Fragen zur Demo am 24. 05.03 in Bochum
"Warum war die Mobilisierung in den Städten um Bochum herum so schlecht bzw. außerhalb der Betriebe gar nicht vorhanden? In Dortmund etwa gab es in der Öffentlichkeit bzw. über die Presse so gut wie keine Information über den regionalen Protest in Bochum. Warum muss der IGM-Vorsitzende Zwickel vor 10.000 wütenden Menschen eine Rede halten, die sich eher an seine sozialdemokratischen Parteifreunde richtet und ihnen "mehr Mut" und mehr "Dialogbereitschaft" empfiehlt? Warum muss er den Kanzler "an seine Versprechen erinnern" und eigene "Vorschläge für das Anspringen der Konjunktur und für die Standortsicherung" machen? Warum werden - statt des fast schon peinlichen Angebots auf Co-Management - nicht Ultimaten gestellt und die Demonstranten aufgefordert, die nächsten Schritte des Widerstands entschlossen mitzugehen? Warum werden - nach der guten Rede des Bochumer IGM-Vorsitzenden Hinse und dem kämpferischen Bericht des Gewerkschaftschefs aus Asturien - in den folgenden Redebeiträgen die nächsten Wahlen (in dreieinhalb Jahren!) als Protestmittel angeboten? Dafür waren die Tausende nicht gekommen. Und wahrscheinlich wollten sie auch nicht hören, dass der Sozialabbau schon eher mitgetragen würde, wenn es "gerechter" dabei zuginge.
Bleibt zu hoffen, dass die Wut auf Regierung und Kapital und die Empörung über die angedrohte Entrechtung und Verelendung dennoch zu der Eskalationsstufe von Protest führen wird, die wirklich noch etwas verhindern kann:"