Vor dem Konzert:
nikolaus-aktion
am 6. dezember 2000 wurde die demo gegen die az-räumung in
bochum von bullen angegriffen. seitdem verhindert die stadt, dass
sich menschen alternative lebensräume schaffen.
die anmelderin einer antifaschstischen demo vom 30. 4 .01 in der
bochumer innenstadt wurde zuletzt in einem prozess mit
repressionen überzogen. ihr wurde fälschlicherweise vorgeworfen auf
der demo zu vermummung aufgerufen zu haben. ohne beweise
wurde sie zu einer geldstrafe verurteilt.
während antifaschistInnen repressionen ausgesetzt sind und es
keinen platz für neue alternative lebenräume gibt, sind in bochum
antisemitische und faschistische umtriebe an der tagesordnung.
die antisemitischen parolen an der gedenktafel der ehemaligen
synagoge, sowie die faschistischen schmierereien am
kriegsdenkmal im stadtpark ("soldaten sind ss-helden") sprechen
für sich. die zuletzt von nazis verübten misshandlungen an
obdachlosen jugendlichen zeigen, dass das alles keine einzelfälle
sind, sondern die geschehnisse eine kontinuität besitzen.

deswegen gegen den braunen alltag!
für einen heißen widerstand!
kommt zum soli glühwein trinken
am 6. dezember
wo: im bereich vor c&a
wann : 17 uhr


Radio Bontekoe präsentiert:

Fr., 6.12./20 Uhr: AURORA (Györ/HU)
& DIE SCHNITTER (Kassel) AK: Eur 6.-
Veranstaltungsort: ZWISCHENFALL, Alte Bahnhofstr. 214,
Bochum-Langendreer-West

AURORA wurden 1982 in Györ, Ungarn gegründet. Nicht nur das Gründungsjahr,
sondern auch ihre eingängige, melodiöse Art, die durch die eingesetzte
Trompete noch verstärkt wird, drängt einen Vergleich mit den Toten Hosen
geradezu auf. Doch während Campino die 80'er Jahre damit verbracht hat, sein
Alkoholproblem in den Griff zu kriegen, wurde Vigi, der Sänger von Aurora,
gleich zwei Jahre ins Gefängnis gesteckt, weil er auf der Bühne einige,
vermeintlich harmlose Witzchen über das damalige realexistierende Regime zu
machen pflegte. Ihren Durchbruch hatten Aurora in diesem Zusammenhang im
Jahre 1989, als ihr damaliges Album "Viszlat Ivan" (Tschüss Ivan) just an
dem Tag auf den Markt kam, als die letzten Sowjetsoldaten aus Ungarn
abzogen, was besagtem Album Verkaufszahlen von über 20.000 einbrachte.
Eigentlich sind Aurora ständig auf Tour, erst im Sommer erlebten wir sie
auf dem legendären Sziget-Fesztival in Budapest vor 5000 begeisterten Fans
(übrigens eine weitere Gemeinsamkeit mit den Toten Hosen). Da ihnen auf den
meisten großen Festivals meist zu wenig Punkrock vertreten ist, haben Aurora
inzwischen in ihrer Heimatstadt das Györ-Fesztival gegründet, bei dem
ausschließlich diese Sparte bedient wird. Wir gratulieren Aurora zum
Zwanzigjährigen (und den Hosen natürlich auch)!

DIE SCHNITTER wurden 1992 in Kassel gegründet. Nach wechselnden Besetzungen
bestehen sie heute aus Bass, Gitarre, Schlagzeug und Geige. Von Anfang an
waren deutschsprachige Texte ihr Markenzeichen, die inhaltlich des öfteren
mittelalterliches (historisch korrekt: früh neuzeitliches) thematisieren,
wie z.B. Reformation und Bauernkriege. Auch musikalisch wird ihre Art des
politischen Folk-Punk durch die sehr aktuellen Genres wie Mittelalter,
Gothik und Neo-Folk angereichert, wobei dann die Texte wiederum auch
aktuellere Bezüge aufnehmen, wie z.B. ihre Hymne für Pipi Langstrumpf oder
auch ihre Version des Liedes der Häftlinge des KZ Papenburg, "Die
Moorsoldaten".
Im ZWISCHENFALL wird die Band ihre neue CD "Fegefeuer" vorstellen.