Freitag 12.05.17, 17:18 Uhr
Rückblick auf die Demo gegen Rechts und für soziale Gerechtigkeit

Deutliches Signal gegen Rechts 3


Die Initiative GewerkschafterInnen für Frieden und Solidarität zieht ein Resümee der Demonstration am letzten Samstag in der Bochumer Innenstadt: »Zeitnah zum 8. Mai, dem 72. Jahrestag der Befreiung vom Faschismus, und eine Woche vor der wichtigen Landtagswahl in NRW, war es den Initiatoren und zahlreichen Bündnispartnern wichtig, am 6. Mai in Bochum ein deutliches Signal für unsere Demokratie zu setzen. Wählen gehen ist das Gebot der Stunde und beim Setzen des Wahlkreuzes gilt es zu bedenken, dass die oftmals berechtigte Enttäuschung über die aktuelle Politik eben nicht zu einem Votum für eine demokratie- und menschenfeindliche Partei führen darf.
Zum Auftakt der Aktion „#6.Mai Bochum“ mahnte am Schauspielhaus Alice Czyborra (Tochter des KZ-Überlebenden Peter Gingold) das Asylrecht als unverzichtbares Menschenrecht uneingeschränkt zu verankern: „Ähnlich wie damals, als die Juden schuld waren für alles Übel, werden heute die Flüchtlinge, die Migranten, die Muslime verantwortlich gemacht für die sozialen Verwerfungen in unserem Land, statt die wahren Ursachen zu benennen.“
Rund 600 Menschen beteiligten sich am anschließenden Demozug Richtung Husemannplatz, auf dem über 1000 Menschen bei strahlendem Sonnenschein zu den Reggae-Rhythmen von „Banda Senderos“ klatschten und tanzten. Rudolf Dressler betonte in seiner Rede die Notwendigkeit einer Sozialpolitik, die Teilhabe für alle sichert und die Machtverteilung in einer Gesellschaft beeinflusst, denn der „wirtschaftliche Erfolg unseres Landes hatte seine Grundlage auf dem Boden des Sozialstaates“. Die ver.di NRW Landesleiterin Gabriele Schmidt erläutert, dass die Agenda 2010 und Hartz IV, ein ausufernder Niedriglohnsektor, zunehmende befristete Arbeitsverhältnisse, Leiharbeit und Werkverträge bei den Menschen Abstiegsängste schüren, die von Nationalisten und Rassisten für ihre Ziele genutzt werden. „Abschottung, EU-Austritt und neuer Nationalismus sind keine Alternative. Wir brauchen Initiativen für Abrüstung und eine zivile Konfliktbewältigung und keine Terrorszenarien, die das gesellschaftliche Klima vergiften und den Boden für Rechtspopulisten bereiten.“  Zusätzlich ist die immer größer werdende Schere zwischen Arm und Reich in einem der führenden Wirtschaftsnationen der Welt, eine zu skandalisierende Ungerechtigkeit, die eben keine Naturgesetz ist. Sie ist die Folge neoliberaler Politik, die dringend abgewählt werden muss!«
Auf der Webseite der Initiative GewerkschafterInnen für Frieden und Solidarität sind die Reden von  Alice Czyborra, von Rudolf Dreßler und von Gabriele Schmidt dokumentiert.


3 Gedanken zu “Deutliches Signal gegen Rechts

  • Christoph Nitsch

    Leute, was für schlecht recherchierte Artikel werden hier eingestellt?
    Peter Gingold war kein „KZ- Überlebender“, sondern Widerstandskämpfer, für sein antifaschistisches Engagement haben ihn die Faschisten ins Gefängnis gesperrt, allerdings nicht ins KZ.
    Es macht mich persönlich betroffen und traurig, wie nachlässig hier die Lebensgeschichte eines großartigen und beeindruckenden Mannes behandelt wird.
    Ich hatte die große Ehre, Peter Gingold zweimal zu treffen, ein Mann, der ebenso bescheiden wie eindrucksvoll war.
    Solch ein Schluderei hat er nicht verdient!

    https://de.wikipedia.org/wiki/Peter_Gingold

  • Demozählet

    Wie sang einst Väterchen Franz über die Berichterstattung eigener Demonstrationen:
    „Nene, nix UZ-Zahlen“

  • Uwe Vorberg

    Nix UZ-Zalen, sondern Zahlen der Polizei. „Demozählet“ glaubt da lieber der WAZ, die „mehr als 300“ schrieb und einen Leser*innenbrief mit Verweis auf die Polizeizahlen nicht veröffentlichte. Aber immerkin antwortete einen Redakteur der WAZ:  „Unser Autor hat zu Beginn der Kundgebung [!!] vor dem Schauspielhaus einen Polizisten nach der Teilnehmerzahl gefragt.“ Bochumer Journalismus halt.

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