Heldengedenken


Montag 13.11.17, 20:49 Uhr

Abschied vom Heldengedenken


Am kommenden Sonntag, dem 19. November findet die offizielle Veranstaltung der Stadt Bochum zum Volkstrauertag nicht mehr – wie noch im Film aus dem Jahr 2012 zu sehen  – als dumpfes „Heldengedenken“ von Militärs und Vertriebenenverbänden statt. Stattdessen gestalten SchülerInnen der Hildegardis- und der Goethe-Schule um 11.00 Uhr in der Aula der Hildegardis-Schule eine nachdenkliche Veranstaltung.  Ein Geschichts-Leistungskurs der Oberstufe von Goethe- und Hildegardis-Schule stellt die Ergebnisse von Recherchen und Planungen eines Projektes vor, aus einem anonymen Gräberfeld sowjetischer Zwangsarbeiter auf dem Blumenfriedhof wieder eine würdige Begräbnis- und Gedenkstätte zu gestalten. mehr…

Sonntag 30.10.16, 20:55 Uhr
Heldengedenken: Kritische SchülerInnen unerwünscht

Trauerhalle statt Schule
Lokalpromis statt SchülerInnen
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Die Stadt Bochum und der Volksbund Deutscher Kriegsgräberfürsorge (VDK) haben von ihrer letztjährigen Ankündigung Abstand genommen, die jährliche Gedenkveranstaltung zum „Volkstrauertag“ neu zu gestalten. Im letzten Jahr hatten erstmals SchülerInnen im Neuen Gymnasium der Gedenkfeier einen neuen Rahmen gegeben. Der Bochumer VDK-Geschäftsführer Ulrich Wicking kündigte in der WAZ (Schüler gestalten Volkstrauertag) an, dass dies in Zukunft jedes Jahr Schülerinnen und Schüler jeweils einer anderen Schule machen sollen. Wörtlich: „Wir haben die Hoffnung, dass das Projekt am Neuen Gymnasium Schule macht und wir mehr Leute aktivieren können.“ Daraus ist nichts geworden. Die Veranstaltung findet in diesem Jahr nicht in einer Schule sondern in der Trauerhalle des Hauptfriedhofes statt. Das Programm bestreiten keine SchülerInnen, sondern die Landtagspräsidentin, der Oberbürgermeister und die lokalen Chefs der beiden Großkirchen. mehr…


Sonntag 15.11.15, 21:47 Uhr

Gedenken mit gekonnter Dissonanz

So, als ob Trauer über Kriegstote kein Nachdenken über die Ursachen des Sterbens nötig mache. So, als handele es sich wieder um ein „Heldengedenken„, begrüßten die Veranstalter der zentralen Gedenkveranstaltung zum Volkstrauertag in Bochum auch die anwesenden Vertreter der Bundeswehr als Ehrengäste. The same procedure as every year. Das Friedensplenum hatte bei den Veranstaltungen von Stadt und Kriegsgräberfürsorge in den vergangenen Jahren mit Plakaten daran erinnert, dass Soldaten in erster Linie Täter und nicht Opfer sind. In diesem Jahr hatten die VeranstalterInnen angekündigt, mit einem neuen Konzept zu gedenken. Selber trugen sie nichts dazu nicht viel bei. Aber SchülerInnen des Neuen Gymnasiums, die einen großen Teil des Programms gestalteten, setzten andere Akzente. Sie nutzten den Gedenktag zum Nachdenken. Im Geschichtskurs hatten sie sich mit Zwangsarbeit in Bochumer Betrieben beschäftigt, vergessene Gräberfelder auf dem Blumenfriedhof aufgesucht und schlugen den Bogen von den Schrecken des faschistischen Krieges über heutigen Rassismus zu den Flüchtlingen, die vor Waffen fliehen, die aus Deutschland exportiert wurden. An die Vergangenheit wollen sie erinnern, „damit sich sowas auf keinen Fall wiederholt. mehr…


Sonntag 25.10.15, 20:33 Uhr

Gedenk- statt Heldengedenktag? 1

Eine der peinlichsten Veranstaltungen in Bochum stellte seit vielen Jahren das Heldengedenken dar, das die Stadt Bochum am Volkstrauertag gemeinsam mit dem Volksbund der deutschen Kriegsgräberfürsorge inszenierte. Siehe Video.  Das soll sich in diesem Jahr ändern. Schauplatz war bisher die Fläche vor dem Mahnmal der „Trauernden Alten“ zwischen Kortumhaus und Mode Baltz. Ein Posaunenchor spielte das Lied vom guten Kameraden, die Bundeswehr und die Vertriebenenverbände marschierten auf, Kränze wurde niedergelegt und schließlich schritten die Volkstrauernden mit Soldaten an der Spitze des Zuges in die Kirche. Das Friedensplenum fand dieses Schauspiel unerträglich und protestierte zunächst mit Transparenten gegen diese Form des Heldengedenkens. In den beiden letzten Jahren erinnerten das Friedensplenum mit Plakaten daran, dass Soldaten in erster Linie Täter und nicht Opfer sind und zeigte Fotos der Ausstellung „Verbrechen der Wehrmacht“ und Bilder von Kriegsverbrechen der Bundeswehr. mehr…


Sonntag 16.11.14, 19:45 Uhr

Gewaltiges Heldengedenken 1


Bei der heutigen Kranzniederlegung zum „Volkstrauertag“ griff ein Teilnehmer aus den Reihen der Landsmannschaften ein Mitglied des Friedensplenums an, entriss ihm das Plakat mit der Aufschrift „Soldaten sind Täter – Die Verbrechen der Wehrmacht nicht vergessen!“ und zerstörte es (Foto rechts). Auch die offizielle Zeremonie eskalierte weiter. Während vor drei Jahren noch kein Militär einen Kranz niederlegte und in den letzten beiden Jahren der Reservistenverband dazu kam, war jetzt die Bundeswehr direkt beteiligt. Ein Kranz in Schwarz-Rot-Gold des „Bundesministers für Verteidigung“ ergänzte die Gebinde des Volksbundes und der Stadt Bochum. Während die Heldengedenkhymne erklang, salutierte der Soldat. Oberbürgermeisterin Scholz und Volksbund-Vorsitzender Faulenbach als OrganisatorInnen gehören beide einer Partei an, die schon vor 100 Jahren die Kriegskredite für den 1. Weltkrieg bewilligte. mehr…


Donnerstag 13.11.14, 21:04 Uhr

Heldengedenken 2014? 1

Protest gegen das Heldengedenken 2013

Das Bochumer Friedensplenum hat am Montag dazu aufgerufen, am kommenden Sonntag, dem „Volkstrauertag“, an der Zeremonie teilzunehmen, die um 15 Uhr vor dem Mahnmal „Die trauernde Alte“ vom Volksbund Deutsche Kriegsgräberfürsorge (VDK) und der Stadt Bochum inszeniert wird: gruseliges Heldengedenken. Das Friedensplenum wird dabei wie im vergangenen Jahr mit Plakaten daran erinnern, dass die deutschen Soldaten seit vielen Generationen immer Angriffskrieger, also Täter waren. Die VVN – BdA hat eine Ausgabe ihrer Antifaschstischen Blätter veröffentlicht, in der sie das Bochumer Heldengedenken problematisiert und schreibt: „Wir sind gespannt, ob der Wechsel im Vorstand beim Volksbund Deutsche Kriegsgräberfürsorge in Bochum von einem Oberst d.R. von der CDU zu einem emeritierten Professor der Geschichte von der SPD irgendwelche Veränderungen bringt.“ Heute kam die Antwort: In der WAZ wird unter der Überschrift „Andere Gedenkkultur etablieren“ der neue VDK-Vorsitzende Faulenbach zitiert: „Ganz klar, wir wollen weg von diesem reinen Heldengedenken.“ Das Friedensplenum glaubt dieser Ankündigung erst, wenn am Sonntag zumindest die Bundeswehr keine Rolle mehr spielt und die Heldengedenkhymne von treuen Soldaten nicht mehr erklingt.


Montag 10.11.14, 15:56 Uhr

Heldengedenken 2014

Am kommenden Sonntag ist Volkstrauertag. Dann marschiert die Bundeswehr vor dem Mahnmal „Die trauernde Alte“ auf. Landsmannschaften aus Schlesien, Ostpreußen, dem Sudetenland  usw. flankieren die Vorstellung mit ihren Bannern. Bürgemeisterin Gabriele Schäfer (SPD), ihr Parteifreund Faulenbach als Vorsitzender des Volksbundes der Kriegsgräberfürsorge und ein uniformierter Vertreter des Reservistenverbandes legen Kränze nieder. Ein evangelischer Jugendposaunenchor spielt das Lied vom treuen Kameraden, die Hymne des Heldengedenkens. Seit einigen Jahren mischt das Bochumer Friedensplenum diese gruselige Szene auf.  Es erinnert an die aktuellen Kriegseinsätze und die Rüstungsexporte der Bundesrepublik. Vor allem wird deutlich gemacht: Soldaten sind in erster Linie Täter. Es ist makaber, von Gefallenen zu sprechen. Soldaten fallen nicht, sie töten und morden und sie werden ermordet und getötet. Das Friedensplenum ruft dazu auf, am Sonntag um 15 Uhr an der Zeremonie teilzunehmen und deutlich zu machen, dass Soldaten Täter sind.  Rückblick: Heldengedenken und Protest 2013, 2012, 2011. Ein Video über die Zeremonie 2012.


Sonntag 17.11.13, 19:53 Uhr
Protest gegen Heldengedenken II:

Bananen für die Bundeswehr 4


Eine Gruppe von AktivistInnen trat als Bananen verkleidet bei der Zeremonie zum Volkstrauertag auf. Anlass war die Kritik an der Teilnahme von Bundeswehr und Vertriebenenverbänden an dem von der Stadt Bochum initiierten Gedenken. In einer Stellungnahme der Gruppe heißt es: «Am Sonntag kam es in der Bochumer Innenstadt zu aufsehenerregenden Szenen. Aktivist_innen, die sich aus Protest als Bananen verkleidet hatten, legten ein Bündel Bananen neben dem Kranz der Bundeswehr-Reservisten nieder. Anschließend salutierten sie vor der teilnehmenden Bundeswehr. mehr…


Sonntag 17.11.13, 19:29 Uhr
Protest gegen Heldengedenken I:

Soldaten sind Täter

Das Bochumer Friedensplenum hat bei der heutigen Gedenkfeier der Stadt Bochum und der Kriegsgräberfürsorge mit einer Aktion daran erinnert, dass Soldaten in erster Linie Täter und nicht Opfer sind. In einer Stellungnahme heißt es: »Sie werden zum Töten ausgebildet und sie haben in den beiden Weltkriegen Millionen von Menschen umgebracht. Soldaten sind keine „Gefallenen“ wie es oft in falscher Sprache heißt: Sie sind nicht irgendwie umgefallen, sondern sie wurden von anderen Soldaten umgebracht, die genauso wie sie zum Töten ausgebildet wurden. mehr…


Freitag 15.11.13, 20:44 Uhr
Trauertag oder Heldengedenken?

Die “Trauernde Alte” und die Soldaten 4


Das Bochumer Friedensplenum schreibt auf seiner Webseite: »Am Rande des Dr.Ruer-Platzes steht die überlebensgroße Figur der “Trauernden Alten”. Hilflos und verloren wirkend, erinnert sie an das Elend des Krieges. Die Skulptur ist offen für viele Interpretationen, nur für eine nicht!: Für die Verherrlichung von Krieg, Militär und Soldatentum. Und doch marschieren am Sonntag, 17. November um 15.00 Uhr vor ihr uniformierte Soldaten der Bundeswehr und Vertreter von revanchistischen Vertriebenenverbänden auf, und der evangelische Posaunenchor Linden intoniert das Lied vom “Guten Kameraden”, dem “guten” weiterkämpfenden Soldaten. Weil die steinerne Alte ihren Krückstock nicht nehmen kann, um die ewigen Krieger zu verjagen, damit sie endlich lernen, müssen wir daran erinnern, dass es  keinen Sinn macht, um die Opfer zu trauern, wenn man die Täter nicht anklagt. Wir hoffen dabei auf viel Unterstützung.« Ein Video vom „Heldengedenken“ 2012 in Bochum.


Sonntag 20.10.13, 20:15 Uhr

Soldaten sind Täter 1

In vier Wochen finden in Bochum und vielen anderen Städten Veranstaltungen zum „Volkstrauertag“ statt. Während der Nazi-Herrschaft hieß dieser Tag „Heldengedenktag“. Der Name hat sich geändert. Damals wie heute wird bei diesen Veranstaltungen die Rolle des Soldaten verklärt und um die Soldaten als Opfer getrauert. Die angreifenden deutschen Soldaten der beiden Weltkriege, aber auch z. B. Oberst Klein in Kunduz sind nicht Opfer sondern in erster Linie Täter. Diese Tatsache soll beim Volkstrauertag verschleiert werden. Die offizielle Gedenkveranstaltung der Stadt Bochum gestaltete sich in den letzten Jahren dabei als offen revanchistisch. Vertriebenenverbände präsentieren ihre Ansprüche auf die verlorenen Gebiete. Uniformierte Militärs marschieren im Gleichschritt. Das Friedensplenum wird in diesem  Jahr seinen Protest deutlicher artikulieren als in den vergangenen Jahren. Das nachfolgende Video zeigt Eindrücke aus dem letzten Jahr.


Sonntag 18.11.12, 20:07 Uhr
Volkstrauertag in Zweierreihen und im Gleichschritt

Militarismus statt Gedenken

Neben der trauernden Mutter hatten sich heute Nachmittag wie bereits am Volkstrauertag im letzten Jahr Aktive des Friedensplenums postiert und erinnerten daran, dass Krieg von Deutschland ausgeht. Daneben standen die Standarten der Pommern, Ostpreußen, Sudeten und Oberschlesier, die um ihre verlorenen Gebiete trauerten und sie teilweise revanchistisch zurückforderten. Eine Blechbläserkapelle der ev. Jugend spielte das Heldengedenklied vom guten Kameraden. Die Schleifen der Kränze wurden von einem Militär in Uniform, Bürgermeisterin Gabriela Schäfer und von Oberst der Reserve Christoph Konrad zurecht gezupft. Dann übernahm Oberst Konrad, der auch CDU-Vorsitzender in Bochum ist, das Kommando und erklärte, wie es weitergeht: Die Bundeswehrsoldaten wurden in Zweierreihen aufgestellt und marschierten an der Spitze des Zuges in den Gedenkgottesdienst. Eindrucksvoller kann man vor Gewalt und Krieg nicht warnen.


Sonntag 13.11.11, 21:51 Uhr

Friedensplenum vs. Bundeswehr

Am heutigen Gedenktag an die „Opfer von Krieg und Gewaltherrschaft“ trauerten die einen um die Vertriebenen oder das verlorene Pommern oder Sudetenland. Andere posaunten das Lied vom guten Kameraden. Das Bochumer Friedensplenum erinnerte an den Krieg in Afghanistan. Es kam zu keinen gewaltsamen Übergriffen durch das anwesende Militär.