Archiv für den Tag: 9. Mai 2019


Gedenken am Tag der Befreiung - Rundgang am
8. Mai 2019 auf dem Friedhof am Freigrafendamm
Donnerstag 09.05.19, 21:46 Uhr

Rede von Günter Gleising

Am 8. Mai 1945 wurde Europa von dem verbrecherischen System des deutschen Faschismus und seinem Krieg befreit. Mehr als 55 Millionen Menschen waren zuvor dem Nazi-Terror, Holocaust und Vernichtungskrieg zum Opfer gefallen. Millionen Menschen auf der ganzen Welt bezahlten den deutschen Griff nach der Weltherrschaft mit unvorstellbarem Leid.

Anstifter und Nutznießer des Raub- und Vernichtungskrieges waren die deutsche Wirtschaft, die Konzerne und Banken, allen voran die Schwerindustrie an Rhein und Ruhr, die Chemie- und Rüstungsindustrie. Die deutsche Wirtschaft profitierte von der „Arisierung“ und der Ausbeutung von KZ-Häftlingen und Zwangsarbeitern ebenso wie von der Ausplünderung in den besetzten Ländern. mehr…


Donnerstag 09.05.19, 21:05 Uhr

Erinnerung an den Widerstand
gegen den Faschismus

Das „Bündnis gegen Rechts“ hatte am gestrigen 8. Mai – dem Jahrestag der Befreiung von Krieg und Faschismus – zu einem Gedenkrundgang auf dem Friedhof am Freigrafendamm aufgerufen. Der Sprecher des Bündnisses Uli Borchers unterstrich in seiner Begrüßung und seinem Redebeitrag am Grab von Fritz Husemann, dass neben dem Gedenken an die Opfer des Faschismus es auch wichtig sei, Menschen zu würdigen, die Widerstand gegen den Faschismus geleistet haben. Neben Husemann seien schließlich Plätze und Straßen nach Franz Vogt, Karl Springer, Heinrich Imbusch oder Heinrich König benannt. Vergessen werden dürfe auch nicht der Mut von Amtsrichter Eberhard Greiff, der Heinrich König das Recht zur bewaffneten Notwehr zu sprach, als die SA ihn abholen wollte. Felix LipskiFelix Lipski vom Klub Stern der Holocaust-Überlebenden der jüdischen Gemeinde, erinnerte an die 30.000 Zwangsarbeiter, Kriegsgefangene und KZ-Häftlinge, die in Bochum Sklavenarbeit verrichten mussten und viele von ihnen in den Tod getrieben wurden. Die Rede im Wortlaut. Das Geschichtsprojekt von Hildegardis- und Goethe Schule berichtete über ihre Gedenkarbeit und die Bemühungen, auf dem Gräberfeld  der sowjetische Soldaten auf dem Blumenfriedhof eine würdige Erinnerung zu gestalten. Näheres auf der Webseite des Projektes. mehr…


Donnerstag 09.05.19, 19:26 Uhr

Der marktgerechte Patient

Der marktgerechte Patient Trailer Deutsch | German [HD]

Der Arbeitskreis Krankenhäuser des ver.di Bezirks Mittleres Ruhrgebiet lädt am Mittwoch, den 15.05. um 18:30 Uhr in der ver.di Geschäftsstelle Bochum, Universitätsstraße. 76, zu einem Filmabend ein, gezeigt wird: „Der marktgerechte Patient“. Pflegekräfte, ÄrztInnen und PatientInnen sprechen in diesem Film offen über die Auswüchse des Fallpauschalen-Systems, das 2003 eingeführt wurde. mehr…

Donnerstag 09.05.19, 19:22 Uhr

Fridays for Future am 10. Mai

Die Bochumer Fridays for Future Initiative lädt für den 10. Mai ein: Diesen Freitag findet ihr uns auf dem Husemannplatz in der Innenstadt. Wir möchten auf die kommende Europawahl aufmerksam machen, und darüber informieren, was genau die Wahl mit dem Klima zu tun hat. Außerdem gibt es Textilfarbe, mit der wir gemeinsam Stoffe bedrucken können!


Gedenken am Tag der Befreiung - Rundgang am
8. Mai 2019 auf dem Friedhof am Freigrafendamm
Donnerstag 09.05.19, 19:21 Uhr

Rede von Felix Lipski

Sehr geehrte Damen und Herren!

Heute feiern wir, dass Nazi-Deutschland vor 74 Jahren die bedingungslose Kapitulation unterschrieben hat, wir feiern 74 Jahre seit der Befreiung des von Nazis besetzten Deutschland und Europa, 74 Jahre seit der Rettung der europäischen Juden von der vollständigen Vernichtung, 74 Jahre seit dem Ende des größten Blutvergießens der Weltgeschichte.

Dieser Krieg löschte das Leben von SECHZIG Millionen Menschen aus, darunter waren fast die Hälfte friedliche Zivilisten. Jeder zehnte Tote war ein Jude.

Den größten Schlag dabei erlitt die Sowjetunion und die Rote Armee. Das sowjetische Volk zahlte einen hohen Preis für den Sieg. 27 Millionen Menschen starben, davon 12 Millionen Soldaten und Offiziere.

Mehr als 3 Millionen sowjetische Bürger wurden dabei nach Deutschland gebracht und gezwungen zu arbeiten. Sie arbeiteten unter schwersten Bedingungen in den Kohlengruben und in der Stahlindustrie, in Fabriken, in der Kriegsindustrie und im Bau von unterirdischen Fabriken. Sie mussten zerbombte deutsche Orte säubern und Minen entschärfen.

Sie bekamen dafür nur wenig Essen, sie lebten in kalten Baracken, die mit Stacheldraht umzäunt waren, sie litten unter Hunger und Infektionskrankheiten, hatten keine medizinische Hilfe und bekamen dafür KEINERLEI Bezahlung. mehr…


Gedenken am Tag der Befreiung - Rundgang am
8. Mai 2019 auf dem Friedhof am Freigrafendamm
Donnerstag 09.05.19, 19:00 Uhr
Redebeitrag der gruppe271 des Antifa Café Bochum

Bochumer Frauen im Widerstand

 „Dass ich noch lebe, verdanke ich jenen Menschen, die bereit waren, einen Verfolgten aufzunehmen. In der Mehrzahl waren es Frauen.“  Ein Überlebender

Wir möchten heute insbesondere an die Frauen erinnern, die während der nationalsozialistischen Herrschaft in Bochum aktiv Widerstand leisteten und diesen mit Haft, Emigration oder ihrem Leben bezahlen mussten. Jahrzehnte nach der Kapitulation Nazideutschlands werden ihre Akte des Widerstandes noch immer marginalisiert.

Bisherige Darstellungen des Widerstands gegen den Nationalsozialismus stellen vor allem Männer in den Fokus. Sie standen in der Regel im Vordergrund und prägen das Bild der Gegner Hitlers bis heute. Der Blick auf die Frauen, die entweder „dahinter“ standen oder aber auch eigene Formen des Widerstands entwickelten, kommt dabei bislang zu kurz. Als nach der Zerschlagung des nationalsozialistischen Regimes, den durch Teile der Alliierten ein-geführten didaktischen Demokratisierungsmaßnahmen, der Gründung der Bundesrepublik Deutschland, eine Verdrängung der deutschen Taten einsetzte und das Täter*innenvolk endlich wieder seine angestrebte Lebensnormalität zelebrieren durfte, galt jeder Mensch der Widerstand geleistet hatte im gesellschaftlichen Mainstream als „Verräter“. mehr…