Stellungnahme von attac Bochum
April, 2003

In den letzen Wochen kam es von mehreren Seiten in der Bochumer Linken zu vehementer Kritik an attac Bochum. Ausgangspunkt war eine Rede gehalten am Tag X, die auch bei attac Bochum kontrovers diskutiert wurde. Die vorgebrachte Kritik ging jedoch über die Auseinandersetzung mit der Rede hinaus und formulierte zum Teil den Verdacht, innerhalb von attac werde antisemitisches und rechtslastiges Gedankengut toleriert oder sogar weiterverbreitet. Diese Vorwürfe weisen wir zurück.
attac ist zwar ein pluralistisches Netzwerk unterschiedlicher Individuen und Organisationen, aber diese teilen trotz unterschiedlicher persönlicher und politischer Herkunft gemeinsame Inhalte und verständigen sich auf gemeinsame Grundsätze.
Wer bei attac mitmacht, kann christliche oder andere religiöse Motive haben, Atheist, Humanist, Marxist sein oder anderen Philosophien anhängen. attac hat keine verbindliche theoretische, weltanschauliche, religiöse oder ideologische Basis. und braucht eine solche nicht. Vielfalt ist eine Stärke.
Dies heißt allerdings nicht völlige Beliebigkeit. Für Rassismus, Antisemitismus, Fremdenfeindlichkeit, Chauvinismus und verwandte Ideologien gibt es keinen Platz.
Der Grundkonsens von attac lautet:
(1) attac lehnt die gegenwärtige Form der Globalisierung, die neoliberal dominiert und primär an den Gewinninteressen der Vermögenden und Konzerne orientiert ist, ab: Die Welt ist keine Ware.
(2) attac wirft die Frage nach wirtschaftliche Macht und gerechter Verteilung auf.
(3) attac setzt sich eine solidarische und ökologische Weltwirtschaftsordnung ein, d.h. für weltweite soziale Gerechtigkeit, gerechte politische und wirtschaftliche Verhältnisse, für Menschenrechte, für Demokratie und umweltgerechtes Handeln.

Der Einsatz für eine andere Welt, die möglich ist, hat für uns Priorität. Im Rahmen dieses Engagements ordnen wir uns bestehenden sozialen Bewegungen wie z.B. der Frauenbewegung, der Friedensbewegung, dem Antirassismus u.a. zu.
Den Zusammenhalt den unsere Gruppe erfährt, erfährt sie über eine gemeinsame Utopie. Diese Utopie lautet Demokratie und Gerechtigkeit für alle!