Mittwoch 12.12.18, 14:02 Uhr

Dienstwohnungen schaffen
statt Wohnraum vernichten


Die Dienstleistungsgewerkschaft ver.di erinnert an den Abriss der Dienstwohnungen der Beschäftigten der JVA Kümmede und schreibt: »„Bochum, Köln, Wuppertal, Werl … und jetzt ganz aktuell auch in Iserlohn und Bielefeld. Erneut fallen Dienstwohnungen dem Aus- oder Neubau von Justizvollzugsanstalten zum Opfer. Dies ist für die betroffenen Kolleginnen und Kollegen zum Teil eine Katastrophe. Deutliche höhere Miet- oder Reisekosten sind die Folge,“ beklagt Michael Kötzing, Leiter des Landesfachbereiches Bund und Länder in NRW.

Der Wohnungsmarkt in NRW ist angespannt. In Teilen des Landes explodieren die Mieten geradezu, sofern man überhaupt eine geeignete Wohnung für seine Bedürfnisse findet. Die Alternative zum arbeitsnahen Wohnen bedeutet zu pendeln und da ist die Lage in NRW nicht besser, wenn man die täglichen Staumeldungen, gerade in den Ballungsgebieten, berücksichtigt.

Wohnungspolitisch wäre die Landesregierung also insgesamt gut beraten Einfluss zu nehmen und selbst als sozialer Akteur Wohnraum zur Verfügung zur stellen. Allerdings hat man die landeseigene Entwicklungsgesellschaft LEG im Jahr 2008, unter der damaligen CDU/FDP-Landesregierung, privatisiert und an die von der amerikanischen Investmentbank Goldman Sachs aufgelegten Whitehall Real Estate Funds verkauft. Daher hat die Vereinte Dienstleistungsgewerkschaft (ver.di) die Landesregierung in Nordrhein-Westfalen bereits zur Gründung einer neuen landeseigenen Wohnungsgesellschaft aufgefordert.

Mit Blick auf die landeseigenen Beschäftigtenwohnungen erwarten wir von der Landesregierung, diese zu erhalten und mit Blick auf den Wohnungsmarkt in NRW noch weiter auszubauen. Nicht nur an Justizvollzugsanstalten, sondern auch an bzw. im Umfeld von größeren Landeseinrichtungen, z.B. Hochschulen, Unikliniken, Justizzentren etc. sind solche landeseigenen Wohneinheiten für die Beschäftigten gut vorstellbar und gut vermietbar. „Einem Arbeitgeber der bereits heute und demografisch noch deutlich stärker händeringend nach neuem und qualifiziertem Personal sucht, stände eine solche Weitsicht jedenfalls gut zu Gesicht“, mahnt Kötzing.«