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3.9.00

"Prima Klima! In die Stadt - ohne mein Auto!"
"Prima Klima?" - Zentrale Kritikpunkte zum 22.9.:

a) Verwaltung

· Eine unmittelbare Mitarbeit der "Träger und Veranstalter" (Beschluß
Verkehrs-ausschuss vom 28.6.) wurde von Anfang an versucht zu behindern.

Ø So konnte etwa die Teilnahme von Agenda-Aktiven bzw. Verkehrs-Bündnis
an vorbereitenden Treffen im kleinen Kreis erst nach massivem Drängen
durchgesetzt werden (und wurde dann wieder unterlaufen).

Ø So wurden von Verkehrs-Bündnis und Agenda-Aktiven initiierte oder
angekündigte Aktionen erst nach wiederholtem Zuleiten überhaupt zur
Kenntnis genommen, z.T. behindert, z.T. sind sie bis heute nicht Teil
des "offiziellen" Programms.

· Im Widerspruch dazu wurden gegenüber Interessenvertretern von
Wirtschaft und Handel - zum Teil hinter dem Rücken der "Träger und
Veranstalter" und an der parlamentarischen Ebene vorbei - weitreichende
Konzessionen gemacht, die im wesentlichen ohne Gegenleistung blieben und
zudem die Veranstaltung als "Mogelpackung" (Ruhr-Nachrichten) erscheinen
lassen: geplant war "autofrei im autofreien Bereich".

Ø So wurde der autofreie Bereich am 11.7. zunächst mit EGR (!) und
Cityring (!) abgesprochen und dabei der autofreie Tunneldeckel in der
Massenbergstraße (!) vorgeschlagen; die "Träger und Veranstalter"
sollten am 18.7. vor vollendete Tatsachen gestellt werden; nur aufgrund
massiver Kritik an diesem Vorgehen und politischen Drucks gelang es,
hier Nachbesserungen (bis in die Brückstraße) zu erreichen. Entgegen
mehrfacher Ankündigung wurde der Bereich am 14.8. vom
Verwaltungsvorstand beschlossen und dem Hauptausschuß am 16.8. keine
Beschlußvorlage, sondern nur noch eine Mitteilung als Tischvorlage
vorgelegt.

Ø So wurde gar ein Verzicht auf die offizielle Produktbezeichnung
"autofreier Tag" zugestanden - was erhöhte Kosten für Erstellung von
Druckvorlagen zur Folge hatte, die nicht von den Veranlassern, sondern
von der Stadt Bochum getragen werden.

Ø So konnten - entgegen aller Zusagen - Anmeldungen nicht im
vorgeschlagenen Ausmaß berücksichtigt werden bzw. nur dadurch, daß in
die Fußgängerzone (!) ausgewichen wurde.

· Offenbar auf Vorgabe des OB (Standort "Bochum mobil") wurde versucht,
die Veranstaltung zu unterlaufen bzw. im Sinne der Verwaltungsspitze
umzufunktionieren.

Ø So wurden gezielt Autohersteller und -Verkaufsfirmen angesprochen mit
der Folge, daß nun - zur Verärgerung der "Träger und Veranstalter" -
u.a. ein Autohaus Pkw ausstellt.


b) Politik

· Über allgemeine - und zum Teil schon begrenzende (!) - Aussagen im
Beschluß vom 28.6. hinaus hat es die Politik unterlassen, klare und für
die Verwaltung bindende Vorgaben auch hinsichtlich des Bereiches zu
machen. Dies stellt sich nun als schwerer Fehler heraus.

· Bitten und Forderungen von Agenda-Aktiven bzw. Verkehrs-Bündnis wurde
nur zum Teil gefolgt mit der Folge, daß es zu gewollten oder ungewollten
"Mißverständnissen" kam und die Verwaltung den ihr zugestandenen
Spielraum in der beschriebenen Weise nutzen konnte.

· Die Einschätzung, man habe aufgrund der kurzen Vorlaufzeit nicht mehr
schaffen können, geht an den wirklichen Problemen vorbei; selbst jetzt
ist noch mehr möglich, wenn es politisch gewollt ist.

· Entscheidend - auch für 2001 - ist die Frage, ob Rot-Grün auf der
Umsetzung von Inhalten der Koalitionsvereinbarung und des Agenda
21-Prozesses zum Beispiel im Bereich Verkehr auch gegenüber der
verbandlichen Interessenvertretung von Wirtschaft und Handel besteht
- selbst dann, wenn von dieser Seite trotz intensiven Bemühens keinerlei
konstruktive Beiträge kommen, ein "Konsens" also nicht zu erreichen ist.