BO-Stanbul 06

Donnerstag bis Sonntag, 11. – 14. Mai

5. Deutsch-Türkische Theatertage in Bochum


Vom 11. bis 14. Mai finden an der Ruhr-Uni Bochum zum fünften Mal die „Bochumer Deutsch-Türkischen Theater Tage“ statt. Auch in diesem Jahr bringen die Veranstalter - das Kulturbüro boSKop, die Studiobühne des Musischen Zentrums und das „theater getürkt“ - erneut verschiedene türkische und deutsche Produktionen auf die Bühne des Musischen Zentrums und erstmalig das Staatstheater Instanbul in die Kammerspiele des Schauspielhauses.

Die Eröffnung findet am Donnerstag, den 11. Mai 2006 um 18:00 Uhr mit einem Sektempfang und kulinarisch türkischen Kleinigkeiten im Musischen Zentrum der Ruhr-Universität Bochum statt. Um 19.00 Uhr beginnt das Festival mit der binationalen Theater Produktion „not“. Der Titel ist zweisprachig zu verstehen, auf deutsch ist es ein kritischer, gefährlicher oder dramatischer Umstand oder eine solche Situation, auf türkisch versteht man den Ausdruck als Randnotiz oder Bemerkung. In diesem Rahmen nimmt uns das Stück mit auf eine Reise und Suche nach Identität und Migration. Den Abschluss des ersten Festivaltages bietet live Jazz Musik und orientalisch Klänge vom Ertugrul Coruk „Trio“ (Saxofon, Querflöte) im KulturCafé der Ruhr- Uni. Coruk ist ein begnadeter Saxophonist und zusammen mit seinem Ensemble entführt er seine Zuhörer in das weite Reich anatolischer Volkweisen und orientalischer Rhythmen, also in eine etwas andere Jazzwelt.

Am Freitag, den 12 . Mai um 19.00 Uhr wird Serdar Somuncu – Preisträger des Prix Pantheon - mit dem Kabarett „Hitler Kebab“ das Publikum ebenfalls im Musischen Zentrum begeistern. Sein aktuelles Programm vereint endlich die beiden Seiten Somuncu’s deutsch-türkischer Seele zu einer brisanten Mischung aus feinstem politischem Kabarett, haarsträubend unverschämter Stand up Comedy, brutalster Geschichtsaufklärung, verletzlicher Selbstreflektion und dramatischer Selbstinszenierung.

Der Samstag, der 13.Mai wird gleich mit zwei Stücken bestritten. Das erste Stück beginnt um 19.00 Uhr. Die Schauspielertruppe „Ç?plak ayaklar“, übersetzt „Barfuss“ ist eine Projektgruppe, die von Tänzern aus verschiedenen Disziplinen gegründet wurde. Sie präsentieren den Zuschauern kein ausgewähltes Stück, das von einem Thema bestimmt wird, sondern die Wahl der Choreographie beruht auf bestimmte „Wörter“ die aus dem Alltag der Tänzer ausgewählt worden sind und die in ihrer Semantik Bände sprechen. Die Werke sind unabhängig voneinander, haben aber gleichzeitig eine gemeinsame Sprache, die zeigen will, dass die Tänzer zwar verschiedene Wege und Erfahrungen haben, aber trotzdem ein gemeinsames Ziel anstreben.

Das zweite Stück beginnt um 20.15 Uhr. Den Weg ins deutsche Kino hat „Monsieur Ibrahim und die Blumen des Koran“ im Jahr 2004 gefunden. Zum Festival wird es nun auch vom Arkadas – Theater auf einer Bochumer Bühne aufgeführt. Das Stück ist Teil einer Trilogie über die "verbindende Spiritualität" der großen Weltreligionen. Eine religionsübergreifende Parabel über Toleranz, Weisheit und Fatalismus, Herzensgüte und eine ungewöhnliche Freundschaft. Es wird die Geschichte von Moses erzählt, einem jüdischen Jungen aus Paris, und Monsieur Ibrahim, einem Araber, der im Viertel hinter der Bastille einen Kolonialwarenladen besitzt. Doch bis die beiden sich näher kommen, muss einiges geschehen, denn Moses klaut regelmäßig in Monsieur Ibrahims Laden. Doch statt den Jungen dafür zu bestrafen, beginnt Monsieur Ibrahim ein Spiel mit ihm, und nach und nach beginnen sie einander zu vertrauen.

Den Abschluss am Sonntag, den 14. Mai bestreitet das Staatstheater Istanbul mit dem sprachlosen Stück „ Sersemler Evi“ („Fools House“) in den Kammerspielen des Schauspielhauses Bochum um 19.00 Uhr. I n einem vierstöckigen Gebaeude, welches auf einem uralten Schiffswrack erbaut wurde, leben die neugierige Besitzerin und ihre seltsamen Mieter. Im Souterrain erhaengt sich einer der Mieter. Durch diesen Selbstmord werden die alten Seeleute erweckt, welche den Geist dieses Mannes mitnehmen möchten. Somit faengt ihr Abenteuer an, doch die Welt die sie vorfinden ist eine andere. In den Stücken Toby Wilsher's, Autor und Regisseur, vermitteln sich die Protagonisten nicht über Dialoge, sondern mithilfe von Bewegungen, Sound, Licht und raeumlichen Effekten dem Zuschauer.


zu den aktuellen Nachrichten von www.bo-alternativ.de