23. 4. 2002, 20.00:  Bahnhof Langendreer, Raum 6

Lesung und Gespräch:

Ruth Weiss: „Meine Schwester Sara“

Ruth Weiss hat als Autorin, Journalistin, Expertin für Afrika, Entwicklungs- und internationale Wirtschaftspolitik immer wieder die Lebenswirklichkeit von Frauen in den Mittelpunkt ihrer Arbeit gestellt. Dem deutschen Publikum ist sie durch ein gutes Dutzend Bücher, darunter mehrere preisgekrönte Jugend- und Kinderbücher, verschiedene Sachbücher und ihre eigenen Lebenserinnerungen bekannt. In Bochum hatten ihre LeserInnen bereits mehrmals die Gelegenheit, die engagierte und anregende Schriftstellerin im direkten Gespräch kennen zu lernen.

Meine Schwester Sara beruht auf einem authentischen Schicksal. Erzählt wird die Geschichte eines Mädchens, dessen Leben im Konzentrationslager Ravensbrück beginnt und beim Aufstand in Soweto im Jahre 1976 endet, als sich Sara, durch den am eigenen Leib erfahrenen Rassismus motiviert, dem Widerstand gegen das Apartheidsregime angeschlossen hat. Aus der Perspektive des Adoptivbruders geschrieben und als bewegende Familiengeschichte konzipiert, vermittelt der Roman gleichzeitig auch eine Menge über die Geschichte Südafrikas wie über unsere eigene deutsche Geschichte. Da Ruth Weiss anschaulich und mit großer Einfühlsamkeit erzählt, ohne dabei den Zeigefinger zu erheben, ist das Buch auch insbesondere für jüngere LeserInnen geeignet.

Ruth Weiss wurde in Fürth bei Nürnberg geboren und emigrierte als Heranwachsende 1936 mit ihrer Familie nach Südafrika, wo sie lange Jahre als Journalistin lebte und arbeitete. Heute wohnt sie in Südengland und kommt regelmäßig zu Vortrags- und Lesereisen nach Deutschland. Zusammen mit der BISA freuen wir uns auf das Gespräch mit Ruth Weiss!