Protestkomitee gegen Studiengebühren
c/o AStA der Ruhr-Universität Bochum
Referat für Hochschulpolitik
Studierendenhaus
Universitätsstraße 150
44 780 Bochum




Bochum, den 19.05.2006
PRESSEINFORMATION
Ressorts: Hochschule/Politik/Lokales


RUB-Senat tagt zu Studiengebühren
B O C H U M K Ö N N T E D E N T R E N D W E N D E N
Protestkomitee kündigt weitere Aktionen an


Am kommenden Montag, den 22. Mai 2006, findet im Auditorium Maximum der Ruhr-Universität Bochum (RUB) die Fortsetzung der Senatssitzung zum Thema Studiengebühren statt. Rektor Gerhard Wagner hatte die Sitzung am 27. April wegen Überfüllung abgebrochen, nachdem trotz des Interesses von über 2000 Studierenden und Beschäftigten, die sich zuvor auf einer Vollversammlung eingefunden hatten, eine Verlegung in einen größeren Raum abgelehnt worden war.


Am Montag wird sich zeigen, ob der RUB-Senat mit einer möglichen Ablehnung von Studiengebühren den landesweiten Trend wenden kann: Als erste "Massenuniversität" wäre die RUB nach der Fachhochschule Düsseldorf, der Kunstakademie Düsseldorf und der FernUni Hagen dann die insgesamt vierte Hochschule in NRW, die sich dem Druck der NRW-Landesregierung widersetzt und keine Studiengebühren einführt. Eine solche Entscheidung könnte auch andere NRW-Hochschulen zu einem Gebühren-Nein bewegen oder den Anstoß geben, bereits getroffene Gebührenentscheidungen zu revidieren.

Endlich öffentlich

Das "Audimax" ist der größte Hörsaal der RUB und eröffnet einer breiten Öffentlichkeit die Möglichkeit zur Teilnahme an der Sitzung. "Wir haben von Anfang an gefordert, die Senatssitzung im Audimax abzuhalten. Endlich ist das Rektorat auf unsere berechtigte Forderung eingegangen", sagt Ulrich Schröder vom Bochumer Protestkomitee gegen Studiengebühren. "Das konnte leider nur durch massive Proteste erreicht werden", so Schröder weiter. "Ende April hatte Rektor Gerhard Wagner noch knapp hundert Studierende mit Polizeigewalt aus dem Senatssitzungssaal transportieren lassen, die genau das gefordert hatten, was das Rektorat nun tatsächlich umsetzt."

Klare Position der Uni-Angehörigen

Auf der Großdemonstration in Düsseldorf am Dienstag haben bis zu 10.000 Studierende, Lehrende und Beschäftigte gemeinsam ein deutliches Zeichen gegen allgemeine Studiengebühren in NRW gesetzt. Dadurch sind die Erwartungen an die 25 Senatorinnen und Senatoren der Ruhr-Uni gewachsen, der Erstellung einer Gebührensatzung für die Ruhr-Universität eine klare Absage zu erteilen. Sie würden damit eine Entscheidung im Sinne der Uni-Angehörigen treffen: Die Personalräte haben in den vergangenen Wochen zusammen mit den streikenden Beschäftigten deutlich gemacht, dass es auch unter ihnen keine Mehrheit für Studiengebühren gibt. Die Studierenden selbst haben auf einer Urabstimmung im November mit über 90 Prozent für ein gebührenfreies Studium votiert.

Nicht instrumentalisieren lassen

Auch der RUB-Senat, der jetzt entscheiden soll, ob er die Ausarbeitung einer Gebührensatzung in Auftrag gibt, verabschiedete noch Anfang Februar eine Resolution gegen allgemeine Studiengebühren (siehe Anhang). "Ein deutliches Nein zu allgemeinen Studiengebühren an der größten Ruhrgebietsuni könnte den hochschulpolitischen Trend in NRW wenden", sagt Katharina Teiting vom Bochumer Protestkomitee. "Das würde sicherlich auch anderen Universitäten und Fachhochschulen in Nordrhein-Westfalen Mut machen, sich nicht von der Landesregierung für ihre unsoziale Politik instrumentalisieren zu lassen und von einem Einstieg in ein gebührenfinanziertes Erststudium abzusehen", so Teiting weiter.

Montag, 22.06, 14 Uhr:
Öffentliche Senatssitzung zum Thema Studiengebühren,
Audimax der Ruhr-Universität Bochum


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