Donnerstag 22.06.17, 19:16 Uhr
DGB-Jugend Bochum verurteilt Pläne zu Studiengebühren

Unsozial, diskriminierend, unsinnig


Die Pläne der neuen Regierungskoalition in NRW, Studiengebühren für Nicht-EU-Bürgerinnen und Bürger einzuführen, halten DGB- Jugend Bochum und DGB-Hochschulgruppe Bochum für unsozial, diskriminierend und unsinnig. In einer Mitteilung erklären sie: „Wozu werden Studiengebühren führen? Aus Erfahrung wissen wir: Nicht dazu, dass die Lehre besser wird. Statt dessen zu dem Verlust einer internationalen Wissenstransfers und einer Beschränkung auf sehr reiche internationale Studierende.“ meint Saida Ressel, DGB-Jugendbildungsreferentin.

Mit einer Fotoaktion machte auch die DGB-Hochschulgruppe Bochum deutlich, was sie von den Plänen hält. Mit pinken Sprechblasen „Gegen die Campusmaut“ rief sie ihre Mitstudierenden dazu auf, sich für die Aktion fotografieren zu lassen. “Es trifft die Falschen! Es ist nicht fair, die Kosten für dringenden Sanierungs- und Modernisierungsbedarf auf die Menschen zu verlagern, die uns durch ihr Kommen internationale Freundschaft und Solidarität ermöglichen.“ erklärt Marcus Boxler die Aktion. Er ist Student der Theaterwissenschaft an der RUB und stellvertretender Vorsitzende der DGB-Hochschulgruppe.

International zu sein, sei heutzutage wichtiger denn je: „Vielfalt und internationaler Austausch junger Menschen ist grade in Zeiten von Rechtspopulismus und Terrorismus wichtig. Wir müssen die Werte einer offenen Gesellschaft nicht einschränken sondern fördern.“ so Jan Wegner, Student der Rechtswissenschaft an der RUB.

Die sozialen Auswirkungen von Studiengebühren kritisiert die Studentin der Sozialwissenschaft Cylia Ungar: „Studiengebühren bleiben ungerecht, da sie Menschen ohne starken finanziellen Hintergrund von den Universitäten ausschließen. Dabei ist die Nationalität des Studierenden egal. Bildung muss für alle kostenlos werden und bleiben!“

Auch wirtschaftlich bewertet sie die Pläne als unsinnig: „In unsere Zeit gehören Integration und internationale Zusammenarbeit zum Alltag – und das ganz besonders in der Wissenschaft. Die Schwarz-Gelbe Koalition beraubt NRW damit der innovativen Köpfe die es braucht, damit die Wirtschaft stabil bleibt.“

Auch Jonas Horn, der Sozialwissenschaft an der RUB studiert, lehnt die Pläne als „fatales Zeichen in der Zuwanderungsdebatte“ ab: „Dadurch wird NRW für junge, wissbegierige Menschen an Attraktivität verlieren. Das ist genau das Gegenteil von dem, was wir in Zeiten des demographischen Wandels und des Strukturwandels im Ruhrgebiet brauchen! Es scheint, als habe die Koalition diesen Plan nicht durchdacht.“«