Mieterverein:
Wattenscheiderin an der Spitze

Bärbel Wink ist neue 1. Vorsitzende des Bochumer Mietervereins. Die
Wattenscheiderin, bisher 2. Vorsitzende, löst Holger Rüsberg ab, der aus
persönlichen Gründen nicht mehr kandidierte. Christine Tölle, bisher
Beisitzerin im erweiterten Vorstand, wurde neue 2. Vorsitzende. Neu im
erweiterten Vorstand ist der 51-jährige Bochumer Udo Nandzik.

Zuvor zogen Vorstand und Geschäftsführung auf der gestrigen
Mitgliederversammlung des Vereins eine eher durchwachsene Bilanz für das
Geschäftsjahr 2002. Zwar konnte der Verein auch im vergangenen Jahr bei rund
1 Mio. € Umsatz noch einen leichten Überschuss von rund 15 Tsd. €
erwirtschaften, aber es war auch ein weiterer Mitgliederrückgang zu
verkraften.

16.562 Mitglieder zählte der Mieterverein zum 31.12.2002. Seit Anfang 2000
hat der Verein damit per Saldo über 900 Mitglieder verloren. Grund hierfür
ist die hohe Zahl der Kündigungen, während die Neueintritte sich auf einem
relativ hohen Niveau stabilisiert haben. Der Organisationsgrad liegt in
Bochum bei rund 11,5 % und in Hattingen bei etwa 9 % der Mieterhaushalte.

„Im Jahresmittel werden wir wohl erstmalig seit Mitte der 90er Jahre unter
der 18tausender-Marke bleiben!“ bedauert Geschäftsführer Michael Wenzel die
Entwicklung und macht mehrere Faktoren dafür verantwortlich. Neben den
Entspannungstendenzen auf dem Wohnungsmarkt, den Auswirkungen der
Mietrechtsreform spiele auch die schlechte Wirtschaftslage eine große Rolle.

Leider bleibe dies nicht ohne Folgen für den Geschäftsbetrieb. Zwei volle
Stellen fallen weg und der zweite Ausbildungsplatz bleibe in diesem Jahr
wohl ebenfalls unbesetzt.

Insgesamt kann sich der Verein dennoch nicht über Arbeitsmangel beklagen.
Alleine rund 8.500 persönliche Beratungsgespräche wurden im vergangenen Jahr
durchgeführt. Spitzenreiter in der Beratungsthemen-Statistik waren nach wie
vor Nebenkosten (20,1 %), Woh-nungsmängel (17,5 ) und Heizkosten (10,9 %).

Dem Mitgliederschwund will der Verein mit neuen Serviceangeboten und einen
neuen Beratungskonzept begegnen.