Special im Rahmen des 13. Videofestivals

Das "Video-Doku Special" in Zusammenarbeit mit dem Referat für Grund- und Freiheitsrechts des AStA der RUB: Im Kleinen Saal wird Video politisiert und Authentizität instrumentalisiert. Diskussion und Suche nach Möglichkeiten sind programmiert. Was passiert mit der digitalen Revolution?

Mit dabei: Fr., 16.05.03, 16h, kleiner Saal Ralf Küster, "Deutschland im Herbst 2001" -Der öffentliche Raum wird immer weiter privatisiert. Wer darf was, oder wann filmen? Gerade nach dem 11.09.2001.- Mike Oelschläger, "Freiwillige Zwangseinweisung" -Nach einem Überfall durch Rechtsradikale in Halle und vergeblichem Hilfegesuch an die Polizei, eskaliert die Situation zwei Tage später in eine Zwangseinweisung in die Psychatrie, die mit Hilfe von zwei Anwälten in eine freiwillige Einweisung abgemildert wird.-

Oliver Ressler, "this is what democracy looks like!" -Ereignisse rund um eine Demonstration am 1.Juli 2001 gegen das zu diesem Zeitpunkt in Salzburg tagene World Economic Forum, einem privaten Lobbyverein des Großkapitals. Werden in den dominierenden medialen Darstellungen die TeilnehmerInnen an den anti-kapitalistischen Protesten entweder als naive oder als gewaltbereite Chaoten verunglimpft, nehmen sie im Video "this is what democracy looks like!" hingegen die Rolle von aktiven SprecherInnen ein. Mit sechs DemoteilnehmerInnen wurden Gespräche zu den Ereignissen in Salzburg geführt. Die Einschränkung demokratischer Grundrechte - die sich vor allem im Verbot zu demonstrieren oder Anhaltung hunderter Menschen im Polizeikessel zeigte - und das Spannungsfeld zwischen der begrenzten physischen Gewalt einzelner DemoteilnehmerInnen und der von der Staatsmacht ausgeübten strukturellen und physischen Gewalt entwickeln sich dabei als zentrale Themen. Ausschnitte aus den Gesprächen sind zu Videoaufnahmen montiert, die von mir und (Video) AktivistInnen in Salzburg aufgezeichnet wurden. Die Kameraperspiktive entspricht dabei der Sicher der DemoteilnehmerInnen und stellt eine unmittelbare Konfrontation der BetrachterInnen des Videos mit den Geschehnissen her. http://www.t0.or.at/democracy

kanalB "ausgabe nr_10 genua G8 gipfel 2001" -
Ende Juli 2001 trafen sich in Genua die Chefs der G8-Staaten, um unter Ausschluß der Öffentlichkeit die Zukunft der Welt zu regeln. Die angereiste APO der GlobalisierungskritikerInnen wurde durch riesige Zäune daran gehindert, ihr Recht auf Versammlungsfreiheit auszuüben. Mit einer Eskalationsstrategie im Vorfeld, die die ansässige Linke an die 70er Jahre erinnerte, versuchte der protofaschistische Repressionsapparat der Regierung Berlusconi systematisch, die 300.000 AktivistInnen einzuschüchtern und (mit Hilfe der willfährigen Tagespresse) zu kriminalisieren. www.kanalb.de- Die Videomacher

Ralf Küster, Mike Oelschläger von kanalB werden vor und nach den Aufführungen für Gespräche und Diskussionen anwesend sein.

Ausserdem im Video-Contest: "publiXtheatrecaravan.mov" von der Volkstheaterkarawane (no border - no nation-kampagne) aus Österreich
"limes: bioborder/park/spektakel" vom filmkolletiv wr (kein mensch ist illegal-kampagne) aus Österreich
"echolalia" von Robert Arnold (USA) (alle o.g. Videomacher werden beim Festival anwesend sein)
"Démocratie" von Sébastien Pesot (Kanda), ein Experimentalvideo mit Aufnahmen vom WTO-Gipfel April 2001

15.-17. Mai 2003 internationales bochumer videofestival universitaetsstr. 150 44780 bochum
+49 - 234 - 322 - 6902 ( fon ) +49 - 234 - 320 - 6902 ( fax )
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