Montag 30.10.17, 19:04 Uhr

Grundsteinlegung zu einem anderen Handlungskonzept Wohnen


Das Netzwerk Stadt für Alle lädt zu einer Kundgebung bzw zu einer Grundsteinlegung zu einem anderen Handlungskonzept Wohnen am Donnerstag, den 2.11. um 17.00 Uhr auf dem Rathausvorplatz ein: Die Wohnungspolitik der Stadt Bochum zeigt, dass es jetzt mehr denn je an der Zeit ist, eine Stadt für Alle entschlossen ein zu fordern. Darum werden wir am Donnerstag unser alternatives Handlungskonzept für eine Stadt für Alle vorstellen. Noch immer stehen 7.000 Wohnungen und 80.000 qm Bürofläche leer. So ist es und soll es wohl auch zukünftig bleiben. Die Ablehnung einer Zweckentfremdungssatzung und das erarbeitete Handlungskonzept Wohnen machen deutlich, dass vor allem Wert auf die Förderung privatwirtschaftlicher Investitionen gelegt wird und nicht auf eine nachhaltige soziale Wohnraumversorgung. Dieses Ideal der unternehmerischen Stadt folgt der Logik kapitalistischen Inwertsetzung und nicht den Bedürfnissen der Bewohner*innen.
Der Bedarf an Wohnraum für einkommensschwache Menschen, wie Renter*innen, Student*innen und Alleinerziehende wird nur am Rande erwähnt. Die Gruppe der Geflüchteten taucht im Handlungskonzept gar nicht mehr auf. Auf Nachfrage von Stadt für Alle war die Antwort, dass diese Gruppe stets „mitgedacht“ wird.“ Vor dem Hintergrund, dass die dringend notwendige Versorgung mit Wohnraum für Geflüchtete einer der zentralen Anlässe für das Handlungskonzept Wohnen war, kann diese Ignoranz nur mit Rassismus erklärt werden“, so Rainer Midlaszewski vom Netzwerk Stadt für Alle
Die unternehmerische Stadt wird auch im Bereich des studentischen Wohnens deutlich. Hier zeigt sich, dass die Stadt auf Apartments „Voll möbliert im High-End-Bereich“ setzt. Zum Wintersemester 2021/22 will die „BaseCamp GmbH“ gegenüber von Hauptbahnhof und Europahaus einen 67 Meter hohen Studentenwohnturm mit 21 Stockwerken eröffnen. 20 Quadratmeter kosten 450 bis 500 Euro.
Es ist an der Zeit endlich einen Grundstein für eine solidarische Stadt zu legen, wenn es die Stadt nicht tut, müssen wir eben selbst damit anfangen und den politischen Akteuren immer wieder feste auf die Füße treten und unsere Forderungen sichtbar machen.