Am Sonntag, den 11. Februar präsentiert das Bürger:innen-Ensemble von Theater Gegendruck die Luf -Passion von Volker Braun um 19 Uhr im Bahnhof Langendreer als Szenische Lesung. Die Ankündigung: »Luf ist eine winzige Insel im Pazifik, die heute zum Staat Papua-Neuguinea gehört. Von 1884 bis 1914 war Luf vom Deutschen Reich besetzt. Das „Luf-Boot“ ist heute eines der spektakulärsten Ausstellungsstücke des Ethnologischen Museums im Humboldt Forum Berlin.
Der Bahnhof Langendreer und das Fritz Bauer Forum möchten mit einer Veranstaltungsreihe „4 Jahre nach Hanau – Keine Gerechtigkeit ohne Konsequenzen“ eine Auseinandersetzung um den Anschlag in Hanau und seine Folgen in Gang bringen. Was hat sich seitdem verändert? Was nicht? Und vor allem: Wie sehen die Konsequenzen aus, die es für Gerechtigkeit braucht?
Alle Versuche, auf den letzten Metern noch etwas zu ändern, waren vergebens. Der Rat der Stadt Bochum hat am Donnerstag die Vorlage der Verwaltung zu den „Eckpunkten einer Bürgerbeteiligung“, an deren Entwicklung Bürger nicht beteiligt waren, verabschiedet. Weder der Appell von 11 Verbänden und Initiativen noch ein Bürgerantrag des „Netzwerks für bürgernahe Stadtentwicklung“ konnten daran etwas ändern – auch nicht die wahrlich bemerkenswerte Rede von Malte Möring, der den Antrag begründete.
Die Antifaschistische Linke Bochum lädt am Freitag, den 9. Februar um 19 Uhr zu einer Infoveranstaltung in der Zanke, Westring 41 ein: »Ungern reden Politiker*innen der AfD über ihre gesellschaftspolitischen Vorstellungen in der Öffentlichkeit. Dies geschieht häufig in kleinen Zirkeln oder Netzwerken, die mit der Partei eng verbunden sind. Neurechte Vordenker präsentieren dort erste Entwürfe, die später politisch umgesetzt werden sollen. Die Begriffe „Vorfeld“ oder „Raumstrategien“ sind dabei zentral und werden dazu genutzt, um Änderungen in der öffentlichen Debatte oder lokalen Strukturen zu erwirken. Die Pläne zur Deportation von Millionen Menschen, die Mitte Januar das Recherchenetzwerk Correctiv einer breiten Öffentlichkeit präsentierte, ist ein Teil dieser Ideenwelt. Diese neurechten Debatten sowie deren Auswirkungen werden wir analysieren und über die gesellschaftlichen Folgen sprechen.«
Die Redaktion des Straßenmagazins Bodo kündigt ihr Februat-Heft an: »Necati Öziri ist in Datteln geboren, hat in Bochum studiert und in Berlin Theaterkarriere gemacht. Sein Roman „Vatermal“ spielt im Ruhrgebiet und stand 2023 auf der Shortlist des deutschen Buchpreises. Am Dortmunder Schauspiel läuft mit dem „Ring des Nibelungen“ eine seiner Klassikerkorrekturen. Für unser Februarheft haben wir mit ihm über das Verhältnis von Kunst und Politik gesprochen.
Das Fritz Bauer Forum lädt am Donnerstag, den 8. Februar um 18 Uhr zu einer Lesung und einem Gespräch mit Reinhold Spratte: »„Wir können aus der Erde keinen Himmel machen, aber jeder von uns kann etwas dazu tun, dass sie nicht zur Hölle wird.“ Nimmt man diese Äußerung von Fritz Bauer als Kristallisationspunkt denkbarer Impulse, „etwas zu tun“, dann könnte man fragen: „Aber was?“ Reinhold Spratte wird bei der Veranstaltung ein Spektrum von Gedichten vorstellen, in denen über die Klage an widrigen Zuständen hinaus nach „Maßnahme gegen die Gewalt“ (Zitat Brecht) gefragt wird. Und es wird nicht verwundern, dass die Autoren dabei auf sehr unterschiedliche Ideen und Vorschläge kommen.
Die Initiative Religionsfrei im Revier lädt am Sonntag, den 4. 2. um 11 Uhr in der KJoFabrik zu einem Vortag von Dr. Christian Schwerk ein: »„Verschwörungstheorien“ werden sie genannt, sie haben jedoch mit wissenschaftlichen Theorien, die immer auch widerlegt werden können, nichts gemein. Es sind letztlich Glaubenssysteme. Von UFO-Sichtungen in Roswell bis hin zu aktuellen Kinderschändungsfantasien a la Qanon, von „leicht absurd“ bis „total bescheuert“. Dr. Schwerk gibt eine Übersicht über die bunte Welt der Verschwörungserzählungen und lässt dabei auch die religiösen und politischen Wurzeln sowie Auswirkungen nicht unerwähnt. Der Tipp für die Teilnehmenden: Haltet Euch an der flachen Erde fest oder versteckt Euch im Inneren dieses Hohlkörpers – und bei riesigen Nebenwirkungen fragt einfach Eure Reptiloiden an der Ecke…
Die Zanke am Westring 41 schreibt; »Neuer Monat, neue Termine! Wir starten in diesem Monat direkt mit der superleckeren KÜFA (Küche für Alle), hier gibt’s veganes Essen für einen schmalen Taler. Und am Ende des Monats wartet wieder der Pancake Sunday auf euch – ganz gleich ob Pancakes oder Waffeln, es wird auf jeden Fall köstlich. Auch unsere Tresen-Crews stehen schon in den Startlöchern, von Schwuler Herner Tresen, die Rambazambar, die Haldi-Kneipe bis zum Dino-Tresen. Neu dabei ist der Soli-Tresen für die feministischen Aktionswochen und der Krassics Tresen – Krasse Classics all night long! Genau Infos zu den einzelnen Tresen findet ihr bald in unseren Wochen-Posts oder bei unseren Instagram-Stories.
Bodo schreibt: »In der Bochumer Kohlenstraße, einem der letzten Straßenzüge des ehemaligen, vor vielen Jahren abgerissenen Heusnerviertels, soll ein 73-jähriger Mann aus einem Haus geräumt werden. Die Eigentümerin, die Stadt Bochum, will die lange verwahrlosten Häuser abreißen. Zwangsräumungen sind einschneidend und meist traumatisch ‑ ihre Zahl in Bochum bleibt aber hoch.
Am Freitag, den 2.2. findet ab 08.30 Uhr vor dem RuhrCongress, in dem die Hauptversammlung von ThyssenKrupp Steel (TKS) stattfindet, eine Protestaktion zu tödlichen Arbeitsunfällen bei TKS statt. Bochum Prekär verweist auf mehrere Quellen mit Hintergründen zu der Demonstration hin. Der Dachverband Kritische Aktionärinnen und Aktionäre schreibt auf seiner Webseite: »Der Tod von Refat Süleyman, einem 26-jährigen türkischstämmigen Bulgaren und zweifachen Familienvater, hat sich vergangenen Oktober gejährt. Seine Angehörigen warten weiterhin auf Gerechtigkeit und auf eine Reaktion seitens ThyssenKrupp Steel (TKS).
»Die Ko Fabrik wird am 4. Februar von 15 bis 20 Uhr Schauplatz einer ganz besonderen Fotoausstellung: lets talk about discrimination. Insgesamt 24 Bilder von Menschen, die Erfahrungen mit verschiedenen Formen von Diskriminierung gemacht haben, sind an diesem Tag zu sehen.
»Ähnlich wie andere Hochschulen aus Bochum, dem Ruhrgebiet und NRW sehen auch wir von der Technischen Hochschule Georg Agricola (THGA) die wachsenden antidemokratischen Strömungen mit Sorge. Wir schließen uns dem Aufruf der Hochschulrektorenkonferenz an, um nochmals deutlich zu machen, dass sich unsere Hochschule für die Prinzipien der Demokratie, Vielfalt und wissenschaftlichen Freiheit einsetzt.
Am Donnerstag, den 08.02.24, um 19 h wird der Film im Q1, Halbachstr. gezeigt. Zum Hintergrund: >>Am 5. Oktober 2022 entstand im Bochumer Westpark ein Reverse Graffito. Das mit einem Hochdruckreiniger aus der Patina einer Betonmauer herausgearbeitete Porträt zeigt Josef Anton Gera. Der 59jährigen Josef Gera war 25 Jahre zuvor auf diesem Industriegelände von zwei Rechtsradikalen derart zusammengeschlagen worden, dass er am 16. Oktober 1997 in einem Krankenhaus verstarb.
Die Bochumer Stadtverwaltung versucht, das Thema Bürgerbeteiligung für diese Legislaturperiode zu beerdigen und hat dazu eine Beschlussvorlage für die heutige Ratssitzung vorgelegt. Dieses Vorgehen hat bei den kommunalpolitisch engagierten Organisationen und Initiativen für Empörung gesorgt. Das Netzwerk für bürgernahe Stadtentwicklung stellte einen ausführlich begründeten Antrag, das Thema nicht abschließend zu behandeln, sondern den begonnenen Dialog wieder aufzunehmen und gemeinsam Leitlinien für eine vernünftige Bürgerbeteiligung zu entwickelt. Die Verwaltung hat daraufhin 15 Zeilen formuliert, in denen sie demonstrativ nicht ernsthaft auf die Argumente des Netzwerkes eingeht: eine klassische Bochumer Verwaltungsantwort auf eine Bürgeranregung.
Die vorbereitenden Räumungsarbeiten für den Abriss der letzten Häuser des Heusner-Viertels haben begonnen. Das Netzwerk für bürgernahe Stadtentwicklung hat für die Fragehalbestunde in der morgigen Sitzung des Rates einen umfangreichen Fragenkatalog zu dem Thema eingebracht. Das Netzwerk verweist auf die Antwort der Verwaltung auf eine Anfrage der Linksfraktion zu städtischen Immobilien und Leerständen, in der die Häuser, die abgerissenen werden sollen, verschwiegen werden.
Autor Bahattin Gemici liest Kurzgeschichten und Unveröffentlichtes
Am Donnerstag, 8. Februar, findet im Lore-Agnes-Raum des Bildungs- und Verwaltungszentrums, Gustav-Heinemann-Platz 2 bis 6, von 18.30 bis 20 Uhr eine Lesung des Autors Bahattin Gemici statt, in der er seine Geschichten vom Ankommen und Leben in Deutschland vorstellt.
Gemici beschreibt in seinem Buch „Der unbekannte Nachbar“ nach Deutschland ausgewanderte türkische Migrantinnen und Migranten: in ihren Beziehungen mit Nachbarinnen und Nachbarn, den Erschwernissen, die Sprache zu erlernen, in ihren Unsicherheiten, die das Leben in zwei Ländern und Kulturen mit sich bringt, in ihren Erfahrungen mit Diskriminierung, ihren Hoffnungen und ihrem Lieben.
Für das Netzwerk für bürgernahe Stadtentwicklung erklärt Wolfgang Czapracki-Mohnhaupt zur Vorlage „Eckpunkte für Bürgerbeteiligung der Stadt Bochum“ für die Ratssitzung am 01.02.2024: »Das Netzwerk für bürgernahe Stadtentwicklung ist seit Anfang 2019 mit Verwaltung und Politik im Gespräch, wie ein verbindliches Konzept für Bürgerbeteiligung in Bochum aussehen kann. Dafür hat es sich auch immer wieder aktiv in Beteiligungsprozesse eingebracht. Auf Wahlprüfstein-Fragen des Netzwerks vor der Kommunalwahl 2020 haben die angefragten, auch heute noch im Rat vertretenen Parteien fast einhellig zugesagt, sich nach ihrer Wahl für eine Erarbeitung von „Leitlinien für Bürgerbeteiligung“ unter Mitwirkung externer Moderation einzusetzen und diese dann verbindlich in die Bochumer Hauptsatzung aufzunehmen. Die damaligen Stellungnahmen der Parteien.
„Ruhr International – Das Fest der Kulturen“ steht am 25. und 26. Mai an und in der Jahrhunderthalle Bochumunter dem Motto Dialog- und Begegnungsräume schaffen. In einer ersten Ankündigung heißt es: »Das Festival steht seit Anbeginn gegen Rassismus, Krieg, Diskriminierung und Gewalt und für eine Kultur und Gesellschaft der Vielfalt! Dies wird sich in diesem Jahr in einem abwechslungsreichen wie partizipativen Kultur-Programm mit Wortkunst, Artistik und Tanz sowie Vorträgen und Diskussionsveranstaltungen zu gesellschafts- und kulturpolitischen Themen widerspiegeln, an denen zahlreiche Initiativen, Künstler:innen, Gruppen und Ensembles beteiligt sein werden.
Die Ferienbörse des Kinder- und Jugendrings Bochum ist für die Schulferien 2024 aktualisiert worden. In einer Mitteilung erläutert der Jugendring das Projekt: »Unter der Internetadresse www.jugendring-bochum-ferien.de können Kinder, Jugendliche und Eltern aus zahlreichen Reiseangeboten Freizeiten für alle Altersgruppen zwischen 6 und 26 Jahren auswählen. Die Ferienangebote sind vielfältig und international. Reiseziele gibt es in sieben europäischen Ländern.
Am Samstag, den 3.Februar bauen die Omas gegen Rechts von 5 vor 12 bis 13:30 Uhr wieder einen Infostand auf, an dem sie mit Passant:innen ins Gespräch kommen wollen. Sie kündigen an, dass sie „an der Kreuzung Kortumstraße / Bongard-Boulevard sie erneut mithilfe der Flyer der #AfDnee -Kampagne und neuer Plakate die Widersprüche der AfD-Positionen aufdecken und auf die Tatsache aufmerksam machen wollen, dass die Hauptleidtragenden der AfD-Politik ihre eigenen Wähler*innen wären (vgl. DIW-Studie vom August 2023).“
Der Arbeitskreis Umweltschutz Bochum (AkU) schneidet wieder Kopfweiden und schreibt: »Diesmal im Ruhrtal in der Nähe der Kosterbrücke. Hierfür werden noch Personen gesucht, welche das Schnittgut zu Totholzhaufen zusammentragen. Personen mit Motorsägenschein sind zum Scheiden der Bäume ebenfalls herzlich willkommen. Der erste Termin ist am Sa., 10.02.24 ab 10:30 Uhr. Um eine Anmeldung unter info@aku-bochum.de oder 0234/66444 wird gebeten.
Die Verwaltung stellt auf der kommenden Ratssitzung einen Beschlussvorschlag zur Abstimmung, der Eckpunkte für die Bürgerbeteiligung in Bochum regeln soll. Die Linke im Rat der Stadt Bochum kritisiert, dass im Vorfeld keine Bürgerbeteiligung erfolgt ist und fordert die anderen Fraktionen auf, den Vorschlag der Verwaltung nicht einfach so durchzuwinken.
Das Bündnis gegen Rechts lädt am Sonntag, den 11. Februar von 11 bis 16 Uhr in der KoFabrik zu einem Workshop „Argumentationstraining gegen Rechts“ ein: »Mit dem Aufstieg der AfD hat die Verbreitung und Verfestigung von menschenverachtenden Äußerungen und die Abwertung vermeintlich nicht „zu uns“ gehörender Gruppen deutlich zugenommen. Die Pläne von AfD und Neuer Rechter zur „Remigration“ von Millionen Menschen zeigen, welche Barbarei und welche gesellschaftlichen Verhältnisse drohen. Und wenn selbst im Deutschen Bundestag öffentlich rassistische Äußerungen fallen, nehmen auch bei der Arbeit, in der Familie, im Sportverein und sonstigen Bereichen des Alltags menschenverachtende Äußerungen zu.