten
Uhrzeit: 9.00 Uhr
Tourleiter: Volker Gerwers
Kosten: ca. 240 Euro (Übernachtung im Doppelzimmer) + Anfahrt

Mittwoch, 18.05.2016 bis Sonntag, 22.05.2016
100 Jahre Erster Weltkrieg – eine Exkursion zum Hartmannswillerkopf, Elsass (Frankreich)
Der Hartmannswillerkopf ist ein Berg im Elsass der während des Ersten Weltkriegs zwischen Deutschen und Franzosen erbittert umkämpft war. Davon zeugt heute noch ein gut erhaltenes System von Schützengräben. Ebenso finden sich mit Gras überwachsene Trichter. Der Kampf um den Gipfel begann am 31.12.1914. Die schwersten Kämpfe fanden am 19./20.Januar, 26.März, 25./26.April und am 21./22.Dezember 1915 statt. Ab etwa Mitte 1916 reduzierten beide Seiten ihre Truppen dort, intensivere Kämpfe fanden in nördlicheren Frontabschnitte statt. Insgesamt starben etwa 30000 Soldaten am Hartmannsweilerkopf.
Anmeldung werden bis zum 17.04.2016 erbeten unter: geschichtswerkstatt@bo-alternativ.de
Kosten. wird noch bekannt gegeben

Mittwoch, 1.Juni – Sonntag, 5.Juni 2016
Geschichte des Widerstandes gegen Atomanlagen im Wendland
Studienreise
Seit über 30 Jahren ist das Wendland ein Zentrum des Widerstandes gegen Atomanlagen in der BRD. Gorleben-Anlagen: ein atomares Zwischenlager, eine Pilotkonditionierungsanlage im Wartestand und ein Endlager-Erkundungsbergwerk. Geblieben ist auch der Protest dagegen.
Seit den neunziger Jahren kam es immer zu Protesten von AtomkraftgegnerInnen gegen die Castor-Transporte ins atomare Zwischenlager.
Während unserer Studienreise ins Wendland wollen wir mit ZeitzeugInnen sprechen, mit Menschen, die sich an der Gründung der „Freien Republik Wendland“ beteiligten und die heute noch für den Widerstand gegen die Atomanlagen im Wendland verantwortlich sind. Im Rundlingsmuseum und im Museum Wustrow werden wir uns über die Geschichte des Wendlandes informieren.
Tourleitung: Volker Gerwers
Kosten: ca. 200 Euro + Anreise
Veranstalter: Bochumer Geschichtswerkstatt

Sonntag, 26.Juni 2016 – Sonntag, 2.Juli 2016
Studienreise nach Maloja in den Kanton Graubünden (Schweiz)

Übernachten werden wir in dieser Woche in der Freizeit – und Bildungsstätte Salecina. Sie liegt am Übergang vom Oberengadin zum Bergell, auf dem Malojapass im Kanton Graubünden. Sie wurde in den siebziger Jahren des letzten Jahrhunderts gegründet und besteht aus zwei alten, umgebauten Landwirtschaftsgebäuden, die umgeben sind von Bergwiesen. Sie entwickelte sich in den siebziger und achtziger zu einem Treffpunkt von Menschen die sich in linken und sozialen Bewegungen engagieren. Max Frisch und Herbert Marcuse gehörten zu den Besuchern von Salecina.
Vor Ort werden wir einige Wanderungen unternehmen sowie Ausflüge ins Bergell-Tal und zum Museum Ciäsa Granda in Stampa, in dem Werke der Künstler Familie Giacometti zu sehen sind. Fest im Programm steht auch ein Tagesausflug nach Chiavenna (Italien).
Tourleitung: Volker Gerwers
Kosten für Übernachtung und Verpflegung: ca. 525,- Euro (je nach Einkommen) + Anreise
Veranstalter: Bochumer Geschichtswerkstatt

Mittwoch, 20.Juli – Sonntag, 24.Juli 2016
Auf den Spuren der Slawen in Ostholstein
Bevor im 11. Jahrhundert die feudale deutsche Ostexpansion begann, waren die Gebiete zwischen Elbe und Oder, ebenso Ostholstein, von einer slawischen Bevölkerung besiedelt.
In der Nähe des Stadtzentrums von Oldenburg in Holstein sind von dem ehemaligen slawischen Handelsplatz Starigard noch heute Reste des Walls zu sehen.
Im Wallmuseum in Oldenburg werden wir uns über die Geschichte Starigards informieren und einiges über den Alltag der Menschen, die vor 1000 Jahren in Ostholstein lebten, erfahren. Weitere Stationen slawische Burgwälle werden wir in Plön, in der Nähe von Altengörs und Lütjenburg erkunden. Während dieser Exkursion haben genug Zeit, die schöne Landschaft zu genießen.
Tourleiter: Volker Gerwers
Kosten: wird noch bekannt gegeben

Dieser Beitrag wurde unter Allgemein veröffentlicht. Setze ein Lesezeichen auf den Permalink.