Donnerstag 18.05.17, 08:17 Uhr
Freitag Abend 18.30 Uhr vor dem Konzerthaus

Tanzdemo für eine solidarische Stadt 2


„Steigende Mieten, Wohnungsnot bei gleichzeitigem Leerstand und eine Stadt, die wie ein Unternehmen geführt wird? Das wollen wir nicht!“ – Das Bochumer Netzwerk »Stadt für Alle« ruft dazu auf, am Freitag Abend durch die Bochumer Innenstadt zu tanzen. Mit einer lauten und bunten Mitmach-Parade wollen die Aktiven ein Zeichen für eine andere Wohnungspolitik, für mehr selbstorganisierte Freiräume und gegen Ausgrenzung setzen und schreibt: »Los geht es am 19. Mai um 18:30 Uhr vor dem Musikforum (Viktoriastraße). „Reclaim the City – Her mit der Stadt!“, so lautet der Titel der Tanzdemonstration. Als offener Zusammenschluss von stadtpolitisch interessierten Gruppen, Organisationen und Einzelpersonen hat das Netzwerk »Stadt für Alle« bisher Diskussionsveranstaltungen organisiert, Positionspapiere veröffentlicht und sich sogar im Rathaus mit den Verantwortlichen über das geplante „Handlungskonzept Wohnen“ gestritten. Dabei forderten die Aktiven unter anderem, dass die Stadt selbst bezahlbaren Wohnraum durch kommunalen Wohnungsbau schafft, anstatt weiter städtische Grundstücke zu privatisieren.
„Mit der Parade wollen wir aber nicht nur unsere eigenen Forderungen auf die Straße tragen“, sagt Rainer Midlaszewski vom Netzwerk Stadt für Alle. „In Bochum gibt es so viele kulturelle, soziale und politische Initiativen, die sich ganz konkret für eine lebenswerte Stadt mit gleichen Rechten für alle engagieren. Auch für diese Vielfalt soll die Demo ein Forum sein.“ An Zwischenstationen sollen daher Bündnispartner*innen in Interviews von ihren eigenen Projekten und Ansätzen berichten. Musikalisch wird die Demo unterstützt von Brass Putin, Teil des DJ-Teams Schwarze Katze Weißer Kater. Reclaim the City! Her mit der Stadt! Réclamez la ville! Tanzdemo für eine Stadt für alle!«
Der Aufruf zur Demonstration und weitere Informationen.


2 Gedanken zu “Tanzdemo für eine solidarische Stadt

  • Günther

    Tschuldigung,

    „Reclaim the City!“ ist meines Wissens eine Parole radikaler Linker zur Aneignung von öffentlichen Raum (inklusive Wohnraum) und genereller Ablehnung der kapitalistischen Verwertungslogik.
    Ich bezweifele, dass damit „bezahlbarer Wohnraum durch kommunalen Wohnungsbau“ gemeint ist. Das hieße die Implementierung und generelle Anerkennung von kapitalistischen Eigentums- und Warenvorstellungen (Wohnung als Ware) zu betreiben. Dazu noch den Staat als Regulativ der Interessen und Bedürfnisse der Marginalisierten und Armen zu begreifen (wie geschichtslos unerfahren und absurd!) Das ist mit dieser Parole sicherlich nicht gemeint.

    Sucht bitte eine andere Parole, sonst muss man Euch unterstellen, dass ihr links blinkt und rechts abbiegt.

  • Anarchist*in

    @Günter.
    Die parteilose Sozialdemokratie tanzt hier zu ihrer eigenen Bedeutungslosigkeit. Erwartet da mal nicht zu viel, wenn mensch glaubt, der Staat in diesem Fall die Stadt gibt einen irgendwas, ohne dass Druck gemacht wird, dann ist mensch einfach historisch ungebildet. Realistischer Reformismus sieht anders aus, soziale Revolution wollen die Organisator*innen ja eh nicht.
    Werde aber trotzdem hingehen und wenigsten mal andere Inhalte verbreiten.

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