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Antifaschistische Bochumer Blätter
Information der VVN - Bund der Antifaschisten; Nr. 1/2002

57. Jahrestag: Tag der Befreiung
8. Mai 2002

Die Bundesrepublik Deutschland führt nach dem Kriegseinsatz auf dem Balkan erneut Krieg. Deutsche Soldaten sind an Kampfeinsätzen in Afghanistan, dank der uneingeschränkten Solidarität des Bundeskanzlers, beteiligt.

Wie nach dem Bekanntwerden des „operativen Einsatzes” der KSK-Kräfte bestätigt wurde, erklärte kurz darauf Generalinspekteur Kujat: „Und die Soldaten sind nicht nach Afghanistan verlegt worden, um dort Kirschen zu pflücken.” (WAZ - 26.02.02).

Der ehemalige Kriegsminister Rühe sagte in der Tagesschau am 4. März 2002 (ARD - 17.00 Uhr) wir sollten stolz auf unsere Soldaten sein.

Die Bekämpfung des Terrorismus als eine menschenverachtende, kriminelle Politik ist u.E. notwendig. Aber Krieg ist kein Mittel gegen den Terrorismus. Krieg ist selbst Terror. Gewalt hat noch keine Probleme gelöst.

Wenn wir heute, am 57. Jahrestag, an den 8. Mai 1945 erinnern, als die Nazi-Wehrmacht bedingungslos kapitulierte und Deutschland durch den Sieg der Alliierten vom Faschismus befreit wurde, möchten wir auch daran erinnern, welche Hoffnungen damit verbunden waren.

Die Hoffnungen der Widerstandskämpfer, der Verfolgten, der Befreiten, auf ein Leben in dauerhaftem Frieden, Freiheit und sozialer Sicherheit, auf wirksame Realisierung der Grund- und Menschenrechte, wurden schon bald enttäuscht.

Die historische Chance, nach dem 8. Mai 1945 eine antifaschistische Ordnung zu errichten, wurde vertan. Restauration und Kalter Krieg bestimmten die gegenläufige Entwicklung.

57 Jahre danach erleben wir
daß demokratische Rechte durch Antiterrorgesetzgebung weiter eingeschränkt werden,
daß von sozialer Gerechtigkeit kaum noch etwas zu spüren ist,
daß die Bundesrepublik durch die verstärkte Hochrüstung und eine Ausweitung der Rüstungsexporte an den Leiden vieler Menschen mitschuldig ist.
 

Deshalb sind wir für

die Beendigung des gegenwärtigen Kriegseinsatzes der Bundeswehr,
den Stop des Umbaus der Bundeswehr in eine Angriffsarmee,
die Verwendung freiwerdender Mittel für humane Zwecke,
die Einstellung aller Rüstungsexporte.
Klaus Kunold

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