Donnerstag 02.08.18, 17:51 Uhr
Kritik an der Sponsoring-Praxis der städtischen Unternehmen

Tourprofi statt Kleinkunstfestival


Die Soziale Liste kritisiert, »dass auch in diesem Sommer städtische Tochterfirmen wieder kommerzielle Veranstaltungen „unterstützen“« und erklärt weiter: »So sponsern die Sparkasse Bochum, die Stadtwerke Bochum, die BOGESTRA und der USB das Zeltfestival Ruhr in der zweiten Augusthälfte mit geschätzten 250.000 €. Das Festival bietet an 17 Tagen bekannten Künstlern der Unterhaltungsbranche Auftrittsmöglichkeiten. Die Eintrittspreise liegen meist um die 50 €, gehen aber bis zu 80.00 €. Schon 4 € werden fällig, um das Festivalgelände überhaupt betreten zu können. Auch der Sparkassen-Giro am Sonntag 5. August wird weitgehend von der Sparkasse finanziert. Aus Sicht der Sozialen Liste ist es besonders fragwürdig, dass sich die Sparkasse aus der Unterstützung des Kleinkunstfestivals in der Bochumer Innenstadt ganz herausgezogen hat und mit der eingesparten Summe jetzt offensichtlich den Tour de Franc Fahrer Gerait Thomas (GB) für das Rennen nach Bochum geholt wurde.
Nicht nur für die Soziale Liste stellt sich die Frage, ob es Aufgabe von dem Gemeinwohl verpflichteten kommunalen Gesellschaften ist, derartige kommerzielle Events zu finanzieren. Geradezu skandalös ist es, dass die städtischen Firmen das Ausmaß des finanziellen Engagements geheim halten. Die Soziale Liste wird nach der Sommerpause einen erneuten Versuch starten, mit einer Anfrage Licht in das Sponsoren-Dickicht zu bringen.

Die Soziale Liste wendet sich nicht generell dagegen, dass diese Veranstaltungen in Bochum stattfinden. Wir kritisieren aber vehement das kommerzielle Sponsoring der kommunalen Firmen in Zeiten von Sparhaushalten und der Zurückhaltung der städtischen Firmen beim sozialen Engagement (Kostenloses Giro-Konto für Arme, Stromsperren, Sozialticket etc.).«