Wiederaufbau der Synagoge unterstützen
Neonazi-Aufmarsch verhindern



Seit einigen Wochen hetzen neonazistische Gruppen - angeführt von der NPD - gegen den Bau einer neuen Synagoge in Bochum. Mit der Parole "Stoppt den Synagogenbau - 4 Millionen für's Volk" wollen sie am 13. März in dieser Stadt demonstrieren.

Die Synagogen von Bochum und Wattenscheid wurden in der Pogromnacht vom 9. November 1938 von SA-Mitgliedern und anderen Anhängern der NSDAP in Brand gesteckt und vollkommen vernichtet. Jüdische Bürger wurden misshandelt, deportiert und umgebracht. Nur wenig später wurden Millionen europäischer Juden vom Nazi-Regime ermordet.

Die geplante Demonstration der Neonazis steht mit ihrer Forderung nach einem "Stopp des Synagogenbaus" in direkter Tradition der Pogromnacht und erneuert die nationalsozialistische Hetze gegen jüdische Menschen und ihre Einrichtungen. Der Versuch, die sozialen Ängste und Ohnmachtsgefühle vieler Menschen angesichts der aktuellen Sozialpolitik für ihre antisemitische Propaganda zu nutzen, setzt dies in widerlicher Weise fort.

Der Wiederaufbau der Synagoge in Bochum ist sichtbares Zeichen der in dieser Stadt wieder entstandenen und wachsenden jüdischen Gemeinde, und Symbol dafür, dass der Lebenswille und Kampf jüdischer Menschen über den nationalsozialistischen Vernichtungswillen gesiegt hat. Wir begrüßen die Wiederentfaltung jüdischen Lebens in unserer Stadt.
Daher werden wir am 13. März mit Entschiedenheit für den Bau der Synagoge auf die Straße gehen. Und sollte der Neonazi-Aufmarsch in letzter juristischer Instanz nicht verboten werden, sind wir entschlossen, ihn zu verhindern; wenn nötig auch mit Mitteln des zivilen Ungehorsams. Denn die Aufhebung des polizeilichen Demonstrationsverbots in erster Instanz durch das Verwaltungsgericht Gelsenkirchen zeigt deutlich, dass der Widerstand gegen faschistische und antisemitische Propaganda nicht allein Polizei, Gerichten und anderen Behörden überlassen werden darf. Er ist vor allem eine politische und gesellschaftliche Herausforderung.

In den vergangenen Wochen haben viele verschiedene Gruppen, Organisationen und Einzelpersonen öffentlich erklärt, dass diese Neonazi-Demonstration nicht stattfinden darf. Auch der Oberbürgermeister und die Parteien im Stadtrat haben erklärt, sämtliche politischen und rechtlichen Möglichkeiten ausschöpfen zu wollen, um antisemitische und menschenverachtende Aktivitäten in Bochum zu unterbinden. Sollte also die Demonstration der Neonazis in letzter Instanz erlaubt werden, werden wir alle zeigen müssen, wie ernst es uns damit ist, antisemitische und faschistische Hetze in dieser Stadt nicht zuzulassen.


Wir rufen auf zu einer Demonstration, um den Wiederaufbau der Synagoge zu unterstützen und den Neonazi-Aufmarsch zu verhindern.


Treffpunkt: Hauptbahnhof Bochum, 13. März, 10 Uhr

Es rufen auf (Stand 4.3.): ag feminstische theorie und praxis; AG soziale Grundrechte; AGOT Bochum; Alternative Liste Bochum; Alternative Liste Duisburg; Anti-Atom-Plenum; AStA RWTH Aachen; AStA Uni Bielefeld; AStA der RUB; AStA FH Düsseldorf; AStA HHU Düsseldorf; AStA Uni Dortmund; AStA FH Köln; AStA Uni Köln; AStA Uni Münster; AStA GHS Siegen; attac Bochum; attac campus; Bahnhof Langendreer/Politik & Nord-Süd Büro; BezirksschülerInnenvertretung Bochum; Bochumer Friedensplenum; Bochumer Initiative Südliches Afrika; Bündnis 90/Die Grünen, Kreisverband Bochum; Deutsche Friedensgesellschaft - Vereinigte KriegsdienstgegnerInnen Gruppe Bochum; Deutsches Forum für Figurentheater; Deutsche Pfadfinderschaft Sankt Georg Bezirk Bochum und Wattenscheid; DKP Bochum; DPWV - Der Paritätische Bochum; Erinnern für die Zukunft e.V.; Evangelische Studierendengemeinde Bochum; Fachschaft Geographie; Fachschaftsrat Sozialwissenschaft; Frauen für den Frieden in der EKvW, Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft Bochum, Stadtverband Bochum; Heimsprecherkonferenz Bochum e.V., Dachverband der Studentischen Selbstverwaltungen in Bochumer Studierendenwohnheimen; IFAK e.V.; JungdemokratInnen/Junge Linke NRW; JungdemokratInnen/Junge Linke Bochum; JungdemokratInnen/Junge Linke Duisburg; Jugend-Antifa Bochum; Kinder- & Jugendring Bochum; LabourNet Germany; LinkeListe Bochum; Ludwig Quidde Forum; Medizinische Flüchtlingshilfe; MSB Spartakus HHU; PDS Bochum; PDS-Velbert / Kreis Mettmann; Personen aus dem ehemaligen Antifa-Plenum Bochum und der Ex-Roma-UnterstützerInnen-Gruppe; Ratsfraktion der Grünen, Bochum; SDAJ Bochum; ['solid]-velbert; Soziale Liste Bochum; Sozialforum Bochum; terre des hommes - Hilfe für Kinder in Not, Arbeitsgruppe Wattenscheid und Bochum; virus31; VVN - Bund der Antifaschisten, Kreisverband Bochum


visdp: Martin Budich c/o Friedensplenum Bochum, Hernerstr. 79, Bochum

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