Attac-Campus Bochum

Solidaritäts-Erklärung für BO - Alternativ

Für den 22. Februar 2003 wurde eine Demonstration von neonazistischen Gruppen in Bochum genehmigt. Im Vorfeld hatte sich ein breites Bündnis verschiedener demokratischer Initiativen gebildet, mit dem Ziel, eine Gegendemonstration zu organisieren.
BO - Alternativ als lokales Informationsportal begleitete diesen Prozess von Anfang an und veröffentlichte im Zuge dessen unter anderem auch die Abbildung eines Plakates, auf welchem die Kinder-Comicfigur Emily mit einer Zwille neben dem Schriftzug „Naziaufmarsch am 22. Februar verhindern“ dargestellt wurde.
Man kann zu diesem Plakat sicherlich unterschiedlicher Meinung sein. Ob man allerdings wie die Bochumer Staatsanwaltschaft hier auf den Gedanken kommen muss, den Chefredakteur des berichtenden Organs wegen Aufrufs zur Körperverletzung anzuklagen ist äußerst fragwürdig. Gegen dieses Vorgehen protestiert Attac - Campus Bochum mit aller Entschiedenheit. Es entbehrt wohl jeder vernunftbasierter Grundlage, eine Abbildung einer Kinder-Comicfigur als Aufruf zur Gewalt zu interpretieren. Folglich scheinen die Urheber der Anklage hiermit andere Ziele zu verfolgen. Mit diesem Angriff auf die Pressefreiheit soll vermutlich versucht werden, den Protest gegen neonazistische Gruppen zu diffamieren und zu kriminalisieren . Auch die heutigen Mitglieder der Attac-Campus Gruppe Bochum , die die Ereignisse solidarisch verfolgt haben, waren und sind auch in Zukunft gewillt, neonazistische Aufmärsche zu verhindern.
Wir erklären uns solidarisch mit dem seit Jahrzehnten politisch aktiven und auch überregional für sein demokratisches und gewaltfreies Engagement bekannten, unserer Meinung nach zu Unrecht angeklagten Martin Budich. Die Attac - Campus Gruppe der Ruhr-Universität fordert die Staatsanwaltschaft auf, die Anklage gegen BO - Alternativ fallen zu lassen.