NPD-Stand in der Bochumer Innenstadt
erfolgreich gestört
AugenzeugInnenbericht
Am heutigen Samstag konnte ein
NPD/JN-Stand in der Bochumer Innenstadt erfolgreich gestört werden. Rund 20
Nazis, allen voran der NPD Kreisvorsitzende Carsten Römhild, verteilten unter
der Überführung City-Point/Drehscheibe diverse Flugblätter, Broschüren und Aufkleber
der NPD/JN. Außerdem sammelten sie Unterschriften mit der Forderung: "Todesstrafe
für Kinderschänder".
Kurze Zeit darauf, fanden sich spontan rund 50 AntifaschistInnen ein. Geschickterweise
umzingelten sie den Stand so eng, dass die Nazis ihre Propaganda kaum noch kundtun
konnten. Die Nazis reagierten darauf äußerst gereizt. Sie waren sichtlich überfordert
mit der Situation und konnten nichts Entscheidendes gegen die Spontanblockade
unternehmen. Auch am Bochumer NPD- Kreisvorsitzenden Carsten Röhmhild ging die
Aktion nicht spurlos vorbei. Sichtlich erregt zitterte er am ganzen Körper (kein
Scherz!).
Gleichzeitig wurden Reden übers Megaphon gegen die Nazis gehalten, die auch
bei vorbeigehenden PassantInnen rege Zustimmung hervorriefen. Viele von ihnen
blieben wohlwollend stehen und beteiligten sich an der Aktion. Unter begeisterten
Jubelrufen wie "Nazis verpisst Euch, keiner vermisst Euch! oder "Nie wieder
Deutschland" sowie lautem Applaus, räumte dann gegen 14.00 Uhr die NPD resigniert
ihren Stand und zog sichtlich gefrustet ab.
Die wieder verstärkt auftretenden Bemühungen Bochumer Neonazis Fuß zu fassen
haben trotz der erfolgreichen Störung einen vorläufigen Höhepunkt erreicht.
So waren schon in den Wochen zuvor verstärkt Aufkleber der NPD/JN in der Innenstadt
verklebt worden. An den Wochenden verunsichern wieder größerer Gruppen Nazis
das Bochumer Nachtleben.
Auffällig ist dabei, dass einige von ihnen rein äußerlich nicht dem gängigen
Naziklischee entsprechen. So gesellen sich unter den altbekannten Nazis auch
Mitglieder der Darkwave und Darkmetallszene. Beispielsweise tragen sie Pullover
der rechten Black-Metall Band "Burzum", die unverhohlen zu Antisemitismus /
Rassismus und Hetze gegen Christen aufruft.
Bei genauerer Betrachtung tragen auch diese Personen eindeutige Nazisymbole
oder weniger bekannte, wie altgermanische und heidnische Symbole, die ebenfalls
gerne von Nazis benutzt werden.
Nach der heutigen Störaktion sollten die Nazis wissen, dass es ihnen auch weiterhin
nicht einfach gemacht wird, auch nur einen Infostand abhalten zu können und
dass der heutige Protest nur ein Vorgeschmack auf weitere Antifaschistische
Aktionen war.
Antifaschistische Gruppen aus Bochum