Attorney General
Mr. John Ashcroft
U.S. Department of Justice
950 Pennsylvania Avenue
NW Washington, DC 20530-0001
Offener Brief
Cross-Border-Leasing
Sehr geehrter Herr Justizminister,
wie andere Körperschaften auch beabsichtigt meine Heimatstadt Bochum mit einem so genannten Crossborder-Border-Leasing
Geschäft 20 Millionen Euro Einnahmen zu erzielen. Das Bochumer Abwasser-Kanalsystem soll an einen US-amerikanischen
Investor vermietet und im gleichen Augenblick zurückgemietet werden.
Es handelt sich nach den Aussagen aller Beteiligten in der Öffentlichkeit eindeutig um ein Scheingeschäft,
mit dem verschiedene Banken enorme Gewinne erzielen wollen. Ein Teil dieser Gewinne wollen sie an die Stadt abtreten.
Würde ein solches Scheingeschäft zur Erlangung eines Steuervorteils ausschließlich in Deutschland
abgewickelt, wäre es strafbar. Ich frage mich, wie viele andere Bürgerinnen und Bürger auch, wieso
die amerikanischen Behörden eine solches Scheingeschäft zulassen:
Ist es wirklich nur ein Scheingeschäft, wie die Verantwortlichen in Politik und Verwaltung behaupten?
Gibt es Überlegungen in den USA, diese Geschäfte in Zukunft zu unterbinden und bei eindeutigen Scheingeschäften
die Steuervorteile aus der Vergangenheit zurückzufordern?
Es gibt in Deutschland übrigens eine Reihe von gesellschaftlichen Gruppen, die diese Geschäfte ablehnen.
Auch die Regierungen einiger Bundesländer haben ihren Kommunen solche fragwürdigen Transaktionen untersagt.
Ich würde mich freuen, wenn Sie mir einige Informationen ihres Hauses über dieses Thema zusammenstellen
lassen könnten. Falls sich das US-Finanzministerium schwerpunktmäßig mit der Rechtmäßigkeit
dieser Deals beschäftigt, möchte ich sie bitten, mein Schreiben an die zuständige Adresse weiterzuleiten.
Mit freundlichen Grüßen
Attorney General
Mr. John Ashcroft
U.S. Department of Justice
950 Pennsylvania Avenue
NW Washington, DC 20530-0001
Open Letter
Cross-border leasing
Dear Mr. Attorney General,
like other corporate bodies my home town Bochum in Germany intends to earn 20 million Euro proceeds with a so called
cross-border-leasing business. The sewage pipe network is going to be leased to a US-American investor who leases
it back at the same time. According to the public evidence of all those involved the business is unequivocally
a bogus transaction, with which a variety of banks intend to make huge profits. Part of the proceeds are supposed
to be assigned to the town of Bochum. If a bogus transaction like this which only exists to attain a tax advantage
would take place in Germany, it would be condemnable. I am wondering, like many other citizens, why the American
authorities allow such a bogus transaction:
Is it really just a bogus transaction like the responsible people in decision-making and in the administration
claim?
Are there considerations in the US to forbid these businesses in the future and to reclaim past tax advantages
from unequivocal bogus transactions?
Incidentally, there are a number of groups in society which are opposed to such businesses. The governments of
some German federated states (Bundesländer) have also enjoined their local councils from such dubious transactions.
I would very much appreciate if you could have me compiled some information on this topic from your ministry. If
the US Treasury is mainly concerned with the legality of such deals, I would appreciate if you could forward my
letter to the appropriate address.
Yours sincerely