Aufruf zum 1. September

Die Bundeswehr soll umstrukturiert werden. Eine von der Bundesregierung eingesetzte Kommission hat hierfür Vorschläge erarbeitet. Die Nato hat bereits im vergangenen Jahr eine neue Strategie beschlossen. Hieraus ergeben sich eine Reihe von Fragen, denen wir gemeinsam am 1. September, dem Antikriegstag, nachgehen wollen:

- Welche außen- und innenpolitische Konsequenzen haben die Umstrukturierung von NATO und Bundeswehr?

- Welches sind die Folgen einer weltweiten Interventionsfähigkeit der Bundeswehr?

- Wie sieht die Umrüstung der Bundeswehr konkret aus? Mit welchen Umschichtungen im Bundeshaushalt ist zu rechnen? Welches sind die Folgen vor allem für die Sozial- und Bildungsetats?

- Werden Tendenzen zur Militarisierung anderer gesellschaftlicher Bereiche von der Reform ausgehen?

    - Was bedeutet die (verstärkte) Einbeziehung der Krankenhäuser in die militärische Planung?

    - Was ist von der angekündigten Öffnung der Bundeswehr-Hochschulen über den Kreis von
    Bundeswehrangehörigen hinaus zu erwarten?

    - Welche Konsequenzen wird die Privatisierung von Beschaffung und Dienstleistungen durch die
    geplante Kooperation mit der Wirtschaft haben?

- Ist die Öffnung der Bundeswehr für Frauen ein sinnvoller Schritt zur Gleichstellung? Werden dadurch allgemeine Militarisierungstendenzen gefördert?

- Welche außen- und innenpolitischen Konsequenzen sind von langfristigen Auslandsstationierungen wie im Kosovo zu erwarten?

- Welche Schritte sind zur Umsetzung der neuen NATO-Strategie bereits unternommen worden? Welche sind zu erwarten? Was bedeutet dies für die militärischen Planungen und für die außenpolitischen Perspektiven Deutschlands und der EU?

- Welche Auswirkungen haben neue NATO-Strategie und Bundeswehr-Reform für das allgemeine gesellschaftliche und politische Klima?

Um über diese Fragen zu diskutieren und sich zu informieren rufen wir auf sich an den Veranstaltungen am 27.8.00 und am 1.9.00 (Antikriegstag) zahlreich zu beteiligen.

Es rufen auf: Arbeitsloseninitiative Werkschlag; Arbeitskreis Frieden der ÖTV Kreisverwaltung Bochum; AsF Arbeitsgemeinschaft sozialdemokratischer Frauen Unterbezirk Bochum; Ute Auer, Dipl. Soz. Pädag. -Arbeitslosenberatung, Sozialpfarramt Bochum; Martin Budich, Ludwig Quidde Forum, Wuppertal; DFG-VK-Gruppe Bochum, Wolfgang Domnik u. Gabi Beleke; Evangelische-Frauen-Alternative Bochum, Frauen für den Frieden in der EKvW, Gruppe Bochum; Frauenreferat des evangelischen Kirchenkreises Bochum; Fred Sobiech, Superintendent, Evang. Kirche Bochum; GEW Bochum; Hartmut Grajetzky, Pfarrer i.R.; Ludger Hinse, IG Metall Bochum; Industrie- und Sozialpfarramt Bochum; IPPNW-Gruppe Bochum und Umgebung; Ulla Jelpke MdB d. PDS; Margitta Kerwien, Personalrätin; Elke Koling, Ärztin, IPPNW; Susanne Kuhles, Frauenbeauftragte des evang. Kirchenkreises Bochum; Klaus Kunold, Vorsitzender der VVN-BdA, Bündnis 90/Die Grünen KV Bochum

Neue Bundeswehr und neue NATO-Strategie

Am 27.8.00, 12.00 Uhr Informationsveranstaltung mit Brunch (Brunch ab 11.00 Uhr), mit Otfried Nassauer (freier Journalist, Leiter des BITS) im Bahnhof Langendreer (Wallbaumweg 108, Bochum),

Otfried Nassauer wird in seinem Vortrag die Fragen beantworten, die im oben formulierten Aufruf gestellt werden. Er verfügt über zum Teil nur schwer zugängliche und außergewöhnliche Informationen über die neue Militärpolitik von Bundeswehr, NATO und WEU.

Damit genug Zeit zur Diskussion bleibt, werden wir die Veranstaltung am Mittag beginnen lassen.


1.September 2000, um 17.30 Uhr
Kundgebung zum Antikriegstag,
Huestr. vor d. Hypo-Vereinsbank, Bochum.
Es spricht: Anne Rieger, 2. Bevollmächtigte der IG Metall Waiblingen, zur Aufrüstung der neuen Bundeswehr

Am 1. September ab 19.00 Uhr: Podiumsdiskussion zum Thema "Neue Bundeswehr und neue Nato-Strategie" im Gewerkschaftssaal der IG Metall Bochum, Maximilian-Kolbe Str.2, Bochum.

Bei dieser Podiumsdiskussion sollen die auf der Vorderseite formulierten Fragen mit Vertretern von Parteien und Gewerkschaften diskutiert werden.


Auf dem Podium sitzen:

Anne Rieger-2. Bevollmächtigte der IG Metall Waiblingen

Benjamin Mikfeld -Bundesvorsitzender der JUSOs

Frithjof Schmidt- Sprecher von Bündnis 90/ Die Grünen NRW

Moderation: Prof. Dr. Reinhard Kössler