FUB


Donnerstag 16.11.06, 08:00 Uhr
Donnerstag, 16. November, 18.00 Uhr, Freie Uni Bochum:

Kritik der Psychologie – Das moderne Opium des Volkes

Die Freie Uni kündigte die heutige Veranstaltung in ihrem Programm an: »Albert Krölls untersucht die Welt psychologischer Theorien darauf hin, welche Beiträge sie zur Anpassung des bürgerlichen Konkurrenzsubjektes an seine gesellschaftliche Heimat erbringen, worin ihr legitimatorischer Gehalt besteht und auf welchen systematischen Fehlern der Theoriebildung diese gesellschaftliche Nützlichkeit gründe.
Mit Hilfe der psychologischen Weltanschauung bewerkstelligt der moderne Mensch die Selbstmanipulation des schwierigen Willens zum Glück in einer Gesellschaft, die für die große Mehrheit die wenig lohnende Lebensperspektive der abhängigen Arbeit vorsieht. Die Kunst der Glücksfindung besteht darin, seine Erwartungen an die Welt an deren harte Realitäten anzupassen, ihre Anforderungen als Bewährungsprobe zu betrachten und in der Erfüllung der gesellschaftlichen Pflichten seine Selbstverwirklichung zu suchen. Wer von der Gesellschaft den Wert der eigenen Person bestätigt erhalten will, ist vom grundsätzlichen Verständnis für die Zumutungen erfüllt, die der demokratische Kapitalismus ihm auferlegt. Die Wissenschaft der Psychologie liefert für dieses selbstbewusste Unterwerfungsbedürfnis die passende Theorie. mehr…


Montag 13.11.06, 08:30 Uhr
RUB-Rektorat auf Konfrontationskurs

Freie Uni ohne Heizung – Abschaltung von Wasser und Strom droht

„Völlig unbeeindruckt vom vielseitigen Veranstaltungsangebot, das die Aktiven der Freien Universität Bochum (FUB) zuletzt im jüngst erschienenen Alternativen Vorlesungsverzeichnis fürs laufende Wintersemester auf die Beine gestellt haben, steuert das Rektorat der Ruhr-Uni Bochum (RUB) derzeit einen nicht nachvollziehbaren Konfrontationskurs gegen die FUB,“ heißt es in der Pressemitteilung der FUB. Die studentische Delegation aus FUB und RUB-AStA traf beim jüngsten Gespräch mit RUB-Kanzler Gerhard Möller über Fragen der Infrastruktur im von der FUB genutzten Querforum West auf eine unnachgiebige Haltung der Unileitung. „So insistiert Kanzler Möller, die Energiekosten seien zu hoch, um das Querforum, wo die Freie Uni allein bis zum Jahresende noch mindestens 30 Veranstaltungen abhalten wird, zu beheizen. Dann aber könnte die Freie Universität in ihrer bisherigen Form nicht weitergeführt werden, was das RUB-Rektorat offenbar billigend in Kauf nehmen würde.“ Möller blieb im Verlauf des Gesprächs hart: „Wenn sich die Freie Universität, die sich weiterhin auch als Protestprojekt gegen gebührenfinanzierte Bildung versteht, nicht als “studentische Initiative” akkreditieren und mit ihren Alternativveranstaltungen in offiziell bereitgestellte Ausweichlokalitäten ausweichen wolle, würden ihr möglicherweise bald Wasser abgedreht, um das Gebäude “winterfest” zu machen und – falls versucht werde, elektrisch zu heizen – auch der Strom abgestellt werden, um Energiekosten zu sparen.“ Dies jedoch wollen die FUB-Studierenden nicht mit sich machen lassen: “Wir halten hier die Stellung – egal, welche Zwangsmaßnahmen das RUB-Rektorat anordnet. So einfach lassen wir uns nicht aus dem Querforum vertreiben”, heißt es aus dem Kreis der Aktiven, “die Freie Uni bleibt!”
Offener Brief ans Rektorat – Freie Uni notfalls konfliktbereit
Trotz der angespannten Lage reagierte die Freie Universität zunächst besonnen und richtete einen offenen Brief an das Rektorat der RUB. mehr…


Donnerstag 09.11.06, 18:00 Uhr
Freie Uni Bochum gibt Alternatives Vorlesungsverzeichnis heraus

Themen, die im Lehrprogramm der Ruhr-Uni kaum noch vertreten sind

Die Freie Uni Bochum schreibt: » Zum laufenden Wintersemester wartet die im Mai ausgerufene Freie Universität Bochum (FUB) nun mit einem Alternativen Vorlesungsverzeichnis (AVV) auf: Nachdem bereits im vergangenen Sommersemester durchschnittlich 10 Veranstaltungen pro Woche im Querforum West stattfanden, wo sich die FUB seit dem 22.5. befindet, wird es nun bis zum Jahresende mindestens 30 weitere feste Veranstaltungstermine an der Freien Uni geben. Neben Vorlesungen, Seminarveranstaltungen und selbstorganisierten Lektürekreisen stehen auch Fremdsprachenkonversation sowie Filmabende auf dem Programm.
Ein Kernstück des AVVs besteht in einer Ringvorlesung zum Thema „Ware Bildung“, welche das Problem der Ökonomisierung der Hochschulen in Zeiten von Studiengebühren und zunehmenden marktwirtschaftlichen Drucks kritisch in den Blick nimmt. „Bildung darf nicht an Kapital gebunden werden“, sagt Jan Dreyer (FUB). Dies sei die Mahnung, die von der Freien Uni ausgesendet werde, verbunden mit der Sorge um die fatalen gesellschaftlichen Verschiebungen, die aus der Verwirtschaftlichung hochschulischer Bildung resultieren. mehr…


Samstag 04.11.06, 20:00 Uhr
Dienstag, 7. 11., 18.00 Uhr Prof. Dr. Freerk Huisken in der Freien Uni

Mit verschärfter Konkurrenz dem Denken Beine machen

Vortrag im Rahmen der Ringvorlesung „Ware Bildung“
In der Einladung der Freien Uni Bochum heißt es: »Die politischen Verwalter des Kapitalstandorts haben sich den Befund zu eigen gemacht, dass – ausgerechnet – die Wissenschaft, eines der Mittel der kapitalistischen Konkurrenz, ein entscheidender Grund für Erfolg und Misserfolg des nationalen Standorts sei, lasten dem Bildungssektor Krise und Wachstumsschwäche des Kapitals an und versprechen sich von seiner Korrektur größere deutsche Erfolge auf dem Weltmarkt. Ihr Befund: Der ganze Sektor leistet einfach zu wenig für das Geld, was er kostet. Reform heißt also: Für das Geld, das der Staat ausgibt, und in den Einrichtungen, die er längst geschaffen hat, mehr Leistung erzwingen. mehr…


Montag 30.10.06, 08:00 Uhr
Freie Uni mit alternativem Vorlesungsverzeichnis:

Holt euch das Studium zurück!

Die Freie Uni Bochum hat ihr Alternatives Vorlesungsverzeichnis veröffentlicht. Im Vorwort heißt es u.a.: »Wir konzentrieren uns natürlich aufs Studium und erkennen die Relevanz wissenschaftlichen Arbeitens, aber wir laufen doch nicht mit Scheuklappen durchs Leben. Erfolgreich Prüfungen zu absolvieren und am Ende eine Urkunde in der Hand zu halten ist nur ein Teil des Studiums. Und das aus gutem Grund: Zum gesamtgesellschaftlichen Nutzen von AkademikerInnen gehört nicht nur deren fachliche Qualität, die Herausbildung von weitergehenden Kompetenzen wie Kreativität und kritischem Denken (letztlich also das Werden einer Persönlichkeit) spielt eine ebenso große Rolle. Allerdings wird diesem zweiten Standbein des Studiums sukzessive der Boden unter den Füßen weggezogen. […]
Mit dem alternativen Vorlesungsprogramm wollen wir bewusst einen Kontrapunkt zum bloß zielgerichteten Studium setzen. Die Beschäftigung mit anderen Themen muss weiter eine zentrale Rolle im Leben auf dem Campus spielen. Idealerweise bieten wir Dozierenden und Studierenden gleichermaßen ein Forum zur Vorstellung und Diskussion eigener Thesen und leisten so einen Beitrag zur fächerübergreifenden Kommunikation. Wissenschaftliche Auseinandersetzungen können öffentlich geführt werden, politische Projekte können vorgestellt und bekannt gemacht werden. Holt euch das Studium zurück!«
Zum alternativen Vorlesungsverzeichnis.


Samstag 28.10.06, 15:16 Uhr

Von der Utopie zur Ontologie

DKP und Freien Universität Bochum (FUB) laden am Donnerstag, 2. November, 18.00 Uhr zu einer Veranstaltung in der FUB ein: „Georg Lukács (1885-1971) zählt zu den bedeutendsten marxistischen Philosophen und Literaturwissenschaftlern des 20. Jahrhunderts. Einer wohlhabenden Familie des jüdischen Bürgertums entstammend, trat er 1918 der KP Ungarns bei und war während der ungarischen Räterepublik 1919 stellvertretender Volkskommissar für Unterrichtswesen. 1944/45 kehrte er nach Jahren des Exils nach Ungarn zurück und wurde 1948 Professor für Ästhetik und Kulturphilosophie in Budapest. Ursprünglich vom Neukantianismus sowie von Georg Simmel und Max Weber beeinflusst, war Lukács in seinen philosophischen Schriften G.W.F. Hegel und Karl Marx in gleicher Weise verpflichtet und wandte sich einem vom deutschen Idealismus geprägten Marxismus zu. Zu seinen bekanntesten Schriften zählen Geschichte und Klassenbewußtsein, Die Zerstörung der Vernunft, Der historische Roman sowie Zur Ontologie des gesellschaftlichen Seins.
Prof. Dr. Werner Jung ist Vorsitzender der Internationalen Georg Lukács Gesellschaft und lehrt Literaturwissenschaften an der Universität Duisburg-Essen.“


Sonntag 22.10.06, 12:55 Uhr
Freie Uni Bochum weist Fusionsvorschläge des RUB-Rektors zurück

„Ein Produkt elitären Größenwahns“

Die Aktiven des Protestkomitees gegen Studiengebühren und der Freien Universität Bochum (FUB) haben die Vorschläge des RUB-Rektors zur Fusionierung der Ruhrgebiets-Universitäten kritisiert: „Weilers Vorstellungen von einer Fusion der drei noch bestehenden großen Revier-Unis – Dortmund, Bochum und Duisburg-Essen – zu einer einzigen Massenhochschule sind ein Produkt elitären Größenwahns und gehen völlig an den Studierendeninteressen vorbei“, so Moritz Schulte (FUB).
Bereits die äußerst problematische Zusammenlegung der Universitäten Duisburg und Essen habe gezeigt, dass im Zuge einer solchen rigiden Maßnahme nicht nur viele Beschäftigte entlassen und ganze Fachbereiche an einem der fusionierten Standorte gestrichen werden, sondern auch die Interessen der Studierenden auf der Strecke blieben: „Es kann nicht Sinn einer hochschulischen Ausbildung sein, künftig einen Großteil der Studienzeit im Stau oder in überfüllten öffentlichen Verkehrsmitteln zwischen Dortmund und Duisburg zu verbringen, um bestimmte Fächerkombinationen überhaupt noch belegen zu können, die heute an einem einzigen Standort studierbar sind“, so Schulte weiter. Die Pressemitteilung im Wortlaut.


Sonntag 15.10.06, 21:47 Uhr
AB MONTAG IN DER FREIEN UNI:
Soli-CD für von Repression betroffene Studierende:

„Wir hören nicht auf mit der Scheiße, bis die Scheiße aufhört“

CD-Cover

CD-Cover

Die Repression gegen aktive Studierende nimmt zu: Am Samstag sind in Siegen insgesamt acht Demonstrationsteilnehmer willkürlich und ohne ersichtlichen Grund von der Polizei gefangen genommen worden – zwei davon aus Bochum. Etliche andere BochumerInnen, die den Siegener Protest unterstützen wollten, sind durch plötzliche und unangekündigte Reizgasangriffe verletzt worden. Die Freie Uni Bochum schreibt: »In Bielefeld konstruieren sich Staatsanwaltschaft und Staatsschutz derzeit sogar eine studentische „kriminelle Vereinigung“, um Hausdurchsuchungen, Verhöre und andere Maßnahmen zu rechtfertigen. Diverse Verfahren aus dem heißen Sommer sind in NRW noch anhängig, zum Beispiel gegen die RektoratsbesetzerInnen in Duisburg.
Die Alternative Liste der Universität Duisburg-Essen hat eine Soli-CD für kriminalisierte StudententInnen herausgegeben. Nach Deckung der Produktionskosten geht jeder Cent aus dem Verkauf der CD in einen Fond für die Betroffenen, damit diese Anwaltskosten und gegebenenfalls Strafen begleichen können. mehr…


Samstag 14.10.06, 11:12 Uhr
Montag, 16.10, Freie Uni: Semesteranfangsparty und Soli-Konzert

Auftakt zum „Heißen Herbst“

Freie Uni BochumAm kommenden Montag beginnt nach zwölf Wochen Semesterferien wieder der Vorlesungsbetrieb an der Ruhr-Uni. Auch die Freie Universität Bochum (FUB), die seit inzwischen fünf Monaten das Querforum West auf dem Campus besetzt hält, startet in das neue Semester: Für Montag um 20 Uhr laden die BildungsaktivistInnen zur Semesteranfangsparty mit der Hannoveraner Band KAZA. Die seit neun Jahren existierende melodische Punk-Combo kommt gerade von einer Tour aus der Schweiz zurück und sorgt noch an diesem Wochenende mit einem Auftritt auf dem Parteitag der Pogo-Partei in Hannover für Stimmung. Wie immer in der Freien Uni gilt auch am Montag abend: Eintritt frei! mehr…


Freitag 13.10.06, 11:54 Uhr
Freie Uni Bochum und Protestkomitee kämpfen weiter gegen Studiengebühren

Neuer RUB-Senat wurde mit Protesten begrüßt

Senatsempfang und ErbeGestern fand die Begrüßung des neu gewählten Senats der Ruhr-Universität durch Rektor Gerhard Wagner im Beckmannshof statt. Kurz nach Beginn des Empfangs der neuen Senatsmitglieder stießen knapp 30 AktivistInnen aus dem Umfeld der Freien Uni Bochum (FUB) zu der Veranstaltung, um den neuen Senat auf einen heißen Herbst einzustimmen. Mit Transparenten und Parolen skandierten sie für freie Bildung und soziale Verantwortung des höchsten Gremiums der Hochschule.
Außerdem erinnerten sie die Mitglieder des neuen Senats an ihre Mitschuld in Bezug auf die drohenden Studiengebühren in Bochum. mehr…


Dienstag 10.10.06, 20:30 Uhr

Fast 6.000 Erstsemester an der RUB

Die Ruhr-Uni teilt mit, dass sich bis gestern (9.10.) 5.667 Studierende im 1. Fachsemester in der Ruhr-Universität eingeschrieben haben. Näheres. Das sind fast zehn Prozent mehr als im vergangenen Jahr zum gleichen Zeitpunkt. Am kommenden Montag werden die Erstsemester wie immer im Audimax begrüßt. Neu für die StudienanfängerInnen ist, dass sie auch mit einem umfangreichen Programm der Freien Uni Bochum (FUB) empfangen werden. Die Einladung an die Neuen: „Tagsüber gibt`s bei lecker Kaffee Videos von vorangegangenen Aktionen zu sehen, unter anderem auch von der letzten Senatssitzung, und wir erzählen euch was die FUB ist und macht. Abends treten Bands auf und es darf ordentlich gerockt werden…“


Freitag 15.09.06, 09:00 Uhr
Montag, ab acht Uhr: Proteste bei der Studiengebühren-Senatssitzung

RUB-Rektorat ist nervös

Am kommenden Montag will der Senat der Ruhr-Uni entscheiden, ob Studiengebühren in der Höhe von bis zu 500 Euro pro Semester eingeführt werden oder nicht. AStA, Protestkomitee ‚gegen Studiengebühren‘ und die Freie Uni Bochum rufen ab acht Uhr morgens zum kreativen und entschlossenen Protest auf.
Offiziell soll der Senat ab neun Uhr in der Univerwaltung tagen. BeobachterInnen gehen aber davon aus, dass das Rektorat versuchen könnte, sowohl die Zeit als auch den Ort der Sitzung spontan zu verlegen, um dem Protest auszuweichen. Deswegen ruft das Protestkomitee dazu auf, dass Leute, die ein Auto zur Verfügung haben, dieses am Montag früh mitbringen oder zur Verfügung stellen. So können bei einer Verlegung möglichst viele Studierende an den Tagungsort gebracht werden. Die Leitung der Uni Köln hatte die dortige entscheidende Senatssitzung in den Hochsichterheistrakt des Kernforschungszentrums Jülich verlegt. Auch die Sitzung der Uni Bonn wurde wegen der starken Proteste abgebrochen und am gleichen Tag an einem geheimen Ort fortgesetzt.
Im Vorfeld der Bochumer Senatssitzung zeigt sich auch die Uni-Leitung auffallend nervös. Rektor Gerhard Wagner hat angekündigt, Protest auf dem Campus mit Hilfe der Polizei zu unterbinden, sobald er „zu laut“ werde. Es sei eine ausreichende Anzahl von BeamtInnen angefordert worden, um die Sitzung auf alle Fälle stattfinden zu lassen. Offensichtlich setzen Polizei und Rektorat schon im Vorfeld auf Einschüchterung: In den vergangenen Tagen wurden verstärkt Zivilpolizisten und Streifenwagen im Umfeld der Freien Uni gesichtet.
Die Drohungen des Rektors, sogar dann mit Polizeigewalt auf Proteste zu reagieren, wenn sie nur „zu laut“ werden, stellen eine neue Eskalationsstufe der Repression gegen die aktiven Studierenden dar. Trotzdem geben sich die Studierenden kämpferisch und wollen der Repression nicht nachgeben. Mit einem sehenswerten Mobilisierungsvideo (20 MB) werben Protestkomitee und Freie Uni für die Teilnahme an den Protesten am Montag. Den Aufruf zu den Protesten auf dem Uni-Campus haben inzwischen über 70 Gruppen und Einzelpersonen unterzeichnet. Weitere Unterstützungsunterschriften sind gerne gesehen und können an aufruf@protestkomitee.de gemailt werden.


Freitag 18.08.06, 23:01 Uhr

Lautstarker Protest: Not Welcome Mr. Rüttgers!

Ministerpräsidenten haben es nicht leicht in Bochum. Auf seiner Städtetour wollte Jürgen Rüttgers sich heute ins goldene Buch der Stadt eintragen, die Volkshochschule besichtigen und den Firmen im privatisierten Uni-Gebäude MB einen Besuch abstatten. Obwohl der Besuch erst kurzfristig bekannt geworden ist, haben Studierende aus dem Umfeld der Freien Uni lautstarken Protetest organisiert – der jetzt nach Polizeiangaben kriminalisiert werden soll.
„Dass ausgerechnet Rüttgers in Bochum als Ehrengast empfangen werden soll, obwohl er mitverantwortlich ist für einen katastrophalen Bildungs- und Sozialabbau in NRW, das ist eine Provokation“, so das Protestkomitee ‚gegen Studiengebühren‘.
Die spektakulärste Aktion während der Proteste: Trotz massenweiser Präsenz der Bereitschaftspolizei und Staatsschutzbeamten in zivil sind mehrere AktivistInnen auf den Balkon des inzwischen privatisierten Uni-Gebäudes MB gelangt und haben dort gut sichtbar große Transparente mit der Aufschrift „Not Welcome – Rüttgers ist Rückschritt“ und „Hochschulunfreiheitsgesetz und Studiengebühren stoppen“ entrollt. Bilder vom Tage mehr…


Donnerstag 17.08.06, 23:00 Uhr
Demo gegen die Landesregierung:

Rüttgers zum Clement machen!

Wenn der ehemalige Ministerpräsident Clement nach Bochum kam, war zumindest die BürgerInitiative gegen die DüBoDo schon da und sorgte für sichtbaren und hörbaren Protest. Mit seinen extrem unsozialen Positionen schaffte Clement es sogar, sich auf der 1. Mai Kundgebung des DGB in Bochum von etlichen hundert DemonstrantInnen lautstark auspfeifen zu lassen. (siehe Meldung v. 1.5. 2002). Clement-Nach-Nachfolger Rüttgers kann am Freitag in die Fußstapfen von Clement treten. Das Protestkomitee gegen Studiengebühren und die Freie Uni Bochum rufen zum Protest gegen die Politik des jetzigen Ministerpräsidenten auf. Ab 16.30 Uhr soll vor dem Rathaus gegen die unsoziale Politik der Landesregierung- nicht nur gegen Studiengebühren – protestiert werden. Um 18.15 Uhr traut Rüttgers sich bis auf 100 Meter an die Freie Uni heran. Er besucht zwei Firmen im MB-Gebäude der Ruhr-Uni. Hier soll ab 18.00 Uhr vor dem Haupteingang vom MB demonstriert werden.


Donnerstag 17.08.06, 07:00 Uhr
Donnerstag, 17. August, 19.00 Uhr Freie Uni, Querforum West:

Freie Uni: „Rüttgers rocken“

Die Freie Uni Bochum und das Protestkomitee gegen Studiengebühren laden anlässlich des Besuches von Jürgen Rüttgers zu einem „Koordinierungstreffen von Gruppen und Personen ein, welche die Möglichkeit nutzen wollen, dem Ministerpräsidenten ihre Ansichten über die Politik der Landesregierung mitzuteilen.“ Rüttgers besucht am Freitag Bochum. Das Besuchsprogramm. Aus diesem Anlass findet ein Koordinationstreffen am Donnerstag, 17.08, 19 Uhr im ehemaligen Querforum West der Ruhr-Uni Bochum statt. Hier befindet sich inzwischen die Freie Uni Bochum, um die Proteste gegen Studiengebühren und die Entdemokratisierung der Hochschulen zu organisieren. In der Einladung heißt es: „Wir wollen ihn gerne daran erinnern, dass es gerade seine Partei und seine Landesregierung mitzuverantworten haben, dass der Kahlschlag im Sozial-, Gesundheits- und Bildungswesen hierzulande immer weiter vorangetrieben wird. Wer daran interessiert ist, Rüttgers seine Meinung kundzutun, komme einfach vorbei.“


Mittwoch 16.08.06, 00:00 Uhr

FUB-Nachrichten auf bo-alternativ.de von 22.6. – 9.8.2006

Die folgenden Meldungen sind auf bo-alternativ.de vor der Umstellung auf die jetzige Technik erschienen. Im Original sind diese Meldungen zu finden unter: https://www.bo-alternativ.de/Archiv.htm


09.08.06, 19.00 Uhr
Gegen Studiengebühren: Summercamp of Resistance

Die
Freie Uni Bochum lädt die StudiengebührengegnerInnen der ganzen Republik vom 24. bis 29. August zu einem Sommercamp ein. In der Einladung heißt es: „Gerade weil an immer mehr Unis in NRW Studiengebühren beschlossene Sache zu sein scheinen, heißt es jetzt nicht nachzulassen, sondern den Druck auf die Landesregierung und die Senate aufrechtzuerhalten. Die Taktik der SenatorInnen und RektorInnen Studiengebühren zum Teil in Nacht und Nebel Aktionen durchzudrücken und darauf zu hoffen, dass die Proteste im nächsten Semester nachlassen, wird nicht aufgehen. Denn wir nutzen die Semesterferien konstruktiv; wir tauschen uns aus, bilden uns weiter und treiben die landes- und bundesweite Vernetzung voran.“ Das vorläufige Programm.
15.07.06, 22.00 Uhr
Freie Uni will Protest gegen RUB-Senat verschärfen

Die
Freie Uni Bochum schreibt: „Zwei Monate nach Ausrufung der Freien Uni Bochum (FUB) ist es Zeit, Bilanz zu ziehen. Und das Fazit der ersten acht Wochen fällt sehr positiv aus: Rund 80 Veranstaltungen konnten in dieser Zeit im besetzten Querforum West, der ehemaligen Mensa auf dem Campus der Ruhr-Universität Bochum (RUB), organisiert werden. Neben regulären Uni-Seminaren gab es Vorträge, Lesungen, Filmvorführungen und Konzerte z. T. namhafter ReferentInnen, AutorInnen und MusikerInnen. […] Außerdem hat sich die FUB als Plattform für die aktuellen Proteste im Kampf gegen gebührenfinanzierte Bildung und Hochschulprivatisierung bewährt. […] ‚Auch der Verlauf und das Ergebnis der jüngsten Senatssitzung haben bestätigt, dass die Uni-Leitung der RUB die Interessen ihrer Studierenden weniger denn je vertritt. Die Ausrufung der FUB hat sich als der einzige Weg erwiesen, ein dauerhaftes Protestsignal zu setzen.‘ In der komplett nichtöffentlichen Sitzung am Donnerstag hat das Rektorat der Ruhr-Uni trotz massiver Proteste und konstruktiver Alternativvorschläge eine Einführung allgemeiner Studiengebühren auf den Weg gebracht.“ Vom 24. bis 28. August ist an der FUB ein landesweites Sommercamp der GebührengegnerInnen in NRW geplant. Im Wortlaut.
05.07.06, 08.00 Uhr
Donnerstag, 6. Juli, 19.30 Uhr, Freie Uni Bochum:
Vom Umgang mit einem Völkermord: Probleme der Versöhnung zwischen Namibia und Deutschland

Die Freie Uni Bochum lädt am Donnerstag um 19.30 Uhr zu einer Veranstaltung mit Prof. Reinhart Kößler. In der Einladung heißt es: „Bei der Betrachtung kolonialer Vergangenheit Deutschlands wird oft übersehen, eine wie wichtige Rolle Kolonien – ungeachtet der nur drei Jahrzehnte währenden effektiven deutschen Kolonialherrschaft – auch für den deutschen Nationalismus gespielt haben. Eine besondere Bedeutung hat dabei der Völkermord, der Teil der Strategie während des Herero-Deutschen und Nama-Deutschen Krieges in Namibia 1904-1908 war.
Aktueller Anlass für die Auseinandersetzung mit diesen Fragen ist zum einen das neu erwachte Interesse an der kolonialen Vergangenheit Deutschlands und zum anderen die eng damit verknüpfte Debatte um adäquate Formen der Versöhnung nach der lange überfälligen Entschuldigung, die Ministerin Wieczorek-Zeul am 11. August 2004 bei der Gedenkfeier zum 100. Jahrestag der Schlacht am Waterberg ausgesprochen hat.“
04.07.06, 14.00 Uhr

Literatur zwischen Kerzengeflacker und Feuerlöscher

„Außergewöhnliche Ereignisse tragen sich am Abend des 29. Juni 2006 in der Freien Uni Bochum zu,“ schreibt Ullrich Schröder: „Ein prominenter Bochumer Multikünstler und Autor sitzt erst noch ganz ruhig zwischen flackernden Kerzen und Feuerlöscher in der Sofaecke des Querforums und liest aus seinen gesammelten Werken, um plötzlich aufzuspringen und lautstark zu skandieren:„Friss die Südkurve! Friss den Feuerlöscher! Friss die, die dich fressen wollen!“ Aus den Publikumsreihen erschallt daraufhin ein lautstarkes „Olééé, olé, olé, olé!“ Es ist der wortgewaltige Vortrag von Matthias Schamp, der die Stimmung in der FUB zum kochen bringt. Der ehemalige Kunstgeschichtsstudent, Titanic-Fotograf, Lyriker und Verfasser realistisch-grotesker Ruhrgebietsprosa versteht es virtuos, mit seinen Texten Irritationsmomente zu setzen, die Gemüter zu erhitzen und Anstöße zum intensiven Nachdenken über eine bizarre Welt zu geben, deren realistische Darstellung immer wieder ins Absurde kippt. Doch das ist längst nicht alles: Nach der Lektüre aus seinem lyrischen Werk sowie u. a. aus seinen Erzählbänden „26 Verlierer von A-Z. Garstige Grotesken“ (1996) und „Zärtliche Massaker. Neue Geschichten aus dem Ruhrgebiet“ (2003) entbrennt eine hitzige Debatte über das Warum und Wie des Schreibens und das politische Potential von Kunst und Literatur. Ein wunderbarer Abend in der Freien Uni – herzlichen Dank, Matthias Schamp!“
30.06.06, 09.00 Uhr

Dienstag, 4. Juli, 19.00 Uhr, Freie Uni Bochum
Unheilige Allianzen – Black Metal zwischen Satanismus, Heidentum und Neonazismus
Veranstaltung mit H.-P. Killguss und C. Dornbusch

Das AStA-Referat der Ruhr-Uni für Grund-und Freiheitsrechte lädt am Dienstag, 4.7., zu einer Veranstaltung in der freien Uni ein: „Im Schatten des Black-Metal-Mainstreams hat sich eine Underground-Szene aus Bands, Fans und Magazinen entwickelt, die sich zwischen Satanismus, Heidentum und offener Glorifizierung des Nationalsozialismus bewegt. Die Anhänger eines sozialdarwinistisch geprägten Satanismus beanspruchen als selbsternannte ›Elite‹ ein ›Recht des Stärkeren‹ und propagieren die Vernichtung all dessen, was in ihren Augen schwach ist.
Die Autoren H.-P. Killguss und C. Dornbusch recherchieren seit einigen Jahren in der Szene. Sie beschreiben die Entwicklungen des Black Metals und seiner Szene, analysieren die Motive des Genres sowie ihre Verknüpfung mit der Ideenwelt der extremen Rechten und benennen Bands und Akteure, die zum neonazistischen Untergrund in Deutschland und Europa gehören.“
Die Einladung im Wortlaut.
29.06.06, 22.00 Uhr
Freitag, 30.6., 19.30 Uhr, Freie Universität Bochum, Querforum West:
Felix Oekentorp (Friedensplenum Bochum): Nie wieder Krieg – ohne uns? Einige Thesen zum Europäischen Verfassungsvertrag

„Der vorgelegte EU-Verfassungsvertrag ist eine Militärverfassung“ – diese provokante These versucht Felix Oekentorp vom Friedensplenum Bochum anhand der Analyse einschlägiger Passagen des EU-Verfassungsvertragstextes zu belegen. Er ordnet dabei den EU-Verfassungsvertrag in den Kontext aktueller militärpolitischen Entwicklungen in der EU ein und setzt diese anschließend zu den aktuellen Prozessen auf der Ebene der Bundesrepublik Deutschland in Bezug.
28.06.06, 08.00 Uhr

Lesung mit Matthias Schamp an der Freien Uni Bochum

Die Freie Uni Bochum schreibt: „Der Bochumer Autor und Künstler Matthias Schamp veranstaltet am Donnerstag, den 29.6., ab 19.30 Uhr, eine Literaturlesung an der Freien Universität Bochum im Querforum West auf dem Campus der Ruhr-Uni. Der ehemalige Bochumer Student genießt inzwischen nicht nur in Insider-Kreisen Kultstatus und hat mit dem Cyber-Westernroman ‚Hirntreiben‘ (2001) sowie dem Erzählband ‚Zärtliche Massaker, Geschichten aus dem Ruhrgebiet‘ (2003) bereits zwei Volltreffer gelandet. Matthias Schamp – bekannt unter anderem auch als Verursacher der Serie ‚Schlechte Verstecke‘ im Satiremagazin ‚Titanic‘ – wird an der Freien Universität einen querschnittartigen Überblick über sein bisheriges Werk geben. Thema ist dabei unter anderem die künstlerische Betrachtung der Welt. ‚Ganz hübsch‘, urteilt er: ‚Ein paar nette Effekte. Aber alles in allem zu bemüht realistisch.‘ In dieser Art sind seine bissig-satirischen Texte gehalten – garstige Grotesken, Cybergeschichten und Schimpfkanonaden. Also: ‚Hereinspaziert! Hereinspaziert!‘ Und zwar umsonst – denn der Eintritt zur Lesung ist genauso gebührenfrei wie der Zutritt zur Freien Universität.“
anklicken und vergrößern27.06.06, 23.00 Uhr
Protest gegen Studiengebühren:
Solidarität mit Opel – Aktion beim Herrenfußball
Während des Dortmunder Achtelfinalspiels im Herrenfußball-Turnier der FIFA haben am Dienstag BildungsaktivistInnen aus Bochum und Dortmund gegen Studiengebühren protestiert. Unter dem Motto „Wir hören nicht auf mit der Scheiße, bis die Scheiße aufhört“ haben sie an die Autobahn- und Bahnhofbesetzungen, Demonstrationen und andere Störungen des öffentlichen Lebens erinnert, mit denen die Studierenden den Druck derzeit bundesweit erhöhen. Näheres.
Die Studierenden der Freien Universität Bochum erklärten sich heute solidarisch mit der streikenden Bochumer Belegschaft der Adam Opel GmbH. In einer
Resolution heißt es u. a.: „Wir unterstützen Euer Streikziel, Werkschließungen an den einzelnen Opel/GM-Standorten in Europa zu verhindern. Darüber hinaus hoffen wir, die gegenwärtigen sozialen Abwehrkämpfe künftig verstärkt gemeinsam führen zu können. Arbeitsplatz- sowie Bildungs- und Sozialabbau sind Symptome derselben Krankheit: Die weltweite Tendenz einer schrankenlosen Ökonomisierung aller Lebensbereiche erfordert neue Bündnisse und eine solidarische Vertretung gemeinsamer Interessen der Betroffenen. Wie das Beispiel Frankreich in den vergangenen Monaten gezeigt hat, ist hierbei eine enge Zusammenarbeit zwischen Beschäftigten und Studierenden besonders wirkungsvoll.“
27.06.06, 18.00 Uhr

Aktionstag gegen Studiengebühren:

Für Kurzentschlossene: Bus morgen nach Wiesbaden

Das Protestkomitee ‚gegen Studiengebühren‘ an der Ruhr-Uni teilt mit: Im Bus zu der bundesweiten Großdemonstration gegen Studiengebühren und Bildungsabbau sind noch Plätze frei. Kurzentschlossene haben also die Möglichkeit, sich noch spontan dafür zu entscheiden mit in die hessische Landeshauptstadt zu fahren. Hessen ist derzeit das Zentrum der bundesweiten studentischen Proteste.
Treffpunkt für alle MitfahrerInnen ist der morgige Mittwoch 11:30 in der Freien Uni Bochum. Der Bus fährt Punkt 12 Uhr (s.t.) von der Bushaltestelle unter dem Uni-Center los. Die Fahrkarten kosten acht Euro pro Person und können direkt vor Ort gekauft werden. Es ist geplant, dass die Rückfahrt ab Wiesbaden um 22 Uhr angetreten wird.
27.06.06, 08.00 Uhr
Mittwoch, 28.6., 20.00 Uhr, Freie Uni Bochum, Informationsveranstaltung zum Thema:
Antisemitismus in migrantisch-moslemischen Communities

Das AStA Referat für Grund- und Freiheitsrechte an der Ruhr-Uni und das Aktionsbündnis der antifaschistischen FachschaftlerInnen haben Aycan Demirell von der Kreuzberger Initiative gegen Antisemitismus eingeladen. Er referiert am Mittwoch, dem 28.6., um 20.00 Uhr in der Freien Uni Bochum zum Thema: Antisemitismus in migrantisch-moslemischen Communities. In der Einladung heißt es u.a.: „Schließlich glauben bis zu 50 Prozent der Deutschen weiterhin, dass Juden versuchten, aus der Vergangenheit des Dritten Reiches heute ihren materiellen Vorteil zu ziehen und die Deutschen dafür zahlen zu lassen. 63 Prozent der Deutschen sind darüber hinaus der Auffassung, dass ein ‚Schlussstrich unter die Diskussion über Judenverfolgung‘ gezogen werden sollte. Einer Allensbacher-Studie zufolge kommen sogar auf jeden in Deutschland lebenden Juden 300 Antisemiten. In den letzten Jahren hat sich allerdings dem Antisemitismus der deutschen Mehrheitsgesellschaft, ein bisher kaum wahrgenommener und thematisierter migrantischer Antisemitismus zugesellt, der zunehmend Verbreitung findet. So gilt die Bezeichnung „Jude“ in bestimmten migrantischen Communities, gerade unter Jugendlichen, mithin als Schimpf- und Schmähwort.“
Die Einladung im Wortlaut.
23.06.06, 22.00 Uhr
Zum Aktionstag gegen Studiengebühren: Bus nach Wiesbaden

Am Mittwoch, dem 28. 6., findet ein bundesweiter Aktionstag gegen Studiengebühren statt. In Hamburg und Wiesbaden wird zu Großdemonstrationen mobilisiert. Von Bochum fährt ein Bus zur Demonstration nach Wiesbaden. Bustickets sind für 8 € im AStA und in der Freien Uni Bochum erhältlich. Abfahrt ist um 12 Uhr. Zwölf Stunden später soll der Bus wieder in Bochum sein.
Näheres zum Aktionstag.
21.06.06, 18.00 Uhr

Erneut Demonstration gegen neues Hochschulgesetz und Studiengebühren in Düsseldorf

Knapp 1000 Studierende und SchülerInnen aus Nordrhein-Westfalen demonstrierten heute in Düsseldorf gegen die Bildungspolitik der Landesregierung. Der AStA der Ruhr-Uni schreibt hierzu u.a.: „Fanden sich Mitte Mai in einer beispiellosen Aktion nicht nur mehrere Tausend Studierende, sondern auch Lehrende und Angestellte der Ruhr-Universität Bochum zum gemeinsamen Protest in Düsseldorf ein, stehen Studierende, SchülerInnen und einige AktivistInnen von ver.di diesmal weitestgehend alleine da. So hatte sich der Senat an der Ruhr-Uni bereits nach der Demonstration im Mai seinem Schicksal ergeben und sich mehrheitlich für die Bildung einer Arbeitsgruppe ausgesprochen, die sich mit einer möglichen Verwendung von Studiengebühren beschäftigen soll, und somit eine Vorentscheidung für Studiengebühren getroffen.“ Im Wortlaut.
17.06.06, 23.00 Uhr
Studentische PiratInnen entern Schiff in Dortmund
Die Freie Uni Bochum berichtet: „Am Samstag, den 17. Juni 2006 haben rund 40 Studierende das so genannte Ideenschiff der NRW.Bank im Dortmunder Hafen geentert, um als Piraten verkleidet gegen Studiengebühren zu protestieren.(Fotos) Bei der Aktion wurde das Promotion-Schiff des Geldinstituts mit Transparenten behängt und für etwa eine Stunde in Besitz genommen. Gleichzeitig haben die BildungsaktivistInnen Flugblätter und auch Schokoladen-Goldmünzen verteilt, um eine Umverteilung des Reichtums von oben nach unten zu fordern. Die auf dem Schiff Beschäftigten waren von dem lautstarken und entschlossenen Protest der Studierenden zunächst sichtlich überfordert. Nach einigen Minuten entspannte sich die Situation jedoch, so dass die zahlenmäßig weit überlegenen BildungspiratInnen nicht mehr bei ihrem Protest behindert worden sind.“ Im Wortlaut.
12.06.06, 17.00 Uhr
Dienstag, 13. Juni, 20 Uhr, Freie Uni Bochum:

Film von Jean-Luc Godard: Weekend (Week-end, Frankreich 1967)
In der Einladung zum Film heißt es: „Als einen ‚Film auf dem Schrotthaufen gefunden‘ bezeichnet sich Week-end selbst. Der Wochenendausflug, zu dem Corinne und Roland aufbrechen, ist eine Reise durch die Trümmern der bürgerlichen Gesellschaft, die in der Epoche ihres Zerfalls ihre barbarische Herkunft wieder zu erkennen gibt. Die Trümmer jedoch, als welche sich die Montagestücke des Films selbst bald offenbaren, ‚laden nicht ein zur selbstgenügsamen Betrachtung, sie wecken Wut und Lust: Wut über das Begonnene, Lust, es zu vollenden. Diese Lust soll aber nicht blind sein wie das Gesetz der Geschichte, unter dem die Zerstörung begann.'“

11.06.06, 14.00 Uhr
Antirepressionsprechstunde an FUB
Immer am 2. Montag eines Monats bietet die Rote Hilfe Bochum/Dortmund eine offene Antirepressionsprechstunde an. Aus Anlass der Gründung der Freien Uni Bochum (FUB) und der verstärkten Repression, der Studierendenproteste mittlerweile – wie z.B. bei der Senatsbesetzung Anfang Mai oder der Demonstration in Düsseldorf am 16. Mai – ausgesetzt sind, findet die Sprechstunde am 12. Juni von 19.30 Uhr bis 20.30 Uhr an der FUB und nicht, wie sonst, im
Sozialen Zentrum statt.

07.06.06, 23.00 Uhr
Donnerstag, 8.6. ,20.00 Uhr, Freie Uni Bochum, Querforum
Solikonzert: ‚Rocken bis der Rüttgers kommt‘
Auf Anregung der
Musikinitiative Ruhrklang findet am Donnerstag ein Soli-Konzert gegen Gebühren in der Freien Uni Bochum statt. Es spielen Soulshift (rechts) und Darling Harbour (links). Anschließend fabriziert groove guides inc. Musik.
Vorher, um 16 Uhr, referiert Wolgang Schaumberg über die „Zersetzung der Macht der Multis von innen“. Wolfgang Schaumberg arbeitete 30 Jahre lang im GM-Opel-Werk Bochum und war 25 Jahre Mitglied im Betriebsrat. Er ist Vorsitzender des Trägervereins des kritischen gewerkschaftlichen Netzwerkes „Labournet“ und aktiv in der Weltsozialforen-Bewegung.
06.06.06, 19.00 Uhr

Mittwoch, 7.6., 12.00 Uhr, Freie Uni Bochum:
Bildung und Migration
Diskussionsveranstaltung mit Ulla Jelpke, Bundestagsabgeordnete der Linksfraktion

Die Arbeitsschwerpunkte von Ulla Jelpke sind die Migrations- und Flüchtlingspolitik, die „Sicherheits“gesetze und die Verteidigung von Grundrechten, Antifaschismus und Menschenrechtsfragen. In der FUB spricht sie „über den Zusammenhang von Bildung und Migration sowie über die besonderen Benachteiligungen ausländischer Studierender im deutschen Bildungs- und Gesellschaftsystem.“ In der anschließenden Diskussion sollen Perspektiven für eine sozial gerechte Bildungspolitik entwickelt werden, die insbesondere die Situation von MigrantInnen und Flüchtlingen in der BRD berücksichtigt.
04.06.06, 09.00 Uhr

Die Freie Uni macht keine Pfingstpause

An der Ruhr-Uni sind in der kommenden Woche Pfingstferien. Die
Freien Universität Bochum macht keine Pause.Neben den laufenden Aktivitäten gibt es eine Reihe von Veranstaltungen. Am Mittwoch, 7.6., um 12.00 Uhr ist Ulla Jelpke, Bundestagsabgeordnete der Linksfraktion, zu Gast. Ihr Thema: Bildung und Migration. Am Donnerstag, 8.6., um 16 Uhr, referiert Wolgang Schaumberg über die „Zersetzung der Macht der Multis von innen“. Wolfgang Schaumberg arbeitete 30 Jahre lang im GM-Opel-Werk Bochum und war 25 Jahre Mitglied im Betriebsrat. Er ist Vortandsvorsitzender des Trägervereins des kritischen gewerkschaftlichen Netzwerkes „Labournet“ und aktiv in der Weltsozialforen-Bewegung. Am Donnerstag Abend startet dann um 20.00 Uhr ein Konzert unter dem Motto „Rocken bis der Rüttgers kommt“ mit ‚Soulshift‘, ‚Darling Harbour‘ und ‚groove guides inc.‘. Am Freitag, 9.6., findet schließlich eine Informationsveranstaltung „Naziaufmarsch verhindern“ statt. Sie mobilisiert gegen den geplanten Nazi-Aufmarsch am 10.6. in Gelsenkirchen. Die Pressemitteilung der FUB.
31.05.06, 15.00 Uhr
BildungsaktivistInnen protestieren in der Innenstadt
Verdecktes Theater in der Mayerschen Buchhandlung

Das Protestkomitee gegen Studiengebühren schreibt: „Am heutigen Mittwoch haben ca. 30 junge Menschen aus dem Umfeld der Freien Universität Bochum und des Protestkomitees ‚gegen Studiengebühren‘ um 10 Uhr mit einer verdeckten Theateraktion in der Mayerschen Buchhandlung in der Bochumer Innenstadt gegen Studiengebürhen und Bildungsabbau protestiert. Bei der Aktion stapelte die Gruppe einen großen Berg von Büchern aus der wissenschaftlichen Abteilung an der Kasse. Lautstark stritten sie untereinander, wer die nötigen Bücher bezahlen solle. Durch dieses verdeckte Theater und durch Flugblätter, die vor Ort verteilt wurden, sollte der Protest gegen Studiengebühren, die mit einer künstlich herbeigeführten Verknappung von Bildung einhergehen, in die Öffentlichkeit getragen werden. Viele PassantInnen und KundInnen der Mayerschen haben mit Verständnis auf die Protestaktion reagiert. Als Symbol dafür, dass sich die Aktion nicht gegen die MitarbeiterInnen richtet, haben die AktivistInnen an diese abschließend eine Kiste Sekt überreicht.Die Wahl eines Buchladens für diese kreative und kritische Protestaktion hat ebenfalls einen symbolischen Wert.“
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Bilder der Aktion
31.05.06, 15.00 Uhr
Neuer AStA der Ruhr-Uni stellt sich vor – Kanzler Möller bietet gute Zusammenarbeit an
Auf dem heutigen traditionellen Empfang des AStA der Ruhr-Uni präsentierten sich die Studierendenvertretung der Öffentlichkeit. Die AStA-Vorsitzende Stefanie Konetzka und die übrigen ReferentInnen des AStA machten deutlich, dass weiterhin die politischen Auseinandersetzung um die Einführung von allgemeinen Studiengebühren an den nordrhein-westfälischen Hochschulen den Schwerpunkt der Arbeit bilden werden. Zunächst sah es so aus, als ob niemand aus dem Rektorat der Uni der Einladung des AStA gefolgt sei. Lediglich der Pressesprecher der Uni, Josef König, wünschte dem AStA im Namen des Rektorates Fortüne. Dann erschien doch noch Kanzler Gerhard Möller und erinnerte an die bisherige konstruktive Kooperation von AStA und Univerwaltung und bot auch weiterhin gute Zusammenarbeit an. Von bo-alternativ.de auf die Freie Uni angesprochen, äußerte sich Möller recht gelassen gegenüber dem studentischen Projekt. Er sehe darin weniger eine Besetzung als eine Nutzung von leerstehenden Räumen. Er machte deutlich, dass die Uni-Leitung mit der Angelegenheit direkt gar nicht befasst sei. Das Gebäude gehören in die Zuständigkeit des Akademischen Förderungswerkes. Dies sei eine selbstständige Einrichtung. Nach seiner Einschätzung gäbe es kurzfristig keinen Entscheidungsbedarf. Es sei geplant, das Gebäude in ein Café umzubauen, das auch außerhalb der Öffnungszeiten der Cafeterien genutzt werden kann.
27.05.06, 22.00 Uhr
Die Freie Uni Bochum bekommt Profil
In der Freien Uni Bochum (FUB) entwickelt sich ein sehr beachtliches Programm für die kommende Woche. Es ist einerseits gelungen, eine Reihe von Uni-Lehrenden zu gewinnen, spannende und interessante Seminare in die Freie Uni zu verlegen und damit getreu nach dem Motto „Bildung für alle!“ zu öffnen. Anderseits gibt es eine Reihe von selbstorganisierten Veranstaltungen, die im normalen Uni-Alltag keinen Platz haben und denen die FUB ein Forum bietet. Z. B.: Montag, 16.00 Uhr, Bernd Reinig (Berlin): Von Mussolini zu Blatter – ein Streifzug durch die Kriminalgeschichte des Fußballs. Mittwoch, 14 Uhr, Tamas Blenessy (fzs): „Die extreme Rechte an den Hochschulen“ anschl. 16.00 Uhr: „Versteckspiel – Codes und Symbole der extremen Rechten“. Freitag, 14.00 Uhr Carsten Marc Pfeffer: „Basisdidaktischer Zugang zu Adornos Reflexion zum beschädigten Leben“.
Jeden Tag gibt es offene Party, Film-, und/oder Gesellschaftsspielabende – und am Freitag kommt sogar Besuch aus ganz NRW: Im Anschluss an das NRW-weite Vernetzungstreffen aller StudiengebührengegnerInnen im Audimax Essen lädt die FUB zur NRW-Protestparty.
Die vorläufige Programmplanung.
26.05.06, 08.00 Uhr
Mai-Plenum des Bochumer Sozialforums in der Freien Uni
Das nächste monatliche Arbeitstreffen des Bochumer Sozialforums findet am Montag, dem 29.05., um 19.00 Uhr aus Solidarität mit den Studierenden der RUB nicht wie gewohnt im SZ, sondern in der „Freien Universität Bochum“ (FUB) im Querforum West statt. Auf der Tagesordnung stehen u.a. die weiteren Aktivitäten gegen die geplanten Zwangsumzüge von Hartz IV Opfern und die Mobilisierung für die Demonstration am 3. Juni in Berlin.
25.05.06, 18.00 Uhr
Freie Uni Bochum
Zwei Veranstaltungen stehen am morgigen Freitag auf dem Programm der
Freien Uni Bochum, die wahrscheinlich auch für etliche Nicht-Studierende interessant sind: Um14.00 Uhr referiert Knut Rauchfuss von der Medizinische Flüchtlingshilfe Bochum zum Thema: Kampf gegen Straflosigkeit in Lateinamerika. Um 18.00 Uhr zeigt Stefan Nölle vom Bochumer Sozialforum einen Film über die soziale Protestform der Kulturschaffenden in Frankreich und gibt einen Diskussionseinstieg zum Thema: Kultur und Globalisierung.
23.05.06, 20.00 Uhr

Homepage der Freien Uni Bochum

Die gestern in der bisher leerstehenden ehemaligen RUB-Übergangsmensa (Querforum West) von Studierenden gegründete Freie Uni Bochum (FUB) hat ein Zuhause im Internet: Vorerst hat sich das Protestkomitee ‚gegen Studiengebühren‘ an der RUB bereit erklärt, virtuellen Unterschlupf zu gewähren, bis eine eigene FUB-Homepage steht. Dank dieser kurzfristigen Entscheidung finden sich alle Veranstaltungstermine, der Gründungsaufruf und auch eine kleine Presseschau jetzt schon unter
www.freie-uni-bochum.de online. Nicht nur im Netz geht’s vorwärts, sondern auch real: Das FUB-Gebäude wird immer gemütlicher, und die BesetzerInnen haben für morgen das große FUB-Sommerfest ausgerufen. Den Initiativen, die Stände auf dem gleichzeitigen RUB-Sommerfest planen, hat die Freie Uni angeboten, dass sie bei schlechtem Wetter ihre Infostände in das ehemalige Querforum verlegen können.
23.05.06, 14.00 Uhr
Freie Uni Bochum ist erfolgreich angelaufen
Nach einer zauberhaften Einweihungsparty und einem „best-of“-Screening des Bochumer Internationalen Videofestivals am gestrigen Abend läuft heute die Freie Uni Bochum in einer erstaunlichen Perfektion an. Das Querforum West ist innerhalb kürzester Zeit von einer Baustelle zu einem äußerst attraktiven Treffpunkt gestaltet worden. Eine Lesung mit dem Bochumer Autor Carsten Marc Pfeffer fand vorhin viel Anklang. Um 16.00 gibt es eine Diskussionsveranstaltung mit Ivan Saldias: „Eine neue Situation nach den Präsidentschaftswahlen in Chile? Chile heute aus der Sicht von Basisbewegungen.“ Auch die Kooperation mit anderen Einrichtungen scheint angelaufen zu sein. „RESIST“, eine Filmdokumentation über die New Yorker Aktionsgruppe Living Theatre, die heute Abend im Sozialen Zentrum zu sehen ist, läuft in der Freien Uni Bochum um 21.30 Uhr noch einmal.
22.05.06, 18.00 Uhr
Querforum West der Ruhr-Uni besetzt – Freie Universität Bochum gegründet: „Nur Nein sagen ist uns lange nicht mehr genug!“
Seit dem heutigen Montag um 16.20 Uhr halten Studierende das bisher leerstehende Quer-Forum West auf dem Campus der Ruhr-Uni (die ehemalige Übergangsmensa) besetzt und haben dort die „Freie Universität Bochum“ gegründet.
„Die breiten Proteste gegen Studiengebühren und für ein sozial gerechtes Bildungssystem der vergangenen Wochen haben gezeigt, dass uns nur Nein sagen schon lange nicht mehr genug ist“, so die BesetzerInnen. „In den vergangenen Wochen hat sich in Bochum eine breite, aktive und kreative Bewegung gebildet, die nicht mehr nur Abwehrkämpfe führt. Gemeinsam machen wir uns Gedanken darüber, wie wir uns eine gute Hochschule vorstellen, wie wir lernen und lehren wollen. Um weiter konstruktiv aktiv zu sein, brauchen wir eine Basis. Das bisher leerstehende Querforum West mitten auf dem Uni-Campus ist dafür ideal: Hier werden wir alternative Vorlesungen organisieren und Kulturveranstaltungen durchführen – vor allem aber schaffen wir einen Raum auf dem Campus, der uns Platz und Möglichkeiten zum Diskutieren und Planen eröffnet. Deswegen machen wir aus dem leerstehenden Querforum West die Freie Universität Bochum.
Als erste Sofortmaßnahme haben die BewohnerInnen der Freien Universität Bochum einen Elektriker gebeten, die Leitungen im Gebäude zu überprüfen und ggf. fachgerecht zu sichern. Arbeitsgruppen sind gebildet worden, um für die notwendige Logistik, Lebensmittel, aber auch für das Programm der kommenden Tage zu sorgen. Für den Abend ist eine großes Eröffnungsfest der Freien Universität Bochum geplant. Es gibt ein u. a. ein „Best of“ des Videofestivals vom vergangenen Wochenende. Danach legen DJs zur Eröffnungsparty auf.
„Wir wollen das leerstehende Gebäude sinnvoll und konstruktiv nutzen“, so die BesetzerInnen der Freien Universität Bochum. „Deswegen bitten wir darum, dass uns die wichtige Infrastruktur wie Wasser und Strom zur Verfügung gestellt wird. Wir sind auch bereit, die Kosten für Wasser und Strom zu bezahlen.“
Der Gründungsaufruf der Freien Universität.