Freitag 26.05.17, 21:54 Uhr

Instandbesetzen statt Kaputtbesitzen!


Die AktivistInnen des besetzten Hauses in der Herner Straße haben sich heute mit einem Brief an die Verantwortlichen der Stadtverwaltung gewandt: »Wie Sie sicherlich bereits wissen, ist das Haus der Herner Straße 131 (Squat Bo), welches seit einem guten dreiviertel Jahr leersteht und seinem eigenen Schicksal überlassen wird, seit Freitag, dem 19.05.2017, durch Menschen der unterschiedlichsten Couleur besetzt. Trotz überregionalem medialem Interesse gibt es seitens der Vertreter*Innen der Stadt Bochum keine Stellungnahme. Das halten wir, die Hernerstr. 131, für dringend erforderlich, um bezüglich der Hernerstr. 131 und weiterer Leerstände gemeinsam einen Umgang zu finden. Um unsere aktive Verkollektivierung zur Zweckenteignung zu erläutern, gehen wir zunächst auf das Gebäude ein. Insbesondere dieses Haus bietet einen perfekten Rahmen, um als Wohnraum sowie Stadteilzentrum in die städtische Infrastruktur einzugehen. Zusätzlich steht das Gebäude unter Denkmalschutz, der einen besonderen Wert für Stadt und Gesellschaft bedeutet. Um diesen besonderen Wert zu erhalten, muss das Gebäude renoviert und saniert werden.
Dieser Aufgabe haben wir uns bereits mithilfe von Nachbar*inne und Freund*innen angenommen. Daher lautet unsere erste Forderung: Instandbesetzen statt Kaputtbesitzen! Des weiteren haben wir diverse Verfahrenskonzepte mit dem Gebäude ausgearbeitet. Hierbei handelt es sich um ein gemeinschaftliches Projekt, das sowohl Freund*innen wie auch Nachbar*innen mit einbezieht. Zu betonen ist, dass sich diese Konzepte in einem Punkt schneiden: Die Forderung nach einem unkommerziellen und selbstorganisierten Freiraum, der Möglichkeiten bietet und schafft. Damit meinen wir die Schaffung eines Raumes, der alle Menschen unabhängig von Geschlecht, Alter, ökonomischem Status etc. einbezieht. Seitens der Aktivist*innen und Supporter*innen gibt ein großes Interesse, Wohnraum für Menschen in prekären Lebensverhältnissen zu schaffen. Damit sind unter anderem geflüchtete Menschen, Geringverdiener*innen und Wohnungslose gemeint.
Für diese Forderungen engagieren wir uns, hierfür kämpfen wir! Diese angestrebten Ziele betreffen keine Einzelpersonen, sondern uns alle. Daher wenden wir uns an Sie, um Sie daran zu erinnern, dass Sie ebenfalls ein Teil von „uns“ sind. Hierfür fordern wir Sie mit Nachdruck auf:
1. Beziehen Sie Stellung !
2. Sprechen Sie im Wohle aller einer Duldung für uns aus!
3. Treten Sie mit uns in den Dialog!
Mit den besten Grüßen Die Aktivisten*innen Hernerstr. 131«
Es gibt nun auch einen Blog der BesetzerInnen: https://squatbo.noblogs.org/