Montag 05.03.18, 15:35 Uhr

Hautpilz gefährdet Feuersalamander


Zum Schutz der im Stadtgebiet lebenden Feuersalamander vor einer aggressiven Hautpilz-Art bittet die Stadt Bochum Personen, die Kontakt mit den Tieren oder ihren Lebensräumen haben, einige Verhaltensregeln zu beachten: »Der Feuersalamander zählt zu den sogenannten „Verantwortungsarten“ im Bundesprogramm für Biologische Vielfalt. In diesem Programm werde alle jene Arten aufgelistet, für welche die Bundesrepublik Deutschland eine besonders hohe globale Verantwortung für deren Schutz und Erhalt trägt, beispielsweise aus dem Grunde, weil der Großteil des weltweiten Areals einer Art sich auf deutschem Territorium befindet. Innerhalb seiner nordrhein-westfälischen Verbreitung befindet sich die schwerpunktmäßig im Bergland verbreitete Art in Bochum an ihrem nördlichen Arealrand.
Damit kommt der lokalen Feuersalamander-Population im Bochumer Stadtgebiet eine besondere Stellung zu und somit auch der Stadt Bochum eine besondere Verantwortung für die Art, um negativen Arealverkleinerungen entgegenzuwirken. In Bochum ist der Feuersalamander vor allem in den Naturschutzgebieten Tippelsberg – Berger Mühle und Oberes Ölbachtal heimisch. Eine Zählung für das Gebiet Tippelsberg – Berger Mühle ergab 2013 eine Population von rund 150 Exemplaren.
Bedauerlicherweise bereitet sich aktuell in Nordrhein-Westfalen ein aus Asien eingeschleppter pathogener Pilz aus, der den Feuersalamander befällt und in den Nachbarstaaten Belgien und Niederlande bereits zum Erlöschen ganzer regionaler Feuersalamander-Populationen geführt hat. Der Pilz befällt hierbei die Haut der Tiere, die sich nach Infektion allmählich auflöst, was einen qualvollen Tod der Tiere verursacht. In der Umgangssprache wird dieser Pilz daher auch
„Salamanderfresser“ genannt. Im Jahr 2017 wurde der Pilz bereits für das Essener Stadtgebiet an Tieren nachgewiesen und steht somit sozusagen unmittelbar vor den Toren Bochums.
Um die noch gesunde Bochumer Population vor dem Pilzbefall zu schützen, sind daher verschärfte Sicherheitsregeln für alle diejenigen Personen notwendig, welche direkten Umgang mit den Tieren haben, aber auch für diejenigen, welche Gewässer oder Feuchtgebiete betreten und hierdurch den Pilz von einem Gewässer ins andere übertragen könnten. Mit Hilfe einiger wirksamer Hygienemaßnahmen lässt sich die Wahrscheinlichkeit einer Übertragung deutlich reduzieren.
So sollten Gummistiefel und Ausrüstung bzw. Materialien gewechselt werden, wenn man ein neues Gewässer betritt. Ebenfalls möglich ist die Desinfektion von Schuhen und Arbeitsgeräten mit einer Desinfektionslösung, um den Krankheitserreger abzutöten. Als geeignet hat sich zum Beispiel Ethanol erwiesen. Da eine Desinfektion aber etwa bei anhaftender Erde nicht zuverlässig wirkt, ist ein Wechsel der Ausrüstung und anschließendes Austrocknen zu bevorzugen. Lebendige Tier sollten außerdem keinesfalls in die Hand genommen werden. Diese Vorsichtsmaßnahmen gelten ganzjährig auf unbestimmte Zeit.
Wenn Sie zum betroffenen Personenkreis gehören, können Sie sich für detailliertere Informationen an das Umwelt- und Grünflächenamt, Frau Friedrich (Tel.: 0234/901-3532) oder Herrn Gausmann (Tel.: 0234/910-1442) wenden. Weiterführende Informationen, auch zu den Vorsichtsmaßnahmen finden Sie unter www.nabu.de/salamanderfreser oder www.amphpibienschutz.de«