Freitag 18.11.16, 14:33 Uhr

24.blicke Filmfestival


Am 23. November startet um 18 Uhr im Bahnhof Langendreer das 24.blicke Filmfestival. Zuvor um 17:00 findet noch die Premiere des Kurzfilms „Who we are“ statt, der in den Herbstferien mit Schülerinnen und Schülern der Willy-Brandt-Gesamtschule entstanden ist. Die Festival MacherInnen schreiben: »Das Ziel fest im Blick haben, den Tatsachen ins Auge blicken, über den Tellerrand blicken. Durchblick, Anblick, Einblick, Überblick – auch das 24. blicke filmfestival des ruhrgebiets wird zeigen, dass sein Name gut gewählt ist.
Das Festival ist lokal und global. Es lädt Kinder aus Langendreer zum Einblick in die Welt des Kinos und Jugendliche aus ganz Bochum zum Durchblick in professionelles Filmgestalten ein. Es gibt einen Überblick über die Filme, die das Ruhrgebiet thematisieren und über die Vielfalt der Filme, die von Filmautor*innen mit regionalen Wurzeln gemacht werden. Es schaut über den Tellerrand und präsentiert Filme außer Konkurrenz und es lädt zum Anblick raumgreifender Medienkunst ein. Es blickt nach vorne auf das kommende Festival, aber auch schon nach vorne zum 25jährigen Jubiläum 2017.
Bis zum 27. November stehen dann fünf Tage lang Filmbilder und -geschichten im Mittelpunkt. Sie flimmern über Leinwände und Monitore und sind das Zentrum von Reflexionen und Begegnungen. Am Samstagabend um 21:30 vergibt die Jury die Preise des Wettbewerbs, deren Gewinner nach einem Frühstück (10:00) am Sonntagvormittag ab 11 Uhr präsentiert werden.
Die mehr als 40 Filme des 24.blicke filmfestivals: im Ruhrgebiet werden die letzten Kaugummiautomaten und deren Nachbarn von nebenan gefunden, wird ein Kunstwerk in Wanne-Eickel Kunst seziert, das Autokino in Essen gefeiert und die Wattenscheider Einkaufsmeile unter die Lupe genommen.
Die Welt spiegelt sich in Bildern von Riga, dem Couchsurfing in mongolischen Jurten und dem Funkempfang im Kirgisischen Nirgendwo. Familiengeschichten in (West)Deutschland, in Polen und Mazedonien (Roma-Viertel in Skopje) werden aufgerollt. Entlang von Stadtansichten im Ruhrgebiet und der KPD/ML -Ideologie der Eltern wird der Frage nachgegangen, was den „Westen“ mehr sein lässt als eine Himmelsrichtung. Geschichten von Flucht werden berichtet, erfolgreich, traumatisch und voller Hoffnung.
Am Samstag, den 26. Nov. wartet blicke erstmalig mit einem Kurzfilm-Programm auf: in 12 Filmen zwischen 51 Sekunden und knapp 6 Minuten geht die Reise mit blauen Rosen durch Paris, über die Räume einer Geigenwerkstatt und den Garten einer Frau, die nicht mehr von Schuhen besessen sein will bis zum Pegida Girl und den dicken Handys für Flüchtlinge.
Zwei besondere Highlights:
Freitag 26. 11. 2016, 20 Uhr
Ferne Söhne, ein Dokumentarfilm von Andres Rump
2016 │ 88 Min.
Sie stoßen auf Grenzen, überwinden Zäune und das Meer und durchqueren mehrere Länder. Sie schaffen es, viele andere nicht.
„Ferne Söhne“ ist die Geschichte von sechs jugendlichen Flüchtlingen, die in Deutschland ein neues Leben begonnen haben. Als Kinder wurden sie durch Not und Gewalt aus ihren Familien und ihrer Heimat vertrieben. Nach ihrer Ankunft in Aachen (Deutschland) werden sie als „Waisen“ in Jugendheimen untergebracht.
In ruhigen Schwarz-Weiß-Bildern begleitet der Film die Protagonisten in ihrem neuen Alltag und erzählt dabei über ihre traumatische Vergangenheit, über die riskante Flucht und die ganz persönlichen Gründe dafür. Dabei gibt der Film den Gedanken über diese Erfahrungen Raum und macht sie für das Publikum zugänglich.
Mittwoch 23. 11. bis Sonntag 27.11. 2016
Medienkunst: CaseStudy/Ein Fallbeispiel
Während der ganzen fünftätigen Festivalzeit ist die multimediale Ausstellung „CaseStudy“ zu sehen.
Die Arbeit der beiden Folkwangabsolventinnen Jana Kerima Stolzer und Susanne Hefti dreht sich um die städtebauliche Aufwertung des Ruhrgebiets und um die Frage nach dem Umgang mit öffentlichem Lebensraum. „Mit dem Strukturwandel veränderte sich die Landschaft [des Ruhrgebiets] grundlegend. Auf alten Industriestandorten entstanden neue Projekte, Gewerbezweige und Wohnraum. Heute ist der Wandel hin zur Dienstleistungsstruktur weit fortgeschritten. Einschlägige Planungsbüros und Makler locken Investoren, Kundschaft und neue Mieter mit wohlklingenden Sätzen von weit her. Hier bleiben. Lebensraum als Bedürfnis. Visionen entstehen, Visionen gestalten.
Wohnen als Traum, und doch ganz real. Gemeinsam mit allen Generationen, niemand geht verloren, ein Raum für Kommunikation. Modernste Architektur. Das Gebiet – besser: das Neubau-Gebiet – proklamiert als Idealstadt, als Ort des guten Lebens. …“«
Das Festival-Programm