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politisch kultureller Club
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Pressemitteilung

Strafanzeige gegen Gänsereiter
Bochumer Initiativen fordern eine Ende der Gewaltverherrlichung

TierrechtlerInnen aus dem Ruhrgebiet haben über Rechtsanwalt Eisenhart von Loeper eine Strafanzeige gegen die Wattenscheider Gänsereiter gestellt. In der Anzeige wird begründet, warum die Praxis des Kopfabreissens von Gänsen mit dem aktuellen Tierschutzrechtgesetz und dem GG,20a unvereinbar sind.
Auch viele Bochumer Gruppen, Initiativen und Persönlichkeiten fordern seit langem, dass dieser gewaltverherrlichende Brauch endlich eingestellt wird. Rechtsanwalt Eisenhart von Loeper zitiert in seinem Schriftsatz die Höntroper Gänsereiter Zeitung: “Federn fliegen durch die Luft, die geschundenen Leiber schlagen Purzelbaum [...] Das Schauspiel das sich den ungläubigen Blicken bietet ist grausam unmenschlich und brutal.” So beschreiben die Gänsereiter ihre eigene Tradition.

Die KritikerInnen dieser Tradition fragen sich:
Welche Wirkung muss es beispielsweise auf Kinder ausüben, wenn sie sehen, wie belustigend es Erwachsene finden, Tieren den Kopf abzureißen und wenn gar Kinder in einer gesonderten Veranstaltung animiert werden, selber dieses brutale Ritual als Spaß einzuüben? Ist es eine humane, zivilisierte Tradition, wenn mündige Bürger (die u.a. das Wahlrecht erhalten haben) aus Spaß einem Tier den Kopf abreißen? Sollte jedem Menschen, der sich ethischem Handeln verpflichtet fühlt, dies nicht zutiefst zuwider sein? Ist den Verantwortlichen eigentlich bewusst, welche Vorbildfunktion sie gerade für junge Menschen mit der Fortführung dieses offensichtlich bewusst grausamen Brauchtums haben?

Die KritikerInnen der “Kopf-ab-Tradition” sind der Ansicht: Eine Gesellschaft, in der immer wieder über einer wachsende Gewaltbereitschaft bei Jugendlichen geklagt wird, darf nicht Gewaltverherrlichung in den Mittelpunkt eines ihrer zentralen Volksfeste stellen.

Verantwortlich: Traudl Helfrich

Rechtsanwalt Eisenhart von Loeper bearbeitet seit langer Zeit ständig bundesweit tierschutzrechtliche Problemfälle und ist einer der Mitautoren am Kommentar zum Tierschutzgesetz (Hrsg.: Staatssekretär Hans-Georg Klug, Verlag Kohlhammer).
Der Text seiner Strafanzeigen ist im Internet zu finden unter:
http://www.bo-alternativ.de/strafanzeige-gaensereiter.htm

UnterstützerInnen der Aktion:
Bochumer Friedensplenum
Frauen für den Frieden in der ev. Kirche von Westfalen
Kinderschutzbund Bochum
freiraum Bochum
Gabriele Riedl
LAG Grüne für Tierrechte
Waldemar Mandzel
Horst-Dieter Gölzenleuchter

Weitere Informationen unter:
http://213.148.142.187/tierrechtsnetz.tk/brauchtum/gaensereiten%20-%20gaensekoeppen%20-%20hahnekoeppen.htm
und
http://www.tierrechte.de