Montag 21.05.18, 13:10 Uhr

Alltagsfaschismus und Persilschein in Eppendorf


Der Wattenscheider Journalist und Krimi-Autor Werner Schmitz hat vor einem Monat seine Erzählung „Zehn Hiebe auf den Hintern oder Stolperstein für einen Nazi“ vorgestellt. Werner Schmitz ärgert sich, dass „die Nazis von nebenan im Nebel der Geschichte verschwinden“. Er hat die Karriere seines Lehrers Karl Tromm aus Wattenscheid-Eppendorf recherchiert, den er als Prügelpädagogen erlebt hat. Das Ergebnis ist eine Erzählung über die Alltäglichkeit des Faschismus am Beispiel Eppendorfs. In der dortigen achtklassigen Volksschule waren z. B. alle LehrerInnen Mitglied der NSDAP. Der Nazi-Funktionär Karl Tromm bekam nach der Befreiung vom Faschismus von den örtlichen Vorsitzenden von KPD, SPD und CDU „Persilscheine“ unterschrieben, die ihm bescheinigten: „Gegen seine Weiterbeschäftigung in der Schule bestehen keine Bedenken.“ Das Foto zeigt Lehrer Tromm mit einer Schulklasse 1952. Die Geschichte auf der Webseite von Werner Schmitz.